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===[[DadA-Buchempfehlung|Die DadA-Buchempfehlung]]===
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<big><big><big>Aus, Schluss und vorbei! Oder?</big></big></big>
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[[Bild:Flickr_Evan_Bench_books_in_a_stack_2007_800px.jpg||right|450px|]]
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'''Willkommen auf der Homepage des DadAWeb, einem inzwischen eingestellten Online-Projekt der deutschsprachigen Anarchismusforschung.'''  
| Buchcover: || [[Bild:9783868410884_Antisemit_das_geht_nicht_unter_Menschen.jpg|250px]]
 
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| Autor/en: ||
 
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| Titel: || '''„Antisemit, das geht nicht unter Menschen“'''
 
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| Untertitel: || '''Anarchistische Positionen zu Antisemitismus, Zionismus und Israel. Band 1: Von Proudhon bis zur Staatsgründung'''  
 
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| Editoriales: || Herausgegeben und eingeleitet von Jürgen Mümken und Siegbert Wolf.
 
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| Verlag: || Verlag Edition AV
 
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| Erscheinungsort: || Lich
 
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| Erscheinungsjahr: || 2013
 
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| Umfang, Aufmachung: || Paperback, 301 Seiten.
 
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| ISBN: || (ISBN-13:) 978-3868410884
 
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| Preis: || 18,00 EUR
 
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| Direktkauf: || bei [http://www.alibro.de/product_info.php/info/p5561_Antisemit--das-geht-nicht-unter-Menschen.html aLibro, der Autorenbuchhandlung des DadAWeb]
 
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==<big>„Antisemit, das geht nicht unter Menschen“</big>==
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Bis Mitte 2021 diente das DadAWeb als Online-Plattform für das 1986 von Günter Hoerig und Jochen Schmück gegründete Forschungs- und Dokumentationsprojekt Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DadA). Nachdem das DadA-Projekt und seine Dokumentationen der deutschsprachigen anarchistischen [http://ur.dadaweb.de/l-start.htm Literatur] und [http://ur.dadaweb.de/p-start.htm Presse] im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens eher ein Geheimtipp der internationalen Anarchismusforschung gewesen sind, sind wir mit dem Projekt 1996 online gegangen, um unsere Forschungs- und Dokumentationsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Damit gehörte das DadAWeb zu den ersten frühen deutschsprachigen libertären Webseiten im noch jungen globalen Netz des World Wide Web.
Die von Siegbert Wolf und Michael Mümken im Verlag Edition AV herausgegebene und auf mehrere Bände angelegte Dokumentation entstand aus einer Unzufriedenheit über den geringen Stellenwert, dem eine ernsthafte und anhaltende Beschäftigung mit dem Antisemitismus heute in der anarchistischen Bewegung zukommt - von Ausnahmen einzelner Personen und wenigen Gruppen abgesehen.
 
  
Ebenso wie die frühsozialistische und marxistische war und ist auch die libertäre Bewegung nicht frei von antijüdischen Ressentiments. Bereits die beiden ideologischen Begründer des Anarchismus, Pierre-Joseph Proudhon (1809-1865) und Michael Bakunin (1814-1876), waren durch antisemitische Entgleisungen unangenehm aufgefallen. Und auch in den Schriften des libertären russischen Schriftstellers Leo N. Tolstoi (1828-1910) finden sich offenbar Ressentiments gegenüber der jüdischen Religion sowie anderen nichtchristlichen Glaubensbekenntnissen.
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Ein Jahrzehnt später, also 2006, haben wir ergänzend zu den DadA-Dokumentationen und ergänzenden DadA-Contents (wie der DadA-Buchempfehlung) mit dem [[Lexikon_der_Anarchie_(Archiv-Version)|Lexikon der Anarchie]] ein weiteres großes Editionsprojekt ins DadAWeb mit aufgenommen. Als Printausgabe war das von Hansjürgen Degen 1993 gegründete und von ihm seitdem herausgegebene Lexikon der Anarchie 1996 an seine ökonomischen und redaktionellen Grenzen gestoßen und musste deshalb eingestellt werden. In Abstimmung mit den Autor*innen haben wir deshalb ein Jahrzehnt später eine Onlineversion des Lexikons der Anarchie als eine Autor*innen-Edition realisiert. Um den Autor*innen des Lexikons die Möglichkeit zu geben, ihre Lexikon-Beiträge selber zu pflegen, haben wir für das neue DadAWeb ein Wiki-System verwendet, das mit dem System der Wikipedia technisch identisch ist.
  
Der vorliegende erste Band der Edition beleuchtet das Verhältnis des neuzeitlichen Anarchismus seit der Französischen Revolution von 1789 zum Antisemitismus, Judentum, Zionismus bis hin zur Shoah. Das Buch untergliedert sich in die folgenden fünf Abschnitte:  
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Weitere Contents kamen im Laufe der Jahre im DadAWeb hinzu, so:
  
# Anarchisten und Antisemitismus,
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* die [[DadA-Empfehlung|DadA-Buchempfehlung]]
# Anarchisten über Antisemitismus,
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* die [[Digitale_Bibliothek|Digitale Bibliothek]]
# Anarchismus und Zionismus,
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* das [[Portal_DadA-Memorial|DadA-Memorial]]
# Anarchismus und Judentum
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* und viele andere Contents . . .  
# Anarchismus, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg.  
 
  
Jedem Abschnitt sind zeithistorische Originalbeiträge bzw. entsprechende Abhandlungen aus anarchistischer Perspektive zugeordnet.
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Im letzten Jahrzehnt hat jedoch leider das Interesse an der Mitarbeit in den Online-Projekten des DadAWeb als auch an dem Lexikon der Anarchie zunehmend nachgelassen. Das mag zum einen dem Alter seiner Autor*innen geschuldet sein, von denen die meisten inzwischen das Rentenalter erreicht haben und nicht wenige auch schon gestorben sind. Zudem mag in Zeiten von Facebook, Twitter & Co. das immer noch recht sperrige User-Interface des Wiki-Systems nicht wenige der jüngeren Interessent*innen von einer Mitarbeit am DadAWeb abgehalten haben. Andere wiederum, die mit dem Wiki-System des DadAWeb keine Probleme gehabt hätten, haben dann lieber direkt bei der Wikipedia mitgearbeitet anstatt ein eher nach herkömmlichen editorialen Kriterien gestaltete Online-Version des Lexikons der Anarchie zu unterstützen.
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Inzwischen steht der Aufwand, der für die Systemadministration der DadAWeb-Site betrieben werden muss, in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zu seinem Nutzen als ein dynamisches Wiki-Onlinesystem. Deshalb hat der noch bestehende Freundeskreis des DadAWeb und des Lexikons der Anarchie beschlossen, einen Schlussstrich unter das DadAWeb als eine dynamische Website zu ziehen und seine Inhalte in der hiermit nun vorliegenden Web-Archivversion der Nachwelt zur Verfügung zu stellen.  
  
Die Herausgeber des vorliegenden Bandes sind davon überzeugt, „dass eine freiheitliche, sozial gerechte Gesellschaft nur dann erreicht werden kann, wenn zuvor auch eine der ältesten Gruppenfeindschaften der Menschheitsgeschichte, der Antisemitismus, der im letzten Jahrhundert durch den deutschen Nationalsozialismus zum schlimmsten Menschheitsverbrechen der Geschichte geführt hat, in den Köpfen und Herzen aller Menschen dauerhaft beseitigt wird.
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Wir würden uns freuen, wenn das DadAWeb mit seinen Forschungsergebnissen und Dokumentationen auch in der Zukunft den an den Themen Anarchie und Anarchismus Interessierten weiter von Nutzen wäre.  
  
Gerade für eine radikale, gesellschaftsverändernde Bewegungen wie der anarchistischen ist die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich produzierten Vorurteilen wie Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Antiziganismus unbedingt erforderlich, um diese Ressentiments im eigenen Denken und Fühlen und ebenso im öffentlichen, alltäglichen Handeln grundlegend zu überwinden. Das erfordert das nachhaltige Erinnern an den Nationalsozialismus sowie den offenen Dialog gegenüber allen Menschen, deren physische und psychische Existenz durch Vorurteile und Feindschaft im Alltag bedroht ist - also auch gegenüber den heute lebenden Jüdinnen und Juden, die weltweit mit einem wieder zunehmenden Antisemitismus konfrontiert werden. Nur so besteht Ansicht von Mümken und Wolf die Chance, „der ‚Produktion’ der Leichenberge in der bisherigen Menschheitsgeschichte endlich ein Ende zu bereiten, um den Weg frei zu bekommen für eine Gesellschaft, in der die ökonomischen, sozialen und psychologischen Grundlagen dafür garantiert sind, dass alle Menschen schließlich ihre soziale Individualität entwickeln können und vor allem, dass sie ohne Angst unterschiedlich sein können.“
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In dieser Hoffnung verbleiben wir mit libertären Grüßen
  
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Jochen Schmück <br>
 
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für den Freundeskreis des DadAWeb und des Lexikons der Anarchie | <u>k<s></s>on<s></s>takt[[Bild:Atze.gif]]da<s></s>da<s></s>web.<s></s>de</u>
==Inhalt==
 
Jürgen Mümken / Siegbert Wolf: Einleitung [9]
 
 
 
 
 
'''1. Anarchisten und Antisemitismus'''  [37]
 
* Werner Portman: Proudhon und das Judentum, ein kompliziertes Verhältnis  [39]
 
* Michael Bakunin: Persönliche Beziehungen zu Marx (Ende 1871 - Auszüge)  [80]
 
 
 
 
 
'''2. Anarchisten über Antisemitismus''' [85]
 
* Hans Kohn: Bernard Lazare und die Dreyfus-Affaire (1924) [87]
 
* Gustav Landauer: Der Dichter als Ankläger (1898) [94]
 
* Rudolf Rocker: Dreyfus (1898) [103]
 
* Peter Kropotkin: Ein Brief (1903)  [108]
 
* Gustav Landauer: Kiew (1913)  [112]
 
* Erich Mühsam: Ritualmord (1913)  [123]
 
* Erich Mühsam: Zur Judenfrage (1920) [125]
 
* Rudolf Rocker: Antisemitismus und Judenpogrome (1923) [132]
 
* Rudolf de Jong: Gedanken zum Antisemitismus in der anarchistischen Diskussion (2008) [139]
 
 
 
'''3. Anarchismus und Zionismus''' [157]
 
* Mina Graur: Anarchismus und Zionismus. Die Debatte über den jüdischen Nationalismus (2008) [159]
 
* Alexander Shapiro: Internationale Probleme. Palästina, England und die jüdische Frage (1930)  [177]
 
* Hans Popper: Die freie organisierte Gemeinschaft des jüdischen Yishuv (Einwohnerschaft) in Palästina (1949)  [191]
 
* Siegbert Wolf: Martin Bubers Konzeption der Binationalität (2012) [208]
 
* Martin Buber: Zwei Völker in Palästina (1947) [226]
 
* Josef Luden: Israel: Zionismus & Anarchismus (1985) [233]
 
 
 
 
 
'''4. Anarchismus und Judentum''' [237]
 
* Jürgen Mümken: Anarchismus, Utopie und jüdischer Messianismus (2013) [239]
 
* Rudolf Rocker: Nationalsozialismus und Judentum [247]
 
* Siegbert Wolf: Gustav Landauer und sein Judentum (2013) [262]
 
 
 
 
 
'''5. Anarchismus, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg''' [273]
 
* Siegbert Wolf: Milly Witkop und Rudolf Rocker, der Nationalsozialismus und die Zeit des Zweiten Weltkriegs (2013) [275]
 
 
 
 
 
Namenregister [289]
 
<br>
 
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'''[[DadA-Buchempfehlung|Die DadA-Buchempfehlung]]'''
 
 
__NOTOC__
 
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Aktuelle Version vom 4. Juli 2021, 08:31 Uhr

Aus, Schluss und vorbei! Oder?

Flickr Evan Bench books in a stack 2007 800px.jpg

Willkommen auf der Homepage des DadAWeb, einem inzwischen eingestellten Online-Projekt der deutschsprachigen Anarchismusforschung.

Bis Mitte 2021 diente das DadAWeb als Online-Plattform für das 1986 von Günter Hoerig und Jochen Schmück gegründete Forschungs- und Dokumentationsprojekt Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DadA). Nachdem das DadA-Projekt und seine Dokumentationen der deutschsprachigen anarchistischen Literatur und Presse im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens eher ein Geheimtipp der internationalen Anarchismusforschung gewesen sind, sind wir mit dem Projekt 1996 online gegangen, um unsere Forschungs- und Dokumentationsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Damit gehörte das DadAWeb zu den ersten frühen deutschsprachigen libertären Webseiten im noch jungen globalen Netz des World Wide Web.

Ein Jahrzehnt später, also 2006, haben wir ergänzend zu den DadA-Dokumentationen und ergänzenden DadA-Contents (wie der DadA-Buchempfehlung) mit dem Lexikon der Anarchie ein weiteres großes Editionsprojekt ins DadAWeb mit aufgenommen. Als Printausgabe war das von Hansjürgen Degen 1993 gegründete und von ihm seitdem herausgegebene Lexikon der Anarchie 1996 an seine ökonomischen und redaktionellen Grenzen gestoßen und musste deshalb eingestellt werden. In Abstimmung mit den Autor*innen haben wir deshalb ein Jahrzehnt später eine Onlineversion des Lexikons der Anarchie als eine Autor*innen-Edition realisiert. Um den Autor*innen des Lexikons die Möglichkeit zu geben, ihre Lexikon-Beiträge selber zu pflegen, haben wir für das neue DadAWeb ein Wiki-System verwendet, das mit dem System der Wikipedia technisch identisch ist.

Weitere Contents kamen im Laufe der Jahre im DadAWeb hinzu, so:

Im letzten Jahrzehnt hat jedoch leider das Interesse an der Mitarbeit in den Online-Projekten des DadAWeb als auch an dem Lexikon der Anarchie zunehmend nachgelassen. Das mag zum einen dem Alter seiner Autor*innen geschuldet sein, von denen die meisten inzwischen das Rentenalter erreicht haben und nicht wenige auch schon gestorben sind. Zudem mag in Zeiten von Facebook, Twitter & Co. das immer noch recht sperrige User-Interface des Wiki-Systems nicht wenige der jüngeren Interessent*innen von einer Mitarbeit am DadAWeb abgehalten haben. Andere wiederum, die mit dem Wiki-System des DadAWeb keine Probleme gehabt hätten, haben dann lieber direkt bei der Wikipedia mitgearbeitet anstatt ein eher nach herkömmlichen editorialen Kriterien gestaltete Online-Version des Lexikons der Anarchie zu unterstützen. Inzwischen steht der Aufwand, der für die Systemadministration der DadAWeb-Site betrieben werden muss, in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zu seinem Nutzen als ein dynamisches Wiki-Onlinesystem. Deshalb hat der noch bestehende Freundeskreis des DadAWeb und des Lexikons der Anarchie beschlossen, einen Schlussstrich unter das DadAWeb als eine dynamische Website zu ziehen und seine Inhalte in der hiermit nun vorliegenden Web-Archivversion der Nachwelt zur Verfügung zu stellen.

Wir würden uns freuen, wenn das DadAWeb mit seinen Forschungsergebnissen und Dokumentationen auch in der Zukunft den an den Themen Anarchie und Anarchismus Interessierten weiter von Nutzen wäre.

In dieser Hoffnung verbleiben wir mit libertären Grüßen

Jochen Schmück
für den Freundeskreis des DadAWeb und des Lexikons der Anarchie | kontaktAtze.gifdadaweb.de