Wolfgang Zucht - Gedenkseite: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. September 2015, 23:40 Uhr
Wolfgang Zucht ist tot
Am 17. September 2015 ist Wolfgang Zucht (geb. 30. Januar 1929) gestorben. Gemeinsam mit seiner Frau Helga Weber hat er über Jahrzehnte hinweg in Kassel den Verlag Weber & Zucht betrieben, der sich auf Literatur zum gewaltfreien Anarchismus spezialisiert hatte.
1958 war Wolfgang Zucht der Internationale der Kriegsdienstgegner beigetreten und er war auch Mitglied im Verband der Kriegsdienstverweigerer (VK). 1965 beteiligte er sich in Hannover an der Herausgabe der Zeitschrift "Direktn Aktion – Blätter für Gewaltfreiheit und Anarchismus", die als Vorläuferorgan der seit 1972 erscheinenden Monatszeitung "Graswurzelrevolution" betrachtet werden kann.
Ende der 1960er Jahre lebte Wolfgang mit seiner Frau Helga Weber in London, wo sie sich in der Internationale der Kriegsdienstgegner, den War Resisters’ International (WRI), engagierten. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1973 beteiligten sie sich an der Gründung und Herausgabe der Zeitschrift "Graswurzelrevolution" (GWR), die er bis zu seinem Lebensende unterstützt hat. Parallel zu der Zeitschrift "Graswurzeltrevolution" betrieben Wolfgang Zucht und Helga Weber mit anderen GWR-Aktivisten die Graswurzelwerkstatt, in der neue Methoden des gewaltfreien Widerstands entwickelt und trainiert wurden.
Ab Mitte der 1970er Jahre engagierte sich Wolfgang Zucht mit gewaltfreien Aktionen in der Anti-Atomkraft-Bewegung und unterstützte auch die Kampagne Stromgeldverweigerung gegen Atomenergie. 1980/81 koordinierte er erst die deutsche und dann auch die internationale Kampagne für einen Internationalen Gewaltfreien Marsch für Entmilitarisierung. Von 1992 bis 1995 beteiligte sich Wolfgang Zucht und seine Frau Helga Weber an der Herausgabe des Graswurzelrevolution-Kalenders.
Mit Wolfgang Zucht verliert die libertäre Bewegung in Deutschland einen der Pioniere des modernen gewaltfreien Anarchismus, der dank seines Engagements weit über die anarchistische Bewegung hinaus die gewaltfreien Ideen und Aktionsformen populär gemacht hat.
Die Urnenbeisetzung findet am Freitag, 2. Oktober 2015, um 14 Uhr in der Friedhofskapelle Kassel-Bettenhausen statt.
Wer seine Erinnerungen an Wolfgang Zucht mit uns teilen möchte, kann sie auf der Diskussions-Seite veröffentlichen. Wir übernehmen dann die Texte hier auf die Wolfgang Zucht - Gedenkseite-Gedenkseite.
Falls jemand Probleme mit dem Schreiben auf der Diskussions-Seite haben sollte, der kann uns seinen Text und gerne auch Fotos zur Veröffentlichung auf der Gedenkseite per E-Mail schicken an: redaktion@dadaweb.de.
Jochen Schmück
Redaktion DadAWeb.de
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