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883 (Berlin, West, 1969): Unterschied zwischen den Versionen

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Falls die Zeitschrift noch erscheint und sie auch unter "Gelbe Seiten" verzeichnet
 
werden soll biite folgende Ergänzung vornehmen:
 
Erste Zeite ergänzen um: / Gelbe Seiten, Abteilung: [[Portal Periodika|Periodika]]
 
Außerdem die Hintergrundfarbe in der Tabelle von #f5f5f5 in #FFFACD (gelb) ändern
 
(Günter_H] 24. Sept. 2006)
 
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| colspan="2" align=center | [[bild:Agit_883_Logo.gif|Logo der "Agit 883"]]
 
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| Haupt-Titel: || '''883'''
 
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| Untertitel: || Zeitschrift für Agitation und sozialistische Praxis (ab Nr.13 im Impressum); Flugschrift für Agitation und sozialistische Praxis (ab Nr.37-51 im Impressum); Kampfblatt der kommunistischen Rebellen (Nr.63-65); Revolutionäre Aktion (ab Nr.84)
 
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| Abweichende Titel: || achtachtdrei sechsundfünfzig einundfünfzig (Nr.1); Agit 883 56 51 Uhland 52 (ab Nr.2); Agit 883 Kreuzberg Adalbertstr 21 (ab Nr.58); Agit 883 Kreuzberg (ab Nr.60-63); Neue 883 (Nr.1 [66]); 883 (ab Nr.68)
 
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| Einzel-Titel: || Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten. 24 S. (Nr.90)
 
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| Erstes Erscheinen: || 1969
 
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| Letztes Erscheinen: || 1998
 
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| Erscheinungszeitraum: || Jg.1 (1969) - Jg.4 (1972), Nr.88 u. Sondernr. sowie: 89 (1981), 90 (1983), 91 (1998)
 
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| Ort: || Berlin, West
 
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| Land: || Deutschland, Bundesrepublik
 
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| Sprache: || deutsch
 
|---- valign="top"
 
| Erscheinungsweise: || wöchentlich; vierzehntägig; unregelmäßig
 
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| Auflage: || 4000 - 7000, zeitweise knapp über 10.000
 
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| Typographie: || Offset
 
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| Format: || DIN A3
 
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| HerausgeberIn(nen): || Redaktionskollektiv 883
 
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| Körberschaft: || Agit-Shop, Berlin; Sozialistisches Zentrum, Berlin
 
|---- valign="top"
 
| Verlag: || Selbstverlag
 
|---- valign="top"
 
| Druck: || Zahl-Wienen; Kutte-Druck (ab Nr.68)
 
|---- valign="top"
 
| Preis: || 0,20 DM; 0,50 DM; 1,- DM
 
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| ZDB-Ident.: || [http://dispatch.opac.ddb.de/DB=1.1/LNG=DU/SID=6f828ac1-41/SRT=YOP/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8506&SRT=YOP&TRM=543878-0 543878-0]
 
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| Nachfolger: || 883 <Bremen>; 883 <Mainz>; 883 <Hannover>; Berliner Anzünder (davon abgespalten); Fizz; Hundert Blumen; Hannoversche Fresse; Bambule
 
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| Publikationsform: || Zeitung
 
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| Libertärer Bezug: || Rätebewegung; anarchistisch
 
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===Aktuelle Ausgabe===
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[[bild:Agit_883_Logo.gif|Logo der "Agit 883"]]
'''Titel Jg. (Jahr), Heft'''
+
==Untertitel==
 +
Zeitschrift für Agitation und sozialistische Praxis (ab Nr.13 im Impressum); Flugschrift für Agitation und sozialistische Praxis (ab Nr.37-51 im Impressum); Kampfblatt der kommunistischen Rebellen (Nr.63-65); Revolutionäre Aktion (ab Nr.84)
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==Nebentitel==
 +
achtachtdrei sechsundfünfzigeinundfünfzig (Nr.1); Agit 883 56 51 Uhland 52 (ab Nr.2); Agit 883 Kreuzberg Adalbertstr 21 (ab Nr.58); Agit 883 Kreuzberg (ab Nr.60-63); Neue 883 (Nr.1 [66]); 883 (ab Nr.68)
 +
==Einzeltitel==
 +
Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten. 24 S. (Nr.90)
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==Herausgeber==
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Redaktionskollektiv 883
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==Redaktion==
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ab Nr.37 im Impressum: Redaktionskollektiv 883 beim Agit-Shop: Eva-Maria Albrecht; Thomas Bauer; Wolfgang Grundmann; Detlef Hecht; Tilman Fichter; Belina; Hartmut Blees; Uli Kreidt; Peter Mahnke; Dirk Schneider; Michael Walz;
  
Inhaltsverzeichnis
+
ab Nr.56: Thomas Bauer; Wulf Blume; Tilman Fichter; Wolfgang Grundmann; Thomas Knauf; Günther Langer;
  
===Zum Inhalt===
+
Nr.62: Friedrich Axt u.a.:
Zur Zeit der neu aufkommenden Anarchobewegung war diese Zeitschrift typisch für die APO-Anarcho-Blätter. Sie wurde häufig verfolgt und beschlagnahmt. Der Vertrieb lief insbesondere über den Verkauf in Kneipen und auf der Straße. Zunächst wurden überwiegend Kleinanzeigen veröffentlicht (daher auch Telefonnummer und Adresse - von Dirk Schneider - als Titel; nach anderen Angaben wurde die Telefonnummer benutzt, weil man sich auf keinen Titel einigen konnte), die dann aber immer mehr durch Berichte und Termine aus dem "täglichen Kampf" verdrängt wurden. Die Zeitschrift war militant orientiert und bediente sich der damals üblichen "Apo-Sprache", die sehr stark von der marxistischen Terminologie geprägt war. Die politische Ausrichtung unterlag häufigen Richtungsänderungen, sie war jedoch zunächst insbesondere marxistisch-maoistisch bestimmt.
+
 
 +
Nr.64: Jutta Mühlhaus; [unleserlich], Maximilian; Reinhold Reichenbach; Felix Ahlsen (Postanschrift);
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Nr.65: "Redaktionskollektiv 883: Fritz Teufel, Renate Sami, Andreas Baader, Ulli Fischer, Heinz Brodemann, Gerd Mehrer, Ulrike Meinhof, Michael Baumann, Horst Mahler, Theo Berger, Günther Maschke, Hans Holzbauer, Gudrun Ensslin, Siegfried Hecker und alle Verfolgten und Inhaftierten des Pigregimes";
  
[[Bild:883_01.jpg|thumb|left|Titelcover von 882]]
+
Nr.1 [66]: Rainer Lindner (Neue 883);
Eine stärkere Hinwendung zu anarchistischen Themen (z.B. Kronstadt, Bakunin), ist erst im späteren Verlauf zu verzeichnen, aber selbst dann hat man sich nicht ausdrücklich als anarchistisch verstanden. Das Verhältnis der Zeitungsmacher zum Anarchismus kommt in einer Stellungnahme zur Beschlagnahmung der Zeitschrift in Nr. 65, S.2 so zum Ausdruck: "...Die Konterrevolution bekämpft nicht den 'Anarchismus' (den es erklärtermaßen nicht gibt, es gibt keine Gruppe, die sich Anarchisten nennt, es gibt nur Gruppen, die Anarchisten genannt werden), sondern sie wird alles zum Anarchismus erklären, wenn es darum geht, das revolutionäre Lager zu verfolgen und zu zerschlagen. Die Verbrechen, die uns die Konterrevolution vorwirft, sind unsere Identität." Ab der Nr.1 (66) wurde der Kurs der Zeitschrift von Bernd Kramer (vom anarchistischen Karin Kramer Verlag) und Hansjörg Viesel bestimmt, so daß verstärkt anarchistische Positionen vertreten wurden. Im Zusammenhang mit Verfolgung und Verbot heißt es in Nr. 85, S.2: "...werden die politische Linie fortführen, wie sie in den Spalten der letzten 14 Nummern ihren Ausdruck fanden: Propagierung der Selbstorganisation in allen gesellschaftlichen Bereichen, Abgrenzung gegenüber den überheblichen und selbstherrlichen rein studentischen Parteiansätzen, sowie Diskussion und Kommunikation mit allen antiautoritären und sozialistischen Gruppen in der BRD und Westberlin; unversöhnlicher Kampf gegen den Staatsapparat und alle Organe der Bourgeoisie." Es bestand die Absicht, "...propagierte Begriffe konkreter zu definieren: (z.B.: Selbstorganisation, oder die Vorstellung von einer Synthese zwischen Anarchismus und Marxismus als 'Anarcho-Marxismus'.)"
 
  
Um sich im Zusammenhang mit der Verfolgung auf die Pressefreiheit berufen zu können, wurde beschlossen, die "Flucht in die Legalität" anzutreten und ab Nr.85 regelmäßig ein Impressum abzudrucken: " 883 Redaktion im Sozialistischen Zentrum. 883 ist eine Zeitung der revolutionären Linken. 883 unterstützt die Selbstorganisation der Arbeiter, Schüler und Studenten, die gegen den Staat, das Lohnsystem und die Bürokratie kämpfen. 883 bekämpft die Parteien und Gewerkschaften, die Hindernisse auf dem Weg der Selbstbefreiung sind. Verantwortlicher Redakteur Thomas Knauf. Motto: Die Befreiung der Arbeiter kann nur das Werk der Arbeiter selbst sein."
+
Nr.68-69: Jürgen Garbotz (v.Red.);
  
Der politische Schwerpunkt lag ab etwa Nr.50 auf der Solidarisierung mit allen politischen Gefangenen und der RAF (in Nr.80 wurde der RAF-Text: "Das Konzept Stadtguerilla" abgedruckt).
+
Nr. 76: 883 Redaktionskollektiv Sozialistisches Zentrum;
  
Auf der Anarcho-Konferenz in Sievershausen von 28.-30.1.1971 wurde diskutiert, daß der Versuch gemacht werden sollte, "Zeitungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene herzustellen. Agit 883 könnte dabei die Funktion eines Zentralorgans übernehmen." (Protokoll. - In: anarcho-info (1971), Nr.6, S.3) Die 883 wurde vor allem wegen ihrer großen Verbreitung ins Auge gefaßt. Da die Zeitschrift zu diesem Zeitpunkt aber sowieso nur noch mit Mühe am Leben gehalten werden konnte, kam dieses Vorhaben nicht mehr zur Ausführung. Weil nach einer Rebellion der "Handarbeiter" gegen die "Kopfarbeiter" ( Kramer und Viesel) letztere die Zeitschrift nicht mehr im Handverkauf anbieten wollten oder konnten, ging sie 1972 ein. Die "Handarbeiter" trauten sich nicht zu, die 883 ohne die "Kopfarbeiter" weiterzumachen. Daraufhin gründete Klaus Schmitt mit einem halben Dutzend anderen Genossen den "Berliner Anzünder". Peter Paul Zahl wurde schon vorher aus der Redaktion gedrängt, wegen seiner Befürwortung der Stadtguerilla. Er gründete daraufhin die Zeitschrift "Fizz". (Zum Ende der 883 nach Angaben von Klaus Schmitt.)
+
Nr.85-88: Thomas Knauf (v.Red.)
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==Körperschaften==
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Agit-Shop, Berlin; Sozialistisches Zentrum, Berlin
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==Verlag==
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Selbstverlag
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==Druck==
 +
Zahl-Wienen; Kutte-Druck (ab Nr.68)
 +
==Ort==
 +
Berlin <West>
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==Land==
 +
Deutschland <Bundesrepublik>
 +
==Erscheinungszeitraum==
 +
Jg.1 (1969) - Jg.4 (1972), Nr.88 u. Sondernr. sowie: 89 (1981), 90 (1983), 91 (1998)
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==Erscheinungsverlauf==
 +
Jg.[1] (1969), Nr.1 (13.2.) - 45 (18.12.)
  
Allerdings erschienen 1973 in verschiedenen Städten (Hannover, Bremen, Mainz) noch einige Ausgaben unter dem Titel 883.
+
Jg.[2] (1970), Nr.46 (15.1.) - 65, 1 [66] - 73 (24.12.)
  
Nach der Einstellung der Agit 883 setzten einige Mitarbeiter ihre politische Arbeit in anderen anarchistischen bzw. links-radikalen Zeitschriften fort. So war z.B. Dirk Schneider auch maßgeblich an der Herausgabe der Berliner "radikal" beteiligt. Er war von 1983 bis 1985 der erste Berliner Grüne im Bundestag, mehrere Jahre Sprecher der Alternativen Liste (AL) in West-Berlin und wechselte im Juli 1990 zur PDS. Als Krönung seiner politischen Laufbahn wurde er allerdings im Oktober 1991 von ehemaligen DDR-Oppositionellen als langjähriger STASI-Spitzel enttarnt (s. Der Spiegel (1991), Nr.46, S.80-85).
+
Jg.[3] (1971), Nr.74 (15.1.) - 86 (6.12.); Sondern.: G. von Rauch-Haus (17.12.)
  
Als Reminiszenzen an die bis 1972 mit 88 Ausgaben herausgegebenen Agit 883 erschienen 1981 die Nr.89 (März/Apr.), 1983 die Nr.90 (Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten, in der zweiten Auflage findet sich auf S.9 ein Zitat Gesells gegen die Antisemiten) und 1998 die Nr.91 (Auf in den Krampf! '68 und die Folgen). Die Nr.90 inspirierte drei Genfer Genossen zur Gründung eines (Sein-)Instituts und zur einmaligen Herausgabe einer eigenen Zeitschrift zum Thema Geld und Zins mit dem Titel "Une Économie de Marché sans Capitalisme", worin übersetzte Artikel aus der 883 abgedruckt wurden. (gh)
+
Jg.[4] (1972), Nr.87 (22.1.), 88 (16.2.);
  
===Rubriken===
+
als Reminiszenzen erschienen:
Kleinanzeigen
 
  
===Beilagen===
+
1981, Nr.89 (März/Apr.) (Berlin-Kreuzberg)
keine
 
  
===Repression:===
+
1983, Nr.90 (Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten)
Es werden gegen fast alle Ausgaben Ermittlungsverfahren eingeleitet, meist wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten und Beleidigung oder Gotteslästerung. (Nach: Schwarze Texte, S.13, weitere Einzelheiten dazu s. ebenda unter Literaturhinweise.)
 
  
===Erscheinungsverlauf:===
 
Jg.[1] (1969), Nr.1 (13.2.) - 45 (18.12.)<br>
 
Jg.[2] (1970), Nr.46 (15.1.) - 65, 1 [66] - 73 (24.12.)<br>
 
Jg.[3] (1971), Nr.74 (15.1.) - 86 (6.12.); Sondern.: G. von Rauch-Haus (17.12.)<br>
 
Jg.[4] (1972), Nr.87 (22.1.), 88 (16.2.); <br>
 
als Reminiszenzen erschienen:<br>
 
1981, Nr.89 (März/Apr.) (Berlin-Kreuzberg) u. <br>
 
1983, Nr.90 (Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten) u.<br>
 
 
1998, Nr.91
 
1998, Nr.91
 +
==Erscheinungsweise==
 +
wöchentlich; vierzehntägig; unregelmäßig
 +
==Auflage==
 +
4000 - 7000, zeitweise knapp über 10.000
 +
==Preis==
 +
0,20 DM; 0,50 DM; 1,- DM
 +
==Typographie==
 +
Offset
 +
==Format==
 +
DIN A3
 +
==Rubriken==
 +
Kleinanzeigen
 +
==Nachfolger==
 +
883 <Bremen>; 883 <Mainz>; 883 <Hannover>; Berliner Anzünder (davon abgespalten); Fizz; Hundert Blumen; Hannoversche Fresse; Bambule
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==Bemerkungen==
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Zur Zeit der neu aufkommenden Anarchobewegung war diese Zeitschrift typisch für die APO-Anarcho-Blätter. Sie wurde häufig verfolgt und beschlagnahmt. Der Vertrieb lief insbesondere über den Verkauf in Kneipen und auf der Straße. Zunächst wurden überwiegend Kleinanzeigen veröffentlicht (daher auch Telefonnummer und Adresse - von Dirk Schneider - als Titel; nach anderen Angaben wurde die Telefonnummer benutzt, weil man sich auf keinen Titel einigen konnte), die dann aber immer mehr durch Berichte und Termine aus dem "täglichen Kampf" verdrängt wurden. Die Zeitschrift war militant orientiert und bediente sich der damals üblichen "Apo-Sprache", die sehr stark von der marxistischen Terminologie geprägt war. Die politische Ausrichtung unterlag häufigen Richtungsänderungen, sie war jedoch zunächst insbesondere marxistisch-maoistisch bestimmt.
  
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[[Bild:883_01.jpg|thumb|left|Titelcover von 882]]
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Eine stärkere Hinwendung zu anarchistischen Themen (z.B. Kronstadt, Bakunin), ist erst im späteren Verlauf zu verzeichnen, aber selbst dann hat man sich nicht ausdrücklich als anarchistisch verstanden. Das Verhältnis der Zeitungsmacher zum Anarchismus kommt in einer Stellungnahme zur Beschlagnahmung der Zeitschrift in Nr. 65, S.2 so zum Ausdruck: "...Die Konterrevolution bekämpft nicht den 'Anarchismus' (den es erklärtermaßen nicht gibt, es gibt keine Gruppe, die sich Anarchisten nennt, es gibt nur Gruppen, die Anarchisten genannt werden), sondern sie wird alles zum Anarchismus erklären, wenn es darum geht, das revolutionäre Lager zu verfolgen und zu zerschlagen. Die Verbrechen, die uns die Konterrevolution vorwirft, sind unsere Identität." Ab der Nr.1 (66) wurde der Kurs der Zeitschrift von Bernd Kramer (vom anarchistischen Karin Kramer Verlag) und Hansjörg Viesel bestimmt, so daß verstärkt anarchistische Positionen vertreten wurden. Im Zusammenhang mit Verfolgung und Verbot heißt es in Nr. 85, S.2: "...[wir] werden die politische Linie fortführen, wie sie in den Spalten der letzten 14 Nummern ihren Ausdruck fanden: Propagierung der Selbstorganisation in allen gesellschaftlichen Bereichen, Abgrenzung gegenüber den überheblichen und selbstherrlichen rein studentischen Parteiansätzen, sowie Diskussion und Kommunikation mit allen antiautoritären und sozialistischen Gruppen in der BRD und Westberlin; unversöhnlicher Kampf gegen den Staatsapparat und alle Organe der Bourgeoisie." Es bestand die Absicht, "...propagierte Begriffe konkreter zu definieren: (z.B.: Selbstorganisation, oder die Vorstellung von einer Synthese zwischen Anarchismus und Marxismus als 'Anarcho-Marxismus'.)"
  
===Redaktion:===
+
Um sich im Zusammenhang mit der Verfolgung auf die Pressefreiheit berufen zu können, wurde beschlossen, die "Flucht in die Legalität" anzutreten und ab Nr.85 regelmäßig ein Impressum abzudrucken: "883 Redaktion im Sozialistischen Zentrum. 883 ist eine Zeitung der revolutionären Linken. 883 unterstützt die Selbstorganisation der Arbeiter, Schüler und Studenten, die gegen den Staat, das Lohnsystem und die Bürokratie kämpfen. 883 bekämpft die Parteien und Gewerkschaften, die Hindernisse auf dem Weg der Selbstbefreiung sind. Verantwortlicher Redakteur Thomas Knauf. Motto: Die Befreiung der Arbeiter kann nur das Werk der Arbeiter selbst sein."
ab Nr.37 im Impressum: Redaktionskollektiv 883 beim Agit-Shop: Eva-Maria Albrecht; Thomas Bauer; Wolfgang Grundmann; Detlef Hecht; Tilman Fichter; Belina; Hartmut Blees; Uli Kreidt; Peter Mahnke; Dirk Schneider; Michael Walz;
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ab Nr.56: Thomas Bauer; Wulf Blume; Tilman Fichter; Wolfgang Grundmann; Thomas Knauf; Günther Langer;
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Der politische Schwerpunkt lag ab etwa Nr.50 auf der Solidarisierung mit allen politischen Gefangenen und der RAF (in Nr.80 wurde der RAF-Text: "Das Konzept Stadtguerilla" abgedruckt).
Nr.62: Friedrich Axt u.a.:
+
Auf der Anarcho-Konferenz in Sievershausen von 28.-30.1.1971 wurde diskutiert, daß der Versuch gemacht werden sollte, "Zeitungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene herzustellen. Agit 883 könnte dabei die Funktion eines Zentralorgans übernehmen." (Protokoll. - In: anarcho-info (1971), Nr.6, S.3) Die 883 wurde vor allem wegen ihrer großen Verbreitung ins Auge gefaßt. Da die Zeitschrift zu diesem Zeitpunkt aber sowieso nur noch mit Mühe am Leben gehalten werden konnte, kam dieses Vorhaben nicht mehr zur Ausführung. Weil nach einer Rebellion der "Handarbeiter" gegen die "Kopfarbeiter" (Kramer und Viesel) letztere die Zeitschrift nicht mehr im Handverkauf anbieten wollten oder konnten, ging sie 1972 ein. Die "Handarbeiter" trauten sich nicht zu, die 883 ohne die "Kopfarbeiter" weiterzumachen. Daraufhin gründete Klaus Schmitt mit einem halben Dutzend anderen Genossen den "Berliner Anzünder". Peter Paul Zahl wurde schon vorher aus der Redaktion gedrängt, wegen seiner Befürwortung der Stadtguerilla. Er gründete daraufhin die Zeitschrift "Fizz". (Zum Ende der 883 nach Angaben von Klaus Schmitt.)
Nr.64: Jutta Mühlhaus; [unleserlich], Maximilian; Reinhold Reichenbach; Felix Ahlsen (Postanschrift);
 
Nr.65: "Redaktionskollektiv 883: Fritz Teufel, Renate Sami, Andreas Baader, Ulli Fischer, Heinz Brodemann, Gerd Mehrer, Ulrike Meinhof, Michael Baumann, Horst Mahler, Theo Berger, Günther Maschke, Hans Holzbauer, Gudrun Ensslin, Siegfried Hecker und alle Verfolgten und Inhaftierten des Pigregimes";
 
Nr.1 [66]: Rainer Lindner (Neue 883);
 
Nr.68-69: Jürgen Garbotz (v.Red.);
 
Nr. 76: 883 Redaktionskollektiv Sozialistisches Zentrum; Nr.85-88: Thomas Knauf (v.Red.)
 
  
===Beiträger:===
+
Allerdings erschienen 1973 in verschiedenen Städten (Hannover, Bremen, Mainz) noch einige Ausgaben unter dem Titel 883.
Ahlsen, Felix; Baumann, Michael [Bommi]; Bichsel, Peter; Castro, Fidel; Cleaver, Eldridge; Ficker, Rolf; Fratti, A.C.; Gebbert, Volker; Gramsci, Antonio; Guggomos, Carl L.; Hachfeld; Hemmer, Eike; Kalle, Bruno; Kittner, Dietrich; Klarsfeld, Beate; Klaun, Gisele; Kohlhepp, Irmgard; Leonardell; Neukrantz, Klaus; Nunez, Carlos; Olles, Werner; Paetzel, Peter; Polish, Peter; Rosenow, Joachim; Schmitz, Josef; Schneider, Michael; Sonnenthal, Thomas; Spall, Peter von; Stein, Peter; Stenke, Wolfgang; Tarrach, Georg; Tepas, Hans; Teufel, Fritz; Triem, Wolfgang C.; Wolfstätter, Elmar; Zahl, Peter Paul
 
  
===Reprint:===
+
Nach der Einstellung der Agit 883 setzten einige Mitarbeiter ihre politische Arbeit in anderen anarchistischen bzw. links-radikalen Zeitschriften fort. So war z.B. Dirk Schneider auch maßgeblich an der Herausgabe der Berliner "radikal" beteiligt. Er war von 1983 bis 1985 der erste Berliner Grüne im Bundestag, mehrere Jahre Sprecher der Alternativen Liste (AL) in West-Berlin und wechselte im Juli 1990 zur PDS. Als Krönung seiner politischen Laufbahn wurde er allerdings im Oktober 1991 von ehemaligen DDR-Oppositionellen als langjähriger STASI-Spitzel enttarnt (s. Der Spiegel (1991), Nr.46, S.80-85).  
Autoritäre Bewegung. Teilrepr. aus Nr.85. - In: 10 Jahre Archiv, S.83; Basis-Gruppen Arbeits-Bericht. Teilrepr. aus Nr.60. - In: 10 Jahre Archiv, S.77-78; Exklusiv-Interview mit Jimi Hendrix. Teilrepr. aus Nr.67, S.12. - In: 10 Jahre Archiv, S.154; Frauen erhebt euch und die Welt erlebt euch . Teilrepr. aus Nr.58. - In: 10 Jahre Archiv, S.99; Frauen-Stadt-Guerilla Kolumbien. Teilrepr. aus Nr.62, S.13. - In: 10 Jahre Archiv, S.69; Kronstadt: "Alle Macht den Räten und nicht den Parteien!" Teilrepr. aus Nr.77. - In: 10 Jahre Archiv, S.76; Die Rote Armee aufbauen! Teilrepr. aus Nr.62. - In: 10 Jahre Archiv, S.70-71; Rote Armee Fraktion: Leninisten mit Knarre. Teilrepr. aus Nr.86. - In: 10 Jahre Archiv, S.72; Atadt Guerilla. Teilrepr. aus Nr.63. - In: Schwarze Texte, S.19-22; Zur Diskussion gestellt. Teilrepr. aus Nr.50. - In: 10 Jahre Archiv, S.79; [[Rotaprint_25_%28Hrsg.%29:_Agit_883|Rotaprint 25 (Hrsg.): Agit 883, Beilage CD-ROM mit allen Ausgaben der Zeitschrift im PDF-Format]]
 
  
===Standort:===
+
Als Reminiszenzen an die bis 1972 mit 88 Ausgaben herausgegebenen Agit 883 erschienen 1981 die Nr.89 (März/Apr.), 1983 die Nr.90 (Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten, in der zweiten Auflage findet sich auf S.9 ein Zitat Gesells gegen die Antisemiten) und 1998 die Nr.91 (Auf in den Krampf! '68 und die Folgen). Die Nr.90 inspirierte drei Genfer Genossen zur Gründung eines (Sein-)Instituts und zur einmaligen Herausgabe einer eigenen Zeitschrift zum Thema Geld und Zins mit dem Titel "Une Économie de Marché sans Capitalisme", worin übersetzte Artikel aus der 883 abgedruckt wurden. (gh)
IDA Amsterdam: 1969-1972 : SIGN.: B28 u. 1983 : SIGN. B29; IISG Amsterdam: 1969 - 1983: no.2-5, 9-22, 25-65, 67, 69-84, 86, 88-90. - Mit Sonderhefte: (1972): no.1-2 : SIGN.: ZF 40446; AGB Berlin: 1969 - 1972 = Nr 1-87 : SIGN.: B 763/5; BdF Berlin: Nr.89-91; BFU Berlin: 1969 - 1971 = Nr.1-86 (Benutzung im LS) : SIGN.: 32/75/35922 u. 1969 - 1972 = Nr.1-88; LA Berlin: 1969 - 1972; SBPK-PS Berlin: 1969,(13.Febr.) - 1971,6.Dez. = Nr. 1-86, 1981,März/Apr. = Nr. 89, 1983 = Nr. 90 (R. - Mehr nicht vh.) : SIGN.: +2 Zsn 41624; UB Bochum: Nr. 40.1969; 42.1969; 46.1970; 62.1970; 90.1983 : SIGN.: SZD 3423; FES Bonn: Nr. 70.1970, 86.1971, 90.1983 : SIGN.: XX 1182; AFAS Duisburg: Nr.1-16.19-22.24-45.1969, 46-65.[66] (=Neue 883 Nr.1).67-73.1970, 74-83.85.86.1971, 87.88.1972, 89.1981, 90.1983 : SIGN.: 82.III.13; SUB Frankfurt a.M.: 1.1969-88.1972. (Nur f.d. Lesesaal) : SIGN.: Wmf 315; LB Hannover: 1969,1, 1969,3 - ,12, 1969,14 - 1972,88, 1981,89, 1983,90 : SIGN.: GI 35 2 / FBS V; CIRA Lausanne: 1970: Nr.59(7.5) 67-72, 1971: Nr.74(15.1) 77-78, 85-86 u. Sondernummer: G. von Rauch-Haus (17.12), 1972: Nr.87-88, o.J.: Neue 883 (Frankfurt/Main) Nr.1 : SIGN.: 534; DLA Marbach: 1969,22, 26-30, 32-34, 39, 40, 44, 46, 1970,47, 48, 50, 56-57, 59-60, 64-65, 1970,1(=66), 1970,67-71, 1971,86-88 : Z; DBZ Stuttgart: 1.1969,12 - 4.1972,88 (L) : SIGN.: DZ 425
+
==Repression==
 +
Es werden gegen fast alle Ausgaben Ermittlungsverfahren eingeleitet, meist wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten und Beleidigung oder Gotteslästerung. (Nach: Schwarze Texte, S.13, weitere Einzelheiten dazu s. ebenda unter Literaturhinweise.)
 +
==Beiträger==
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Ahlsen, Felix; Baumann, Michael [Bommi]; Bichsel, Peter; Castro, Fidel; Cleaver, Eldridge; Ficker, Rolf; Fratti, A.C.; Gebbert, Volker; Gramsci, Antonio; Guggomos, Carl L.; Hachfeld; Hemmer, Eike; Kalle, Bruno; Kittner, Dietrich; Klarsfeld, Beate; Klaun, Gisele; Kohlhepp, Irmgard; Leonardell; Neukrantz, Klaus; Nunez, Carlos; Olles, Werner; Paetzel, Peter; Polish, Peter; Rosenow, Joachim; Schmitz, Josef; Schneider, Michael; Sonnenthal, Thomas; Spall, Peter von; Stein, Peter; Stenke, Wolfgang; Tarrach, Georg; Tepas, Hans; Teufel, Fritz; Triem, Wolfgang C.; Wolfstätter, Elmar; Zahl, Peter Paul
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==Reprint==
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[http://plakat.nadir.org/883/ Nadir-Onlinearchiv aller Ausgaben] (im PDF-Format); Autoritäre Bewegung. Teilrepr. aus Nr.85. - In: 10 Jahre Archiv, S.83; Basis-Gruppen Arbeits-Bericht. Teilrepr. aus Nr.60. - In: 10 Jahre Archiv, S.77-78; Exklusiv-Interview mit Jimi Hendrix. Teilrepr. aus Nr.67, S.12. - In: 10 Jahre Archiv, S.154; Frauen erhebt euch und die Welt erlebt euch . Teilrepr. aus Nr.58. - In: 10 Jahre Archiv, S.99; Frauen-Stadt-Guerilla Kolumbien. Teilrepr. aus Nr.62, S.13. - In: 10 Jahre Archiv, S.69; Kronstadt: "Alle Macht den Räten und nicht den Parteien!" Teilrepr. aus Nr.77. - In: 10 Jahre Archiv, S.76; Die Rote Armee aufbauen! Teilrepr. aus Nr.62. - In: 10 Jahre Archiv, S.70-71; Rote Armee Fraktion: Leninisten mit Knarre. Teilrepr. aus Nr.86. - In: 10 Jahre Archiv, S.72; Atadt Guerilla. Teilrepr. aus Nr.63. - In: Schwarze Texte, S.19-22; Zur Diskussion gestellt. Teilrepr. aus Nr.50. - In: 10 Jahre Archiv, S.79
  
===Literaturhinweise:===
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==Standorte==
Amilié/Halbach/Karamer, S.141 ff. (RAF - Leninisten mit Knarre, Nachdruck aus 883 Nr.86); anarcho-info <Wetzlar> (1973), Nr.19, S.30 (Traueranzeige um die Hannover 883 nach der 5. Nr.); Bartsch: Anarchismus in Deutschland, Bd.2/3, S.186-189 (S.189: Abbildung der Titelseite von Nr.78), 201-204, 208, 384-385 (Erklärung der 883-Redaktion zur RAF); Bock: Geschichte des 'linken Radikalismus', S.265; Briegleb: 1968, S.102; Buhmann, S.373; Cohn-Bendit/Mohr: 1968, S.172; FIZZ (1970), Nr.10, S.3 (Traueranzeige mit ausführlichen Informationen zur Geschichte der 883); Folkert: Silvio Gesell - Der Marx der Anarchisten? Eine Entgegnung auf "Agit 883". - In: direkte aktion <Hamburg> (1983), Nr.41, S.18; Geronimo (1990), S.34; Geronimo (1995), S.20, 49; Hübsch: Alternative Öffentlichkeit, S.104; Jenrich, S.82-85 (S. 83 Abbildung der Titelseite von Nr.70, 1970); Kunzelmann: Leisten Sie keinen Widerstand, S.123, 125, 127, 162; "Moskaus Mann" bei den Grünen. Zum Fall des "Einflußagenten" Dirk Schneider. - In: TAZ Nr. 3530, Seite 3 vom 10.10.1991; Müller, Tilman: Einst kommt der Tag, S.36-41; 1968 am Rhein, S.120; Reiser: König, S.213-214, 220, 268; Revolutionäre Aktion. 883 stirbt nicht! - In: anarcho-info <Wetzlar> (1971), Nr.11/12, S.48; Scheerer: Deutschland, S.290-291, 324-325, 351; Schwarze Texte, S.12-13; Schwendter: Theorie der Subkultur, S.16-17, 268; Was ist 883? - In: 883 (1981), Nr.89, S.10-11; Zahl: Die Glücklichen, S.189-96 (Kap.9); Zahl, Peter Paul: Die Zeitung 883. - In: Info-BUG (1978), Nr.187, S.2-4; Zeitgenossen Rudolf Steiners, S.143-144; 20 Jahre radikal, S.9, 183-184
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IDA Amsterdam: 1969-1972 : SIGN.: B28 u. 1983 : SIGN. B29; IISG Amsterdam: 1969 - 1983: no.2-5, 9-22, 25-65, 67, 69-84, 86, 88-90. - Mit Sonderhefte: (1972): no.1-2 : SIGN.: ZF 40446; AGB Berlin: 1969 - 1972 = Nr 1-87 : SIGN.: B 763/5; BdF Berlin: Nr.89-91; BFU Berlin: 1969 - 1971 = Nr.1-86 (Benutzung im LS) : SIGN.: 32/75/35922 u. 1969 - 1972 = Nr.1-88; LA Berlin: 1969 - 1972; SBPK-PS Berlin: 1969,(13.Febr.) - 1971,6.Dez. = Nr. 1-86, 1981,März/Apr. = Nr. 89, 1983 = Nr. 90 (R. - Mehr nicht vh.) : SIGN.: +2 Zsn 41624; UB Bochum: Nr. 40.1969; 42.1969; 46.1970; 62.1970; 90.1983 : SIGN.: SZD 3423; FES Bonn: Nr. 70.1970, 86.1971, 90.1983 : SIGN.: XX 1182; AFAS Duisburg: Nr.1-16.19-22.24-45.1969, 46-65.[66] (=Neue 883 Nr.1).67-73.1970, 74-83.85.86.1971, 87.88.1972, 89.1981, 90.1983 : SIGN.: 82.III.13; SUB Frankfurt a.M.: 1.1969-88.1972. (Nur f.d. Lesesaal) : SIGN.: Wmf 315; LB Hannover: 1969,1, 1969,3 - ,12, 1969,14 - 1972,88, 1981,89, 1983,90 : SIGN.: GI 35 2 / FBS V; TtE Köln: 35-37, 39, 41-42, 45, 47-48, 51, 53, 55-56, 58-59, 61-62, 64, 66, 70, 73-74, 77-79, 81-82, 84-86, 88, 90-91; CIRA Lausanne: 1970: Nr.59(7.5) 67-72, 1971: Nr.74(15.1) 77-78, 85-86 u. Sondernummer: G. von Rauch-Haus (17.12), 1972: Nr.87-88, o.J.: Neue 883 (Frankfurt/Main) Nr.1 : SIGN.: 534; DLA Marbach: 1969,22, 26-30, 32-34, 39, 40, 44, 46, 1970,47, 48, 50, 56-57, 59-60, 64-65, 1970,1(=66), 1970,67-71, 1971,86-88 : Z; DBZ Stuttgart: 1.1969,12 - 4.1972,88 (L) : SIGN.: DZ 425
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==ZDB-Ident==
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[http://dispatch.opac.ddb.de/DB=1.1/LNG=DU/SID=6f828ac1-41/SRT=YOP/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8506&SRT=YOP&TRM=543878-0 543878-0]
  
===Bibliographien:===
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==Literaturhinweise==
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Amilié/Halbach/Karamer, S.141 ff. (RAF - Leninisten mit Knarre, Nachdruck aus 883 Nr.86); anarcho-info <Wetzlar> (1973), Nr.19, S.30 (Traueranzeige um die Hannover 883 nach der 5. Nr.); Bartsch: Anarchismus in Deutschland, Bd.2/3, S.186-189 (S.189: Abbildung der Titelseite von Nr.78), 201-204, 208, 384-385 (Erklärung der 883-Redaktion zur RAF); Bock: Geschichte des 'linken Radikalismus', S.265; Briegleb: 1968, S.102; Buhmann, S.373; Cohn-Bendit/Mohr: 1968, S.172; FIZZ (1970), Nr.10, S.3 (Traueranzeige mit ausführlichen Informationen zur Geschichte der 883); Folkert: Silvio Gesell - Der Marx der Anarchisten? Eine Entgegnung auf "Agit 883". - In: direkte aktion <Hamburg> (1983), Nr.41, S.18; Geronimo (1990), S.34; Geronimo (1995), S.20, 49; Hannover: Republik 1954 - 1974, S.335-341; Hübsch: Alternative Öffentlichkeit, S.104; Jenrich, S.82-85 (S. 83 Abbildung der Titelseite von Nr.70, 1970); Kunzelmann: Leisten Sie keinen Widerstand, S.123, 125, 127, 162; "Moskaus Mann" bei den Grünen. Zum Fall des "Einflußagenten" Dirk Schneider. - In: TAZ Nr. 3530, Seite 3 vom 10.10.1991; Müller, Tilman: Einst kommt der Tag, S.36-41; 1968 am Rhein, S.120; Reiser: König, S.213-214, 220, 268; Revolutionäre Aktion. 883 stirbt nicht! - In: anarcho-info <Wetzlar> (1971), Nr.11/12, S.48; Röthig, Mattias: Die "Agit 883". Ein Typisches Beispiel für Beginn und Ende eines linksradikalen Aufbruchs. - In: die Vitrine (2003), Nr.3, S.49-54 (formale Daten von DadA übernommen, in der Beschreibung des Inhaltes einige weitere Aspekte); Scheerer: Deutschland, S.290-291, 324-325, 351; Schwarze Texte, S.12-13; Schwendter: Theorie der Subkultur, S.16-17, 268; Seyfried, S.28; Was ist 883? - In: 883 (1981), Nr.89, S.10-11; Zahl: Die Glücklichen, S.189-96 (Kap.9); Zahl, Peter Paul: Die Zeitung 883. - In: Info-BUG (1978), Nr.187, S.2-4; Zeitgenossen Rudolf Steiners, S.143-144; Die Zeitung - 883. - In: Info Berliner Undogmatischer Gruppen (1978), Nr.187, S.2-4; 20 Jahre radikal, S.9, 183-184
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==Bibliographien==
 
Eberlein (1996), Nr.177, 93; Jenrich, Nr.5
 
Eberlein (1996), Nr.177, 93; Jenrich, Nr.5
 
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==Quellen==
===Quellen:===
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Autopsie DadA Köln: Nr.1-89; Brief von Klaus Schmitt vom 1.1.1999 an DadA Köln (insbes. zum Ende der 883)
Autopsie: Nr.1-89; Brief von Klaus Schmitt vom 1.1.1999 an DadA Köln (insbes. zum Ende der 883)
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==Publikationsform==
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Zeitschrift
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==Libertärer Bezug==
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anarchistisch
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==DadAWeb-Ident==
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DadA-P0000921
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==Interne Arbeitskommentare==
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.../DadA-P_Arbeitskommentare/DadA-P0000921.txt
 +
==Urheber==
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[[Benutzer:Günter H]]
  
 
[[Kategorie:DadA-Dokumentation Periodika|Achtachtdrei]]
 
[[Kategorie:DadA-Dokumentation Periodika|Achtachtdrei]]

Aktuelle Version vom 12. Juli 2007, 09:17 Uhr

DadA - Dokumentation, Abteilung: Portal DadA-P

Logo der "Agit 883"

Untertitel

Zeitschrift für Agitation und sozialistische Praxis (ab Nr.13 im Impressum); Flugschrift für Agitation und sozialistische Praxis (ab Nr.37-51 im Impressum); Kampfblatt der kommunistischen Rebellen (Nr.63-65); Revolutionäre Aktion (ab Nr.84)

Nebentitel

achtachtdrei sechsundfünfzigeinundfünfzig (Nr.1); Agit 883 56 51 Uhland 52 (ab Nr.2); Agit 883 Kreuzberg Adalbertstr 21 (ab Nr.58); Agit 883 Kreuzberg (ab Nr.60-63); Neue 883 (Nr.1 [66]); 883 (ab Nr.68)

Einzeltitel

Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten. 24 S. (Nr.90)

Herausgeber

Redaktionskollektiv 883

Redaktion

ab Nr.37 im Impressum: Redaktionskollektiv 883 beim Agit-Shop: Eva-Maria Albrecht; Thomas Bauer; Wolfgang Grundmann; Detlef Hecht; Tilman Fichter; Belina; Hartmut Blees; Uli Kreidt; Peter Mahnke; Dirk Schneider; Michael Walz;

ab Nr.56: Thomas Bauer; Wulf Blume; Tilman Fichter; Wolfgang Grundmann; Thomas Knauf; Günther Langer;

Nr.62: Friedrich Axt u.a.:

Nr.64: Jutta Mühlhaus; [unleserlich], Maximilian; Reinhold Reichenbach; Felix Ahlsen (Postanschrift);

Nr.65: "Redaktionskollektiv 883: Fritz Teufel, Renate Sami, Andreas Baader, Ulli Fischer, Heinz Brodemann, Gerd Mehrer, Ulrike Meinhof, Michael Baumann, Horst Mahler, Theo Berger, Günther Maschke, Hans Holzbauer, Gudrun Ensslin, Siegfried Hecker und alle Verfolgten und Inhaftierten des Pigregimes";

Nr.1 [66]: Rainer Lindner (Neue 883);

Nr.68-69: Jürgen Garbotz (v.Red.);

Nr. 76: 883 Redaktionskollektiv Sozialistisches Zentrum;

Nr.85-88: Thomas Knauf (v.Red.)

Körperschaften

Agit-Shop, Berlin; Sozialistisches Zentrum, Berlin

Verlag

Selbstverlag

Druck

Zahl-Wienen; Kutte-Druck (ab Nr.68)

Ort

Berlin <West>

Land

Deutschland <Bundesrepublik>

Erscheinungszeitraum

Jg.1 (1969) - Jg.4 (1972), Nr.88 u. Sondernr. sowie: 89 (1981), 90 (1983), 91 (1998)

Erscheinungsverlauf

Jg.[1] (1969), Nr.1 (13.2.) - 45 (18.12.)

Jg.[2] (1970), Nr.46 (15.1.) - 65, 1 [66] - 73 (24.12.)

Jg.[3] (1971), Nr.74 (15.1.) - 86 (6.12.); Sondern.: G. von Rauch-Haus (17.12.)

Jg.[4] (1972), Nr.87 (22.1.), 88 (16.2.);

als Reminiszenzen erschienen:

1981, Nr.89 (März/Apr.) (Berlin-Kreuzberg)

1983, Nr.90 (Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten)

1998, Nr.91

Erscheinungsweise

wöchentlich; vierzehntägig; unregelmäßig

Auflage

4000 - 7000, zeitweise knapp über 10.000

Preis

0,20 DM; 0,50 DM; 1,- DM

Typographie

Offset

Format

DIN A3

Rubriken

Kleinanzeigen

Nachfolger

883 <Bremen>; 883 <Mainz>; 883 <Hannover>; Berliner Anzünder (davon abgespalten); Fizz; Hundert Blumen; Hannoversche Fresse; Bambule

Bemerkungen

Zur Zeit der neu aufkommenden Anarchobewegung war diese Zeitschrift typisch für die APO-Anarcho-Blätter. Sie wurde häufig verfolgt und beschlagnahmt. Der Vertrieb lief insbesondere über den Verkauf in Kneipen und auf der Straße. Zunächst wurden überwiegend Kleinanzeigen veröffentlicht (daher auch Telefonnummer und Adresse - von Dirk Schneider - als Titel; nach anderen Angaben wurde die Telefonnummer benutzt, weil man sich auf keinen Titel einigen konnte), die dann aber immer mehr durch Berichte und Termine aus dem "täglichen Kampf" verdrängt wurden. Die Zeitschrift war militant orientiert und bediente sich der damals üblichen "Apo-Sprache", die sehr stark von der marxistischen Terminologie geprägt war. Die politische Ausrichtung unterlag häufigen Richtungsänderungen, sie war jedoch zunächst insbesondere marxistisch-maoistisch bestimmt.

Titelcover von 882

Eine stärkere Hinwendung zu anarchistischen Themen (z.B. Kronstadt, Bakunin), ist erst im späteren Verlauf zu verzeichnen, aber selbst dann hat man sich nicht ausdrücklich als anarchistisch verstanden. Das Verhältnis der Zeitungsmacher zum Anarchismus kommt in einer Stellungnahme zur Beschlagnahmung der Zeitschrift in Nr. 65, S.2 so zum Ausdruck: "...Die Konterrevolution bekämpft nicht den 'Anarchismus' (den es erklärtermaßen nicht gibt, es gibt keine Gruppe, die sich Anarchisten nennt, es gibt nur Gruppen, die Anarchisten genannt werden), sondern sie wird alles zum Anarchismus erklären, wenn es darum geht, das revolutionäre Lager zu verfolgen und zu zerschlagen. Die Verbrechen, die uns die Konterrevolution vorwirft, sind unsere Identität." Ab der Nr.1 (66) wurde der Kurs der Zeitschrift von Bernd Kramer (vom anarchistischen Karin Kramer Verlag) und Hansjörg Viesel bestimmt, so daß verstärkt anarchistische Positionen vertreten wurden. Im Zusammenhang mit Verfolgung und Verbot heißt es in Nr. 85, S.2: "...[wir] werden die politische Linie fortführen, wie sie in den Spalten der letzten 14 Nummern ihren Ausdruck fanden: Propagierung der Selbstorganisation in allen gesellschaftlichen Bereichen, Abgrenzung gegenüber den überheblichen und selbstherrlichen rein studentischen Parteiansätzen, sowie Diskussion und Kommunikation mit allen antiautoritären und sozialistischen Gruppen in der BRD und Westberlin; unversöhnlicher Kampf gegen den Staatsapparat und alle Organe der Bourgeoisie." Es bestand die Absicht, "...propagierte Begriffe konkreter zu definieren: (z.B.: Selbstorganisation, oder die Vorstellung von einer Synthese zwischen Anarchismus und Marxismus als 'Anarcho-Marxismus'.)"

Um sich im Zusammenhang mit der Verfolgung auf die Pressefreiheit berufen zu können, wurde beschlossen, die "Flucht in die Legalität" anzutreten und ab Nr.85 regelmäßig ein Impressum abzudrucken: "883 Redaktion im Sozialistischen Zentrum. 883 ist eine Zeitung der revolutionären Linken. 883 unterstützt die Selbstorganisation der Arbeiter, Schüler und Studenten, die gegen den Staat, das Lohnsystem und die Bürokratie kämpfen. 883 bekämpft die Parteien und Gewerkschaften, die Hindernisse auf dem Weg der Selbstbefreiung sind. Verantwortlicher Redakteur Thomas Knauf. Motto: Die Befreiung der Arbeiter kann nur das Werk der Arbeiter selbst sein."

Der politische Schwerpunkt lag ab etwa Nr.50 auf der Solidarisierung mit allen politischen Gefangenen und der RAF (in Nr.80 wurde der RAF-Text: "Das Konzept Stadtguerilla" abgedruckt). Auf der Anarcho-Konferenz in Sievershausen von 28.-30.1.1971 wurde diskutiert, daß der Versuch gemacht werden sollte, "Zeitungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene herzustellen. Agit 883 könnte dabei die Funktion eines Zentralorgans übernehmen." (Protokoll. - In: anarcho-info (1971), Nr.6, S.3) Die 883 wurde vor allem wegen ihrer großen Verbreitung ins Auge gefaßt. Da die Zeitschrift zu diesem Zeitpunkt aber sowieso nur noch mit Mühe am Leben gehalten werden konnte, kam dieses Vorhaben nicht mehr zur Ausführung. Weil nach einer Rebellion der "Handarbeiter" gegen die "Kopfarbeiter" (Kramer und Viesel) letztere die Zeitschrift nicht mehr im Handverkauf anbieten wollten oder konnten, ging sie 1972 ein. Die "Handarbeiter" trauten sich nicht zu, die 883 ohne die "Kopfarbeiter" weiterzumachen. Daraufhin gründete Klaus Schmitt mit einem halben Dutzend anderen Genossen den "Berliner Anzünder". Peter Paul Zahl wurde schon vorher aus der Redaktion gedrängt, wegen seiner Befürwortung der Stadtguerilla. Er gründete daraufhin die Zeitschrift "Fizz". (Zum Ende der 883 nach Angaben von Klaus Schmitt.)

Allerdings erschienen 1973 in verschiedenen Städten (Hannover, Bremen, Mainz) noch einige Ausgaben unter dem Titel 883.

Nach der Einstellung der Agit 883 setzten einige Mitarbeiter ihre politische Arbeit in anderen anarchistischen bzw. links-radikalen Zeitschriften fort. So war z.B. Dirk Schneider auch maßgeblich an der Herausgabe der Berliner "radikal" beteiligt. Er war von 1983 bis 1985 der erste Berliner Grüne im Bundestag, mehrere Jahre Sprecher der Alternativen Liste (AL) in West-Berlin und wechselte im Juli 1990 zur PDS. Als Krönung seiner politischen Laufbahn wurde er allerdings im Oktober 1991 von ehemaligen DDR-Oppositionellen als langjähriger STASI-Spitzel enttarnt (s. Der Spiegel (1991), Nr.46, S.80-85).

Als Reminiszenzen an die bis 1972 mit 88 Ausgaben herausgegebenen Agit 883 erschienen 1981 die Nr.89 (März/Apr.), 1983 die Nr.90 (Silvio Gesell - der Marx der Anarchisten, in der zweiten Auflage findet sich auf S.9 ein Zitat Gesells gegen die Antisemiten) und 1998 die Nr.91 (Auf in den Krampf! '68 und die Folgen). Die Nr.90 inspirierte drei Genfer Genossen zur Gründung eines (Sein-)Instituts und zur einmaligen Herausgabe einer eigenen Zeitschrift zum Thema Geld und Zins mit dem Titel "Une Économie de Marché sans Capitalisme", worin übersetzte Artikel aus der 883 abgedruckt wurden. (gh)

Repression

Es werden gegen fast alle Ausgaben Ermittlungsverfahren eingeleitet, meist wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten und Beleidigung oder Gotteslästerung. (Nach: Schwarze Texte, S.13, weitere Einzelheiten dazu s. ebenda unter Literaturhinweise.)

Beiträger

Ahlsen, Felix; Baumann, Michael [Bommi]; Bichsel, Peter; Castro, Fidel; Cleaver, Eldridge; Ficker, Rolf; Fratti, A.C.; Gebbert, Volker; Gramsci, Antonio; Guggomos, Carl L.; Hachfeld; Hemmer, Eike; Kalle, Bruno; Kittner, Dietrich; Klarsfeld, Beate; Klaun, Gisele; Kohlhepp, Irmgard; Leonardell; Neukrantz, Klaus; Nunez, Carlos; Olles, Werner; Paetzel, Peter; Polish, Peter; Rosenow, Joachim; Schmitz, Josef; Schneider, Michael; Sonnenthal, Thomas; Spall, Peter von; Stein, Peter; Stenke, Wolfgang; Tarrach, Georg; Tepas, Hans; Teufel, Fritz; Triem, Wolfgang C.; Wolfstätter, Elmar; Zahl, Peter Paul

Reprint

Nadir-Onlinearchiv aller Ausgaben (im PDF-Format); Autoritäre Bewegung. Teilrepr. aus Nr.85. - In: 10 Jahre Archiv, S.83; Basis-Gruppen Arbeits-Bericht. Teilrepr. aus Nr.60. - In: 10 Jahre Archiv, S.77-78; Exklusiv-Interview mit Jimi Hendrix. Teilrepr. aus Nr.67, S.12. - In: 10 Jahre Archiv, S.154; Frauen erhebt euch und die Welt erlebt euch . Teilrepr. aus Nr.58. - In: 10 Jahre Archiv, S.99; Frauen-Stadt-Guerilla Kolumbien. Teilrepr. aus Nr.62, S.13. - In: 10 Jahre Archiv, S.69; Kronstadt: "Alle Macht den Räten und nicht den Parteien!" Teilrepr. aus Nr.77. - In: 10 Jahre Archiv, S.76; Die Rote Armee aufbauen! Teilrepr. aus Nr.62. - In: 10 Jahre Archiv, S.70-71; Rote Armee Fraktion: Leninisten mit Knarre. Teilrepr. aus Nr.86. - In: 10 Jahre Archiv, S.72; Atadt Guerilla. Teilrepr. aus Nr.63. - In: Schwarze Texte, S.19-22; Zur Diskussion gestellt. Teilrepr. aus Nr.50. - In: 10 Jahre Archiv, S.79

Standorte

IDA Amsterdam: 1969-1972 : SIGN.: B28 u. 1983 : SIGN. B29; IISG Amsterdam: 1969 - 1983: no.2-5, 9-22, 25-65, 67, 69-84, 86, 88-90. - Mit Sonderhefte: (1972): no.1-2 : SIGN.: ZF 40446; AGB Berlin: 1969 - 1972 = Nr 1-87 : SIGN.: B 763/5; BdF Berlin: Nr.89-91; BFU Berlin: 1969 - 1971 = Nr.1-86 (Benutzung im LS) : SIGN.: 32/75/35922 u. 1969 - 1972 = Nr.1-88; LA Berlin: 1969 - 1972; SBPK-PS Berlin: 1969,(13.Febr.) - 1971,6.Dez. = Nr. 1-86, 1981,März/Apr. = Nr. 89, 1983 = Nr. 90 (R. - Mehr nicht vh.) : SIGN.: +2 Zsn 41624; UB Bochum: Nr. 40.1969; 42.1969; 46.1970; 62.1970; 90.1983 : SIGN.: SZD 3423; FES Bonn: Nr. 70.1970, 86.1971, 90.1983 : SIGN.: XX 1182; AFAS Duisburg: Nr.1-16.19-22.24-45.1969, 46-65.[66] (=Neue 883 Nr.1).67-73.1970, 74-83.85.86.1971, 87.88.1972, 89.1981, 90.1983 : SIGN.: 82.III.13; SUB Frankfurt a.M.: 1.1969-88.1972. (Nur f.d. Lesesaal) : SIGN.: Wmf 315; LB Hannover: 1969,1, 1969,3 - ,12, 1969,14 - 1972,88, 1981,89, 1983,90 : SIGN.: GI 35 2 / FBS V; TtE Köln: 35-37, 39, 41-42, 45, 47-48, 51, 53, 55-56, 58-59, 61-62, 64, 66, 70, 73-74, 77-79, 81-82, 84-86, 88, 90-91; CIRA Lausanne: 1970: Nr.59(7.5) 67-72, 1971: Nr.74(15.1) 77-78, 85-86 u. Sondernummer: G. von Rauch-Haus (17.12), 1972: Nr.87-88, o.J.: Neue 883 (Frankfurt/Main) Nr.1 : SIGN.: 534; DLA Marbach: 1969,22, 26-30, 32-34, 39, 40, 44, 46, 1970,47, 48, 50, 56-57, 59-60, 64-65, 1970,1(=66), 1970,67-71, 1971,86-88 : Z; DBZ Stuttgart: 1.1969,12 - 4.1972,88 (L) : SIGN.: DZ 425

ZDB-Ident

543878-0

Literaturhinweise

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Bibliographien

Eberlein (1996), Nr.177, 93; Jenrich, Nr.5

Quellen

Autopsie DadA Köln: Nr.1-89; Brief von Klaus Schmitt vom 1.1.1999 an DadA Köln (insbes. zum Ende der 883)

Publikationsform

Zeitschrift

Libertärer Bezug

anarchistisch

DadAWeb-Ident

DadA-P0000921

Interne Arbeitskommentare

.../DadA-P_Arbeitskommentare/DadA-P0000921.txt

Urheber

Benutzer:Günter H