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Anarchismusforschung, deutschsprachige nach 1945: Unterschied zwischen den Versionen

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(Anarchismusforschung ab Ende der 1970er Jahre)
 
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2. Durch explizit biographisch-systematische Arbeiten, wie etwa zu [[Pierre-Joseph Proudhon]] von A. Mühlberger (1891, 1899) und K. Diehl (1888, 1890, 1896) oder zu [[William Godwin]] von H. Saitzeff (1907).
 
2. Durch explizit biographisch-systematische Arbeiten, wie etwa zu [[Pierre-Joseph Proudhon]] von A. Mühlberger (1891, 1899) und K. Diehl (1888, 1890, 1896) oder zu [[William Godwin]] von H. Saitzeff (1907).
  
3. Methodisch und inhaltlich aus diesem Rahmen fallen die regionalbezogene Monographie von J. Langhard (1903) zum schweizer Anarchismus, der soziologische „Klassiker“ von [[Robert Michels]] „Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie“ (1911) sowie die vergleichende Studie von A. Voigt (1906) über soziale Utopien. In den 1920er Jahren folgt mit dem organisations- und sozialgeschichtlichen Ansatz von [[Max Nettlau]] (1925, 1927, 1931) der bislang einzige Versuch einer umfassenden Historiographie des Anarchismus als soziale Bewegung und politische Philosophie. Nach der Zeit des [[Faschismus]], der eine ernstzunehmende Forschung ausschließt und einigen verstreuten Einzelarbeiten in den 1950er und 60er Jahren (z. B. P. Heintz 1951 und 1956; R. Bigler 1963), erfolgt erst Ende der 1960er bzw. Anfang der 1970er Jahre die Wiederaufnahme der Rezeptionstätigkeit.
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3. Methodisch und inhaltlich aus diesem Rahmen fallen die regionalbezogene Monographie von J. Langhard (1903) zum schweizer Anarchismus, der soziologische „Klassiker“ von [[Robert Michels]] „Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie“ (1911) sowie die vergleichende Studie von A. Voigt (1906) über soziale Utopien. In den 1920er Jahren folgt mit dem organisations- und sozialgeschichtlichen Ansatz von [[Nettlau, Max|Max Nettlau]] (1925, 1927, 1931) der bislang einzige Versuch einer umfassenden Historiographie des Anarchismus als soziale Bewegung und politische Philosophie. Nach der Zeit des [[Faschismus]], der eine ernstzunehmende Forschung ausschließt und einigen verstreuten Einzelarbeiten in den 1950er und 60er Jahren (z. B. P. Heintz 1951 und 1956; R. Bigler 1963), erfolgt erst Ende der 1960er bzw. Anfang der 1970er Jahre die Wiederaufnahme der Rezeptionstätigkeit.
  
  
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Eine kontinuierliche Auseinandersetzung in den deutschen Sozial- und Geisteswissenschaften lässt sich erst ab Ende der 1960er Jahre feststellen und muss im Zusammenhang mit der [[ Studentenbewegung]] und einer damit einhergehenden Neuorientierung in Forschung und Lehre an Hochschulen gesehen werden.
 
Eine kontinuierliche Auseinandersetzung in den deutschen Sozial- und Geisteswissenschaften lässt sich erst ab Ende der 1960er Jahre feststellen und muss im Zusammenhang mit der [[ Studentenbewegung]] und einer damit einhergehenden Neuorientierung in Forschung und Lehre an Hochschulen gesehen werden.
  
Neben ersten Monographien (z. B. H. G. Helms 1966; W. Kalz 1967; E. Weseloh 1968; U. Linse 1969(a); H. M. Bock 1969; G. Bartsch 1972(a), 1972(b), 1973; J. Cattepoel 1973; J. F. Wittkop 1973), die in den meisten Fällen als Dissertationen entstehen und publiziert werden, erscheinen erstmals in verschiedenen „bürgerlichen“ Verlagen kritische und wissenschaftlich angelegte Quellentextausgaben anarchistischer Klassiker in relativ hohen Taschenbuchauflagen (z. B. [[Peter Kropotkin]] 1972 bei Rowohlt; [[Michail Bakunin]] 1972 bei Ullstein, [[Max Stirner]] 1968 bei Hanser, [[Rudolf Rocker]] 1974 bei Suhrkamp).
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Neben ersten Monographien (z. B. H. G. Helms 1966; W. Kalz 1967; E. Weseloh 1968; U. Linse 1969(a); H. M. Bock 1969; G. Bartsch 1972(a), 1972(b), 1973; J. Cattepoel 1973; J. F. Wittkop 1973), die in den meisten Fällen als Dissertationen entstehen und publiziert werden, erscheinen erstmals in verschiedenen „bürgerlichen“ Verlagen kritische und wissenschaftlich angelegte Quellentextausgaben anarchistischer Klassiker in relativ hohen Taschenbuchauflagen (z. B. [[Kropotkin, Pjotr Alexejewitsch|Peter Kropotkin]] 1972 bei Rowohlt; [[Bakunin,_Michail_Aleksandrovi%C4%8D|Bakunin]] 1972 bei Ullstein, [[Stirner, Max|Max Stirner]] 1968 bei Hanser, [[Rocker, Rudolf]] 1974 bei Suhrkamp).
  
 
An Anthologien sind die Sammelbände von A. von Borris / I. Brandies (1970), O. Rammstedt (1969) und E. Oberländer (1972) zu nennen, wobei der Band von E. Oberländer in besonderer Weise durch seine akribische wissenschaftliche Edition und seinen innovativen Forschungsinput herausragt. In diesen Jahren werden auch die ersten „anarchistischen Verlage“ aus der neuen anarchistischen Bewegung heraus gegründet. Zum bekanntesten und heute noch bestehenden Verlag wird der „Karin Kramer Verlag“, der 1967 als Underground-Verlag in West-Berlin entsteht, ab Anfang der 1970er Jahre zu einem der zentralen publizistischen Unterstützer und Animateure des neuen Anarchismus gehört und in seinem Programm zunächst vor allem Neuauflagen anarchistischer „Klassiker“ aufweist.
 
An Anthologien sind die Sammelbände von A. von Borris / I. Brandies (1970), O. Rammstedt (1969) und E. Oberländer (1972) zu nennen, wobei der Band von E. Oberländer in besonderer Weise durch seine akribische wissenschaftliche Edition und seinen innovativen Forschungsinput herausragt. In diesen Jahren werden auch die ersten „anarchistischen Verlage“ aus der neuen anarchistischen Bewegung heraus gegründet. Zum bekanntesten und heute noch bestehenden Verlag wird der „Karin Kramer Verlag“, der 1967 als Underground-Verlag in West-Berlin entsteht, ab Anfang der 1970er Jahre zu einem der zentralen publizistischen Unterstützer und Animateure des neuen Anarchismus gehört und in seinem Programm zunächst vor allem Neuauflagen anarchistischer „Klassiker“ aufweist.
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Für den weiteren Verlauf der Forschung ab Ende der 1970er Jahre kann festgestellt werden, dass das Thema etwas von seiner Randstellung innerhalb der Sozial- und Geisteswissenschaften – die einer Nichtbeachtung gleichkam – verloren hat, neue Quellen erschlossen werden, der Forschungsgegenstand deutlicher definiert werden kann und schließlich auch neue methodische Akzente gesetzt werden.
 
Für den weiteren Verlauf der Forschung ab Ende der 1970er Jahre kann festgestellt werden, dass das Thema etwas von seiner Randstellung innerhalb der Sozial- und Geisteswissenschaften – die einer Nichtbeachtung gleichkam – verloren hat, neue Quellen erschlossen werden, der Forschungsgegenstand deutlicher definiert werden kann und schließlich auch neue methodische Akzente gesetzt werden.
  
Es sind nun auch vermehrt neue explizit anarchistische Verlage (z. B. Büchse der Pandora, Wetzlar; Libertad Verlag, Berlin; Trotzdem Verlag, Reutlingen / Grafenau; Impuls Verlag, Bremen; Verlag Freie Gesellschaft, Frankfurt/M.; Verlag der Mackay-Gesellschaft, Freiburg/Br.), die sich um eine Aufarbeitung der anarchistischen Ideengeschichte bemühen. Mit dort erscheinenden wissenschaftlichen Monographien (z. B. W. Haug 1979 (Trotzdem Verlag); P. Wienand (Karin Kramer Verlag); S. Blankertz 1983 (Verlag Büchse der Pandora); A. Vogel (Karin Kramer Verlag)), verschiedenen Reprintausgaben älterer Anarchismusstudien (z. B. P. Eltzbacher (1900) 1977 (Libertad Verlag); E. V. Zenker (1895) 1979 (Libertad Verlag); H. Zoccoli (1909) 1976 (Karin Kramer Verlag)) sowie mit deutschen Erstübersetzungen zeitgenössischer ausländischer Anarchisten wie beispielsweise [[Paul Goodman]] (Verlag Büchse der Pandora), [[Colin Ward]] (Impuls Verlag), [[Murray Bookchin]] (Verlag Büchse der Pandora; Karin Kramer Verlag, Trotzdem Verlag), konnten diese Kleinverlage der Anarchismusforschung neue Materialien und Anregungen bieten.
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Es sind nun auch vermehrt neue explizit anarchistische Verlage (z. B. Büchse der Pandora, Wetzlar; Libertad Verlag, Berlin; Trotzdem Verlag, Reutlingen / Grafenau; Impuls Verlag, Bremen; Verlag Freie Gesellschaft, Frankfurt/M.; Verlag der Mackay-Gesellschaft, Freiburg/Br.), die sich um eine Aufarbeitung der anarchistischen Ideengeschichte bemühen. Mit dort erscheinenden wissenschaftlichen Monographien (z. B. W. Haug 1979 (Trotzdem Verlag); P. Wienand (Karin Kramer Verlag); S. Blankertz 1983 (Verlag Büchse der Pandora); A. Vogel (Karin Kramer Verlag)), verschiedenen Reprintausgaben älterer Anarchismusstudien (z. B. P. Eltzbacher (1900) 1977 (Libertad Verlag); E. V. Zenker (1895) 1979 (Libertad Verlag); H. Zoccoli (1909) 1976 (Karin Kramer Verlag)) sowie mit deutschen Erstübersetzungen zeitgenössischer ausländischer Anarchisten wie beispielsweise [[Goodman, Paul|Paul Goodman]] (Verlag Büchse der Pandora), [[Colin Ward]] (Impuls Verlag), [[Murray Bookchin]] (Verlag Büchse der Pandora; Karin Kramer Verlag, Trotzdem Verlag), konnten diese Kleinverlage der Anarchismusforschung neue Materialien und Anregungen bieten.
  
Neben diesen anarchistischen Verlagen sind es die beiden Reprint-Verlage Detlev Auvermann (Glashütten / Taunus) und Topos (Vaduz / Liechtenstein), die in den 1970er Jahren verstärkt mit weitgehend unkommentierten und teuren Nachdrucken anarchistische Primär- und Sekundärliteratur publizieren und damit in erster Linie Bibliotheken und wissenschaftliche Institute versorgen (z. B. P. Eltzbacher (1900) 1978; L. Langhard (1903) 1975; M. Nettlau (1897) 1976; R. Rocker (1924) 1973;[[ErichMühsam]] (Fanal 1926-1931) 1973).
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Neben diesen anarchistischen Verlagen sind es die beiden Reprint-Verlage Detlev Auvermann (Glashütten / Taunus) und Topos (Vaduz / Liechtenstein), die in den 1970er Jahren verstärkt mit weitgehend unkommentierten und teuren Nachdrucken anarchistische Primär- und Sekundärliteratur publizieren und damit in erster Linie Bibliotheken und wissenschaftliche Institute versorgen (z. B. P. Eltzbacher (1900) 1978; L. Langhard (1903) 1975; M. Nettlau (1897) 1976; R. Rocker (1924) 1973; [[Mühsam, Erich|Erich Mühsam]] (Fanal 1926-1931) 1973).
  
Für die 1980er Jahre zeichnet sich ein Entwicklungsschub ab, der sich einmal in einer Vielzahl von neuen Monographien zu neuen Themenfeldern auszeichnet sowie zu differenzierten Einzelstudien führt. Das Problem der 1970er Jahre – so von P. Lösche 1973 und 1977 festgestellt –, den Forschungsgegenstand nur ungenau bestimmen zu können, hat im folgenden Jahrzehnt an Relevanz verloren. Auch das Manko an unterschiedlichen methodischen Zugängen tritt nicht mehr so eklatant auf. Zu verschiedenen Klassikern der anarchistischen Bewegung wie beispielsweise R. Rocker (P. Wienand 1981), P. Goodman (S. Blankertz 1983), M. Stirner (G. Senft 1988), [[Pierre Ramus]] (I. Sepperle 1988), [[Silvio Gesell]] (G. Senft 1990), können neue Arbeiten vorgelegt werden. Erstmals erscheinen auch mehrere populärwissenschaftlich geschriebene Biographien zu [[Otto Rühle]] (H. Jacoby / I. Herbst 1985), M. Bakunin (W. van Dooren 1985), [[Gustav Landauer]] (S. Wolf 1988), P. Kropotkin (H. Hug 1989), die im Kontext der Buchreihe „zur Einführung“ in der Edition SOAK im Junius Verlag verlegt werden.
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Für die 1980er Jahre zeichnet sich ein Entwicklungsschub ab, der sich einmal in einer Vielzahl von neuen Monographien zu neuen Themenfeldern auszeichnet sowie zu differenzierten Einzelstudien führt. Das Problem der 1970er Jahre – so von P. Lösche 1973 und 1977 festgestellt –, den Forschungsgegenstand nur ungenau bestimmen zu können, hat im folgenden Jahrzehnt an Relevanz verloren. Auch das Manko an unterschiedlichen methodischen Zugängen tritt nicht mehr so eklatant auf. Zu verschiedenen Klassikern der anarchistischen Bewegung wie beispielsweise R. Rocker (P. Wienand 1981), P. Goodman (S. Blankertz 1983), M. Stirner (G. Senft 1988), [[Ramus, Pierre|Pierre Ramus]] (I. Sepperle 1988), [[Gesell, Silvio|Silvio Gesell]] (G. Senft 1990), können neue Arbeiten vorgelegt werden. Erstmals erscheinen auch mehrere populärwissenschaftlich geschriebene Biographien zu [[Otto Rühle]] (H. Jacoby / I. Herbst 1985), M. Bakunin (W. van Dooren 1985), [[Gustav Landauer]] (S. Wolf 1988), P. Kropotkin (H. Hug 1989), die im Kontext der Buchreihe „zur Einführung“ in der Edition SOAK im Junius Verlag verlegt werden.
  
Die literaturgeschichtliche Forschung kann ebenfalls neues Material in Form von Monographien (z. B. W. Fähnders 1987; W. Haug 1979 / 1984; A. Machinek 1986) und kommentierten kritischen Textausgaben (z. B. zu E. Mühsam (2 Bde.) 1983; F. Pfemfert 1985) vorlegen. Erstmals wird in den 1980er Jahren auch die Beziehung von Anarchismus und [[Pädagogik]] untersucht und führt zu mehreren Studien (z. B. I. Knapp 1981, H. Baumann 1982, U. Klemm 1984, H. - U. Grunder 1986). Schließlich erscheinen verschiedene neue Quellenausgaben, die bislang unbekannte Texte kommentieren und erschließen (z. B. [[Johann Most]] 1985; [[Clara Meijer-Wichmann]] 1989; G. Landauer 1986). Im Vordergrund stehen Editionen mit „klassischen“ und „vergessenen“ deutschen Texten. Bei deutschen Übersetzungen internationaler Texte sind vor allem Autoren aus Nordamerika zu finden (z. B. M. Bookchin; N. Chomsky; G. Woodcock).
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Die literaturgeschichtliche Forschung kann ebenfalls neues Material in Form von Monographien (z. B. W. Fähnders 1987; W. Haug 1979 / 1984; A. Machinek 1986) und kommentierten kritischen Textausgaben (z. B. zu E. Mühsam (2 Bde.) 1983; F. Pfemfert 1985) vorlegen. Erstmals wird in den 1980er Jahren auch die Beziehung von Anarchismus und [[Pädagogik]] untersucht und führt zu mehreren Studien (z. B. I. Knapp 1981, H. Baumann 1982, U. Klemm 1984, H. - U. Grunder 1986). Schließlich erscheinen verschiedene neue Quellenausgaben, die bislang unbekannte Texte kommentieren und erschließen (z. B. [[Most, Johann|Johann Most]] 1985; [[Clara Meijer-Wichmann]] 1989; G. Landauer 1986). Im Vordergrund stehen Editionen mit „klassischen“ und „vergessenen“ deutschen Texten. Bei deutschen Übersetzungen internationaler Texte sind vor allem Autoren aus Nordamerika zu finden (z. B. M. Bookchin; N. Chomsky; G. Woodcock).
  
 
1986 wird erstmals eine vergleichende Studie zweier libertärer agrarrevolutionärer Bewegungen, der russischen Machnovschtschina und der mexikanischen Zapata-Bewegung, publiziert (D. Dahlmann; 1983 als Dissertation entstanden). Eine weitere ideen- und sozialgeschichtliche Arbeit zu einem internationalen Aspekt liefert G. Lennert (1986) mit einer Untersuchung über die „[[Digger]]“, einer frühkommunistischen Bewegung im England des 17. Jahrhunderts.
 
1986 wird erstmals eine vergleichende Studie zweier libertärer agrarrevolutionärer Bewegungen, der russischen Machnovschtschina und der mexikanischen Zapata-Bewegung, publiziert (D. Dahlmann; 1983 als Dissertation entstanden). Eine weitere ideen- und sozialgeschichtliche Arbeit zu einem internationalen Aspekt liefert G. Lennert (1986) mit einer Untersuchung über die „[[Digger]]“, einer frühkommunistischen Bewegung im England des 17. Jahrhunderts.
  
 
Die Analyse des deutschen Nachkriegsanarchismus bleibt dagegen auch in den 1970er und 80er Jahren eher ein Stiefkind der Forschung. Den Anfang überhaupt machte hierzu die dreibändige Studie des Historikers und Publizisten G. Bartsch (1972(b), 1973), die in zwei Analysebänden und einem Materialband ausführlich und erstmals den deutschen Nachkriegsanarchismus von 1945 bis 1973 organisationstheoretisch und deskriptiv untersucht. Auch wenn dieser Rekonstruktion stellenweise die wissenschaftliche Prägnanz fehlt, ist sie nach wie vor die bislang wichtigste, weil materialreichste Arbeit auf diesem Gebiet. Den „[[Neo-Anarchismus]]“, wie er im Zuge der Studentenbewegung ab Ende der 1960er Jahre entstand, untersucht Gert Holzapfel (1984) in seiner Dissertation, die sich vorwiegend den theoriegeschichtlichen Begründungszusammenhängen und Voraussetzungen widmet. Eine andere Publikation zur Rezeption des Nachkriegsanarchismus legt 1986 Holger Jenrich als pressehistorische Studie der anarchistischen Periodika für den Zeitraum von 1945 bis 1985 vor. Sie entspricht einer kommentierten Zeitschriftenbibliographie mit organisationshistorischer und -theoretischer Analyse. Eine weitere ideengeschichtliche Rezeption erfolgt von Rolf Raasch (1993), die auf eine Diplomarbeit an der freien Universität Berlin zurückgeht.
 
Die Analyse des deutschen Nachkriegsanarchismus bleibt dagegen auch in den 1970er und 80er Jahren eher ein Stiefkind der Forschung. Den Anfang überhaupt machte hierzu die dreibändige Studie des Historikers und Publizisten G. Bartsch (1972(b), 1973), die in zwei Analysebänden und einem Materialband ausführlich und erstmals den deutschen Nachkriegsanarchismus von 1945 bis 1973 organisationstheoretisch und deskriptiv untersucht. Auch wenn dieser Rekonstruktion stellenweise die wissenschaftliche Prägnanz fehlt, ist sie nach wie vor die bislang wichtigste, weil materialreichste Arbeit auf diesem Gebiet. Den „[[Neo-Anarchismus]]“, wie er im Zuge der Studentenbewegung ab Ende der 1960er Jahre entstand, untersucht Gert Holzapfel (1984) in seiner Dissertation, die sich vorwiegend den theoriegeschichtlichen Begründungszusammenhängen und Voraussetzungen widmet. Eine andere Publikation zur Rezeption des Nachkriegsanarchismus legt 1986 Holger Jenrich als pressehistorische Studie der anarchistischen Periodika für den Zeitraum von 1945 bis 1985 vor. Sie entspricht einer kommentierten Zeitschriftenbibliographie mit organisationshistorischer und -theoretischer Analyse. Eine weitere ideengeschichtliche Rezeption erfolgt von Rolf Raasch (1993), die auf eine Diplomarbeit an der freien Universität Berlin zurückgeht.
 
  
 
==Anarchismusforschung ab Ende der 1980er Jahre==
 
==Anarchismusforschung ab Ende der 1980er Jahre==
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* E. V. Zenker: Der Anarchismus, Jena 1895, Reprint Frankfurt/M 1966, Berlin 1979
 
* E. V. Zenker: Der Anarchismus, Jena 1895, Reprint Frankfurt/M 1966, Berlin 1979
 
*  H. Zoccoli: Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1976, erstm. dt. Leipzig / Amsterdam 1909, erstm. ital. Mailand / Turin / Rom 1907
 
*  H. Zoccoli: Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1976, erstm. dt. Leipzig / Amsterdam 1909, erstm. ital. Mailand / Turin / Rom 1907
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Aktuelle Version vom 12. März 2019, 18:11 Uhr

Lexikon der Anarchie: Sachthemen

Ja In Arbeit - Bearbeitung durch Ulrich Klemm


Anarchismusforschung, deutschsprachige nach 1945


Beginn der deutschsprachigen Anarchismusforschung

Der Beginn der wissenschaftlichen Anarchismusforschung in Deutschland liegt in den Jahren vor der Jahrhundertwende und zeichnet sich durch drei methodisch-inhaltliche Schwerpunkte aus:

1. Durch einen deskriptiven, biographischen und ideengeschichtlichen Abriss und Zugang durch die Studien von E. V. Zenker (1895), C. Grünberg (1897), N. Reichesberg (1895), P. Eltzbacher (1900, 1914),G. Adler (1898, 1899), K. Diehl (1906), R. Stammler (1894), W. Borgius (1904, 1907/1908).

2. Durch explizit biographisch-systematische Arbeiten, wie etwa zu Pierre-Joseph Proudhon von A. Mühlberger (1891, 1899) und K. Diehl (1888, 1890, 1896) oder zu William Godwin von H. Saitzeff (1907).

3. Methodisch und inhaltlich aus diesem Rahmen fallen die regionalbezogene Monographie von J. Langhard (1903) zum schweizer Anarchismus, der soziologische „Klassiker“ von Robert Michels „Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie“ (1911) sowie die vergleichende Studie von A. Voigt (1906) über soziale Utopien. In den 1920er Jahren folgt mit dem organisations- und sozialgeschichtlichen Ansatz von Max Nettlau (1925, 1927, 1931) der bislang einzige Versuch einer umfassenden Historiographie des Anarchismus als soziale Bewegung und politische Philosophie. Nach der Zeit des Faschismus, der eine ernstzunehmende Forschung ausschließt und einigen verstreuten Einzelarbeiten in den 1950er und 60er Jahren (z. B. P. Heintz 1951 und 1956; R. Bigler 1963), erfolgt erst Ende der 1960er bzw. Anfang der 1970er Jahre die Wiederaufnahme der Rezeptionstätigkeit.


Anarchismusforschung ab Ende der 1960er Jahre

Eine kontinuierliche Auseinandersetzung in den deutschen Sozial- und Geisteswissenschaften lässt sich erst ab Ende der 1960er Jahre feststellen und muss im Zusammenhang mit der Studentenbewegung und einer damit einhergehenden Neuorientierung in Forschung und Lehre an Hochschulen gesehen werden.

Neben ersten Monographien (z. B. H. G. Helms 1966; W. Kalz 1967; E. Weseloh 1968; U. Linse 1969(a); H. M. Bock 1969; G. Bartsch 1972(a), 1972(b), 1973; J. Cattepoel 1973; J. F. Wittkop 1973), die in den meisten Fällen als Dissertationen entstehen und publiziert werden, erscheinen erstmals in verschiedenen „bürgerlichen“ Verlagen kritische und wissenschaftlich angelegte Quellentextausgaben anarchistischer Klassiker in relativ hohen Taschenbuchauflagen (z. B. Peter Kropotkin 1972 bei Rowohlt; Bakunin 1972 bei Ullstein, Max Stirner 1968 bei Hanser, Rocker, Rudolf 1974 bei Suhrkamp).

An Anthologien sind die Sammelbände von A. von Borris / I. Brandies (1970), O. Rammstedt (1969) und E. Oberländer (1972) zu nennen, wobei der Band von E. Oberländer in besonderer Weise durch seine akribische wissenschaftliche Edition und seinen innovativen Forschungsinput herausragt. In diesen Jahren werden auch die ersten „anarchistischen Verlage“ aus der neuen anarchistischen Bewegung heraus gegründet. Zum bekanntesten und heute noch bestehenden Verlag wird der „Karin Kramer Verlag“, der 1967 als Underground-Verlag in West-Berlin entsteht, ab Anfang der 1970er Jahre zu einem der zentralen publizistischen Unterstützer und Animateure des neuen Anarchismus gehört und in seinem Programm zunächst vor allem Neuauflagen anarchistischer „Klassiker“ aufweist.

Methodisch-inhaltliche Kennzeichen dieser ersten wissenschaftlichen Rezeptionsphase nach 1945, die bis Ende der 1970er Jahre zu verzeichnen ist, sind einige organisationssoziologisch (H. M. Bock 1969; U. Linse 1971), sozialgeschichtlich (E. Lucas 1976; E. Lucas u. a. 1977) sowie interdisziplinär (G. Botz / G. Brandstetter / M. Pollak 1977) und historisch-ideengeschichtlich (H. M. Bock 1976) angelegte Forschungsarbeiten. Nachhaltige Beachtung finden die Studien des Münchener Lehrers und Historikers Ulrich Linse, der sich mit dem organisierten Anarchismus im Kaiserreich (1969( a), 1969( c)), dem Anarchismus in Bayern nach dem Ersten Weltkrieg (1969(b), 1973, 1974), mit anarchistischen Literaten (1965) sowie mit dem Bezug der damaligen Alternativbewegungen zum Anarchismus (1973) befasst.

1977 erscheinen außerdem zwei Studien, die sich erstmals seit der Arbeit von H. M. Bock (1969) mit dem Syndikalismus als oppositionelle und libertäre Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung ausführlicher und explizit befassen (W. Röhrich 1977; A. Vogel 1977). Bereits relativ früh setzt auch eine Meta-Diskussion über den Forschungsgegenstand ein, die aktuelle Lücken, anstehende und zukünftige Aufgabenfelder beschreibt (z. B. P. Lösche 1973, 1977; U. Linse 1979; H. M. Bock 1973; G. Bartsch 1970) und zu einem wichtigen Impulsgeber für die Forschung der 1970er und 80er Jahre wird.


Anarchismusforschung ab Ende der 1970er Jahre

Für den weiteren Verlauf der Forschung ab Ende der 1970er Jahre kann festgestellt werden, dass das Thema etwas von seiner Randstellung innerhalb der Sozial- und Geisteswissenschaften – die einer Nichtbeachtung gleichkam – verloren hat, neue Quellen erschlossen werden, der Forschungsgegenstand deutlicher definiert werden kann und schließlich auch neue methodische Akzente gesetzt werden.

Es sind nun auch vermehrt neue explizit anarchistische Verlage (z. B. Büchse der Pandora, Wetzlar; Libertad Verlag, Berlin; Trotzdem Verlag, Reutlingen / Grafenau; Impuls Verlag, Bremen; Verlag Freie Gesellschaft, Frankfurt/M.; Verlag der Mackay-Gesellschaft, Freiburg/Br.), die sich um eine Aufarbeitung der anarchistischen Ideengeschichte bemühen. Mit dort erscheinenden wissenschaftlichen Monographien (z. B. W. Haug 1979 (Trotzdem Verlag); P. Wienand (Karin Kramer Verlag); S. Blankertz 1983 (Verlag Büchse der Pandora); A. Vogel (Karin Kramer Verlag)), verschiedenen Reprintausgaben älterer Anarchismusstudien (z. B. P. Eltzbacher (1900) 1977 (Libertad Verlag); E. V. Zenker (1895) 1979 (Libertad Verlag); H. Zoccoli (1909) 1976 (Karin Kramer Verlag)) sowie mit deutschen Erstübersetzungen zeitgenössischer ausländischer Anarchisten wie beispielsweise Paul Goodman (Verlag Büchse der Pandora), Colin Ward (Impuls Verlag), Murray Bookchin (Verlag Büchse der Pandora; Karin Kramer Verlag, Trotzdem Verlag), konnten diese Kleinverlage der Anarchismusforschung neue Materialien und Anregungen bieten.

Neben diesen anarchistischen Verlagen sind es die beiden Reprint-Verlage Detlev Auvermann (Glashütten / Taunus) und Topos (Vaduz / Liechtenstein), die in den 1970er Jahren verstärkt mit weitgehend unkommentierten und teuren Nachdrucken anarchistische Primär- und Sekundärliteratur publizieren und damit in erster Linie Bibliotheken und wissenschaftliche Institute versorgen (z. B. P. Eltzbacher (1900) 1978; L. Langhard (1903) 1975; M. Nettlau (1897) 1976; R. Rocker (1924) 1973; Erich Mühsam (Fanal 1926-1931) 1973).

Für die 1980er Jahre zeichnet sich ein Entwicklungsschub ab, der sich einmal in einer Vielzahl von neuen Monographien zu neuen Themenfeldern auszeichnet sowie zu differenzierten Einzelstudien führt. Das Problem der 1970er Jahre – so von P. Lösche 1973 und 1977 festgestellt –, den Forschungsgegenstand nur ungenau bestimmen zu können, hat im folgenden Jahrzehnt an Relevanz verloren. Auch das Manko an unterschiedlichen methodischen Zugängen tritt nicht mehr so eklatant auf. Zu verschiedenen Klassikern der anarchistischen Bewegung wie beispielsweise R. Rocker (P. Wienand 1981), P. Goodman (S. Blankertz 1983), M. Stirner (G. Senft 1988), Pierre Ramus (I. Sepperle 1988), Silvio Gesell (G. Senft 1990), können neue Arbeiten vorgelegt werden. Erstmals erscheinen auch mehrere populärwissenschaftlich geschriebene Biographien zu Otto Rühle (H. Jacoby / I. Herbst 1985), M. Bakunin (W. van Dooren 1985), Gustav Landauer (S. Wolf 1988), P. Kropotkin (H. Hug 1989), die im Kontext der Buchreihe „zur Einführung“ in der Edition SOAK im Junius Verlag verlegt werden.

Die literaturgeschichtliche Forschung kann ebenfalls neues Material in Form von Monographien (z. B. W. Fähnders 1987; W. Haug 1979 / 1984; A. Machinek 1986) und kommentierten kritischen Textausgaben (z. B. zu E. Mühsam (2 Bde.) 1983; F. Pfemfert 1985) vorlegen. Erstmals wird in den 1980er Jahren auch die Beziehung von Anarchismus und Pädagogik untersucht und führt zu mehreren Studien (z. B. I. Knapp 1981, H. Baumann 1982, U. Klemm 1984, H. - U. Grunder 1986). Schließlich erscheinen verschiedene neue Quellenausgaben, die bislang unbekannte Texte kommentieren und erschließen (z. B. Johann Most 1985; Clara Meijer-Wichmann 1989; G. Landauer 1986). Im Vordergrund stehen Editionen mit „klassischen“ und „vergessenen“ deutschen Texten. Bei deutschen Übersetzungen internationaler Texte sind vor allem Autoren aus Nordamerika zu finden (z. B. M. Bookchin; N. Chomsky; G. Woodcock).

1986 wird erstmals eine vergleichende Studie zweier libertärer agrarrevolutionärer Bewegungen, der russischen Machnovschtschina und der mexikanischen Zapata-Bewegung, publiziert (D. Dahlmann; 1983 als Dissertation entstanden). Eine weitere ideen- und sozialgeschichtliche Arbeit zu einem internationalen Aspekt liefert G. Lennert (1986) mit einer Untersuchung über die „Digger“, einer frühkommunistischen Bewegung im England des 17. Jahrhunderts.

Die Analyse des deutschen Nachkriegsanarchismus bleibt dagegen auch in den 1970er und 80er Jahren eher ein Stiefkind der Forschung. Den Anfang überhaupt machte hierzu die dreibändige Studie des Historikers und Publizisten G. Bartsch (1972(b), 1973), die in zwei Analysebänden und einem Materialband ausführlich und erstmals den deutschen Nachkriegsanarchismus von 1945 bis 1973 organisationstheoretisch und deskriptiv untersucht. Auch wenn dieser Rekonstruktion stellenweise die wissenschaftliche Prägnanz fehlt, ist sie nach wie vor die bislang wichtigste, weil materialreichste Arbeit auf diesem Gebiet. Den „Neo-Anarchismus“, wie er im Zuge der Studentenbewegung ab Ende der 1960er Jahre entstand, untersucht Gert Holzapfel (1984) in seiner Dissertation, die sich vorwiegend den theoriegeschichtlichen Begründungszusammenhängen und Voraussetzungen widmet. Eine andere Publikation zur Rezeption des Nachkriegsanarchismus legt 1986 Holger Jenrich als pressehistorische Studie der anarchistischen Periodika für den Zeitraum von 1945 bis 1985 vor. Sie entspricht einer kommentierten Zeitschriftenbibliographie mit organisationshistorischer und -theoretischer Analyse. Eine weitere ideengeschichtliche Rezeption erfolgt von Rolf Raasch (1993), die auf eine Diplomarbeit an der freien Universität Berlin zurückgeht.

Anarchismusforschung ab Ende der 1980er Jahre

Neben einer Schwerpunktausgabe der „Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ (IWK) von 1989 zum Anarchosyndikalismus sowie 1992 zu E. Mühsam, erscheinen in diesem Zeitraum unabhängig voneinander drei Monographien: Eine ausführliche narrative partei- bzw. organisationssoziologische Untersuchung zur radikalen österreichischen Arbeiterbewegung liegt von Anna Staudacher vor (1988 als überarbeitete Dissertation von 1981). Eine materialreiche und über 700 Seiten umfassende narrative Rekonstruktion der ersten bayerischen Räterepublik Anfang April 1919 erscheint als Bd. 8 in der Reihe „Libertäre Wissenschaft“ im Trotzdem Verlag von Michael Seligmann (1989). Die interessanteste Studie zur Anarchismusforschung dieser Jahre stammt von Petra Weber. Sie untersucht in ihrer ideengeschichtlich angelegten Arbeit die Wurzeln des Anarchismus im Anschluss an den Frühsozialismus als eine Kulturbewegung (1989 als überarbeitete Dissertation von 1987/88). Als Rekonstruktionsstudie des anarchistischen Theoriebildungsprozesses im Kontext der Arbeiterbewegung als Kulturbewegung, trägt P. Weber wesentlich zur Weiterentwicklung der Auseinandersetzung mit Entstehungsbedingungen des modernen Anarchismus bei und bringt einen neuen Blick in die bis heute von P. Lösche (1974) geprägte Typologiediskussion.


Forschungsstand und Zusammenfassung

Die Anarchismusforschung erreicht insgesamt gesehen derzeit nur selten – wenn überhaupt – den Diskussionsstand ähnlicher bzw. vergleichbarer Untersuchungsgegenstände aus dem Bereich der Kultur- und Arbeitergeschichte. Es ist dabei jedoch nicht die Qualität der Studien, die diesen Unterschied verursacht, sondern vielmehr die fehlende Quantität und Kontinuität einer diesbezüglichen Forschungstätigkeit.

Das akademische Interesse scheint sich bis Mitte der 1980er Jahre auf das Umfeld von nur wenigen Wissenschaftlern, wie etwa P. Lösche (Göttingen), H. M. Bock (Kassel), U. Linse (München), E. Lucas (Oldenburg), zu konzentrieren, die über Jahre hinweg eine Kontinuität gewährleisten und den Diskussionsstand dominieren. Hinzu kommt der Input seitens der nicht-akademisch institutionalisierten Forschung wie er im Umkreis anarchistischer Verlage entstand (z. B. mit der Reihe „Libertäre Wissenschaft im Trotzdem Verlag“ ab 1984 ff. und dem „Archiv für Sozial- und Kulturgeschichte“ im Libertad Verlag ab 1987 ff.) und als wichtige Bereicherung und sogar Impulsgeber zu werten ist. Die Forschungs- und Kenntnislücken sind jedoch nach wie vor groß.

Vor allem hinsichtlich Quellenerschließungen, sozialhistorischer Betrachtungen und kulturgeschichtlichen Untersuchungen besteht ein nicht übersehbarer Mangel an Faktenwissen. Andererseits wurden in den letzten Jahren auch wichtige Weichen für die zukünftige Forschung gelegt: Die akademische Sensibilität gegenüber dem Anarchismus als Forschungsgegenstand wuchs und eine neue Generation von Historikern, Politologen und Sozialwissenschaftlern bemühte sich um eine seriöse und wissenschaftlich-analytische Vorgehensweise.

Bei der Durchsicht aktueller Publikationen (Stand 1993) fällt auf, dass gerade neuere Studien und Ergebnisse nicht immer Eingang in die Auseinandersetzung finden. Deutlich wird dies beispielsweise an einem allgemeinen Beitrag von G. Göhler und A. Klein über den Anarchismus (1991), der den Stand der Forschung, wie er von P. Lösche in den 1970er Jahren formuliert wurde (1973, 1974, 1977), „auch heute noch als maßgebend“ (G. Göhler / A. Klein 1991, S. 579) bezeichnet. Die Vermutung liegt daher nahe, dass der Transfer und die Resonanzfähigkeit neuer Forschungsergebnisse noch unbefriedigend ist. Dieser in den frühen 1970er Jahren erstmals von P. Lösche festgestellte Diskussionsstand kann heute, also 20 Jahre später, nicht länger zum Maßstab der Forschungsrezeption gemacht werden. In diesem Falle kommt erschwerend hinzu, dass 1987 eine zweite und unveränderte Auflage von P. Lösches „Klassiker“ über den Anarchismus (erstmals 1977) erschien und den Eindruck erweckt, als sei die Forschung in diesem Zeitraum nicht weitergekommen. Zu einem ähnlichen Schluss verleitet auch die nur leicht ergänzte Neuauflage der Studie von H. M. Bock über den Anarchosyndikalismus und Linkskommunismus (erstmals 1969, hier 1993), bei der ebenfalls überrascht, wie wenig die neueren Forschungsergebnisse in die Neuauflage (die als ergänzter Reprint der 69er Auflage vorliegt) eingeflossen sind. Die Gründe für diese ungenaue Wahrnehmung der Forschungsliteratur sind unklar, zumal die aktuellen Ergebnisse besser und umfangreicher denn je allgemein zugänglich sind.

So bleibt zusammenfassend festzustellen, dass sich die wissenschaftliche Anarchismus-Diskussion in der ersten Hälfte der 1990er Jahre an einem Punkt befindet, wo sie sich einerseits ihrer Lücken bewusst ist, andererseits das vorurteilslose Interesse am Gegenstand zunimmt und schließlich die Quellenlage sowie Fundorte soweit erschlossen und bekannt sind, dass ein neuer systematischer Auswertungs- und Erkenntnisschub erfolgen könnte.


Weiterführende und aktuelle Informationen über anarchistische Literatur und Forschung

Den aktuellsten Informationspool über historische und zeitgenössische anarchistische Literatur und Forschung bietet derzeit die „Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus“ (DadA, seit 1986) in Köln und Berlin (vgl. hierzu J. Schmück 1992). Außerdem besteht seit 1992 ein loser Zusammenschluss von WissenschaftlerInnen und Nicht-WissenschaftlerInnen, die sich im Rahmen von unterschiedlichen beruflichen und privaten Zusammenhängen mit der Geschichte der anarchistischen Bewegung befassen und unregelmäßig zusammentreffen sowie einen Rundbrief (Nr. 12 im Juli 1994) herausgeben.

Über die aktuell vorhandene publizierte Literaturinformiert die „ANARES-Bibliographie lieferbarer anarchistischer Bücher“, die alle zwei bis vier Jahre von der Föderation anarchistischer Verlage und Vertriebe (Sehnde / Köln / Mannheim / Grafenau / Bern / Wien) herausgegeben wird (zuletzt 1991/92) und die derzeit umfangreichste Bibliographie zur aktuellen Literaturlage anarchistischer Publikationen im deutschen Sprachraum ist. Ebenfalls von dieser Föderation wird seit ca. zehn Jahren etwa vierteljährlich das so genannte „ANARES-Info“ mit Informationen über aktuelle Neuerscheinungen sowie mit Antiquariatsangeboten herausgebracht.


Ulrich Klemm


Litratur und Quellen

  • G. Adler: Anarchismus, in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften, Bd. 1, herausgegeben von J. Conrad / L. Elster / W. Lexis, Jena 2. Auflage 1898, S. 296-327
  • Ders.: Geschichte des Sozialismus und Kommunismus von Plato bis zur Gegenwart, Leipzig 1899
  • ANARES-Föderation anarchistischer Verlage und Vertriebe (Hg.): ANARES-Bibliographie 1991/92, Bern/Grafenau 1991
  • M. Bakunin: Staatlichkeit und Anarchie und andere Schriften, herausgegeben. und eingeleitet von H. Stuke, Frankfurt/M. 1972, unveränderte Neuauflage 1980
  • G. Bartsch: Anarchismus und Rätebewegung, in: Neue Politische Literatur, 15. Jg., 1970, S. 85-106;
  • Ders.: Der internationale Anarchismus 1862-1972, Hannover 1972(a)
  • Ders.: Anarchismus in Deutschland 1945-1965, Bd. I, Hannover 1972(b)
  • Ders.: Anarchismus in Deutschland 1965-1973, Bd. II/III, Hannover 1973
  • H. Baumann: Libertäre Erziehung von 1919-933, Universität Oldenburg 1982
  • R. Bigler: Der libertäre Sozialismus in der Westschweiz, Köln / Berlin 1963
  • S. Blankertz: Kritischer Pragmatismus. Zur Soziologie Paul Goodmans, Wetzlar 1983
  • H. M. Bock: Syndikalismus und Linkskommunismus von 1918-1923, Meisenheim a. Glan 1969, Neuausgabe Darmstadt 1993
  • Ders.: Bibliographischer Versuch zur Geschichte des Anarchismus und Anarcho-Syndikalismus in Deutschland, in: C. Pozzoli (Hg): Jahrbuch Arbeiterbewegung, Bd. I: Über Karl Korsch, Frankfurt/M 1973, S. 294-334
  • Ders.: Geschichte des „linken Radikalismus“ in Deutschland, Frankfurt/M 1976
  • W. Borgius: Die Ideenwelt des Anarchismus, Leipzig 1904, Neuausgabe Hilterfingen 2002
  • Ders.: Die neuere Entwicklung des Anarchismus, in: Zeitschrift für Politik, 1. Jg. 1907 / 1908, Heft 3, S. 514-538
  • A. v. Borries / I. Brandies (Hg.): Anarchismus. Texte und Kommentare, Frankfurt/M 1970, Neuausgabe Nettersheim 2007
  • G. Botz / G. Brandstetter / M. Pollak: Im Schatten der Arbeiterbewegung. Zur Geschichte des Anarchismus in Österreich und Deutschland, Wien 1917
  • J. Cattepoel: Anarchismus. Rechts- und staatsphilosophische Prinzipien, München 1973, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage München 1979
  • D. Dahlmann: Land und Freiheit. Machnovscina und Zapatismo als Beispiele agrarrevolutionärer Bewegungen, Stuttgart 1986
  • K. Diehl: P.-J. Proudhon. Seine Lehre und sein Leben, Erste Abteilung, Dissertation, Jena 1888
  • Ders.: P.-J. Proudhon. Seine Lehre und sein Leben, Zweite Abteilung, Jena 1890
  • Ders.: P.-J. Proudhon. Seine Lehre und sein Leben, Dritte Abteilung, Jena 1896
  • Ders.: Über Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus, Jena 1906, 4. vermehrte Auflage 1922
  • W. van Dooren: Bakunin zur Einführung, Hamburg 1985
  • P. Eltzbacher: Der Anarchismus, Berlin 1900, Reprintausgabe Berlin 1917, Vaduz 1978, Berlin 1987
  • Fanal, Anarchistische Monatsschrift, herausgegeben von E. Mühsam, Berlin Jahrgang. 1 (Oktober) 1926 - Jahrgang 5 (August) 1931, Reprint in fünf Bänden, Glashütten 1973, Bremen o.J.
  • W. Fähnders: Anarchismus und Literatur, Stuttgart 1987
  • G. Göhler / A. Klein: Politische Theorien des 19. Jahrhunderts, in: H.-J. Lieber (Hg.): Politische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart, Bonn 1991, S. 259-656
  • C. Grünberg: Sozialismus, Kommunismus, Anarchismus, Jena 1897
  • H.-U. Grunder: Theorie und Praxis anarchistischer Erziehung, Grafenau 1986, 2. überarbeitete Auflage Grosshöchstetten und Bern 1993
  • W. Haug: Erich Mühsam, 1979, 2. erweiterte Auflage 1984
  • P. Heintz: Anarchismus und Gegenwart, Zürich 1951, Berlin 1973, 3. Auflage Berlin 1985
  • Ders.: Die Autoritätsproblematik bei Proudhon, Köln 1956
  • H. G. Helms: Die Ideologie der anonymen Gesellschaft, Köln 1966
  • G. Holzapfel: Vom schönen Traum der Anarchie. Zur Wiederaneignung und Neuformulierung des Anarchismus in der neuen Linken, Berlin 1984
  • H. Hug: Kropotkin zur Einführung, Hamburg 1989
  • H. Jacoby / I. Herbst: Otto Rühle zur Einführung, Hamburg 1985
  • H. Jenrich: Anarchistische Presse in Deutschland 1945-1985, Grafenau 1988
  • W. Kalz: Gustav Landauer, Meisenheim am Glan 1967
  • U. Klemm: Die libertäre Reformpädagogik Tolstois und ihre Rezeption in der deutschen Pädagogik, Reutlingen 1984
  • I. Knapp: Francisco Ferrer und die Bewegung der Modemen Schule in Spanien um 1900, Schriftliche Hausarbeit, Universität Bremen 1981
  • P. Kropotkin: Worte eines Rebellen, Reinbek b. Hamburg 1972
  • G. Landauer: Signatur: g. l. – Gustav Landauer im „Sozialist“, herausgegeben von R. Link-Salinger, Frankfurt/M. 1986
  • J. Langhard: Die anarchistische Bewegung in der Schweiz, Berlin 1903, Reprint Glashütten 1975
  • U. Linse: Erich Mühsam (1878-1934), Staatsexamensarbeit, Universität München 1965
  • Ders.: Organisierter Anarchismus im deutschen Kaiserreich von 1871, Berlin 1969(a)
  • Ders.: Die Anarchisten und die Münchener Novemberrevolution, in: K. Bosl (Hg.): Bayern im Umbruch, München / Wien 1969(b), S. 67-73
  • Ders.: Der deutsche Anarchismus 1870-1918, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 20. Jahrgang., Heft 9, 1969(c), S. 513-519
  • Ders.: Die Transformation der Gesellschaft durch die anarchistische Weltanschauung, in: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.): Archiv für Sozialgeschichte, XI. Band 1971, Hannover 1971, S. 289-372
  • Ders.: Die Kommune der deutschen Jugendbewegung, München 1973
  • Ders.: Gustav Landauerund die Revolutionszeit 1918-1919, Berlin 1974
  • Ders.: Die anarchistische und anarcho-syndikalistische Jugendbewegung 1919-1933, Frankfurt/M. 1976
  • Ders.: Anarchismus-Theorien, in: Friedrich-Ebert-Stiftung in Verbindung mit dem Institut für Sozialgeschichte Braunschweig / Bonn (Hg.): Archiv für Sozialgeschichte, XIX Band 1979, Bonn 1979, S. 585-589
  • P. Lösche: Probleme der Anarchismusforschung. Kritische Anmerkungen zu einigen Neuerscheinungen, in: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Nr. 19/20, 1973, S. 125-144
  • Ders.: Anarchismus – Versuch einer Definition und historischen Typologie, in: Politische Vierteljahresschrift, Jahrgang 15, 1974, S. 53-73
  • Ders.: Anarchismus, Darmstadt 1977, 2. Auflage Darmstadt 1987
  • E. Lucas: Zwei Formen von Radikalismus in der deutschen Arbeiterbewegung, Frankfurt/M. 1976
  • E. Lucas / J. Wickham / K.-H. Roth: Arbeiterradikalismus und die „andere“ Arbeiterbewegung, Bochum 1977
  • A. Machinek: B. Traven und Max Stirner, Göttingen 1986
  • R. Michels: Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie, Stuttgart 4. ergänzte Auflage 1989, erstmals 1911
  • J. Most: Marxereien, Eseleien & der sanfte Heinrich, Wetzlar 1985
  • E. Mühsam: „Ich bin verdammt zu waren in einem Bürgergarten“, Band 1: Gedichte, Stücke, Prosa, Bd. 2: Literarische und politische Aufsätze, Darmstadt und Neuwied 1983
  • A. Mülberger: Studien über Proudhon, Stuttgart 1891
  • Ders.: P.-J. Proudhon. Leben und Werk, Stuttgart 1899, Reprint Freiburg/Br. 1979
  • M. Nettlau: Geschichte der Anarchie, Bd. 1: Der Vorfrühling der Anarchie, Berlin 1925, Reprint Glashütten 1972, Neuausgabe Münster 1993
  • Ders.: Geschichte der Anarchie, Bd. II: Der Anarchismus von Proudhon zu Kropotkin. Seine historische Entwicklung in den Jahren 1859-1880, Berlin 1927, Reprint Glashütten 1972, Neuausgabe Münster 1993
  • Ders.: Geschichte der Anarchie, Bd. III: Anarchisten und Sozia1revolutionäre. Die historische Entwicklung des Anarchismus in den Jahren 1880-1896, Berlin 1931, Reprint Glashütten 1972, Neuausgabe Münster 1993
  • Ders.: Bibliographie de l’Anarchie, Paris 1897, Reprint Glashütten 1976
  • G. Lennert: Die Diggers – eine frühkommunistische Bewegung in der englischen Revolution, Grafenau 1986
  • E. Oberländer (Hg.): Der Anarchismus, Olten u. Freiburg/Br. 1972
  • F. Pfemfert: „Ich setze diese Zeitschrift wider diese Zeit“, Darmstadt und Neuwied 1985
  • R. Raasch: Neoanarchismus und Geschichtslosigkeit, in: „Anarchie ist Gesetz und Freiheit ohne Gewalt“, Berlin 1993, S. 77-86
  • O. Rammstedt (Hg.): Anarchismus. Grundtexte zur Theorie und Praxis der Gewalt, Köln u. Opladen 1969
  • N. Reichesberg: Sozialismus und Anarchismus. Bern und Leipzig 1895
  • R. Rocker: Johann Most, Berlin 1924, Reprint Glashütten 1973, Erweiterte Neuausgabe Berlin 1989
  • Ders.: Aus den Memoiren eines deutschen Anarchisten, Frankfurt/M. 1974
  • W. Röhrich: Revolutionärer Syndikalismus, Darmstadt 1977
  • H. Saitzeff: William Godwin und die Anfänge des Anarchismus im XVIII. Jahrhundert, Dissertation, Heidelberg 1907
  • I. Schepperle: Pierre Ramus, München 1988
  • J. Schmück: Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DadA) Berlin u. Köln. Eine Projektbeschreibung, in: Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit, No. 12, Fernwald 1992, S. 191-193
  • M. Seligmann: Aufstand der Räte. Die erste bayerische Räterepublik vom 7. April 1919, 2. Bände, Grafenau 1989
  • G. Senft: Der Schatten des Einzigen. Die Geschichte des Stirnerschen Individualanarchismus, Wien 1988
  • Ders.: Weder Kapitalismus noch Kommunismus. Silvio Gesell und das libertäre Modell der Freiwirtschaft, Berlin 1990
  • A. Staudacher: Sozialrevolutionäre und Anarchisten, Wien 1988
  • R. Stammler: Die Theorie des Anarchismus, Berlin 1894
  • M. Stirner: Der Einzige und sein Eigentum und andere Schriften, München 1968
  • A. Vogel: Der deutsche Anarcho-Syndikalismus, Berlin 1977
  • A. Voigt: Die sozialen Utopien, Leipzig 1906
  • P. Weber: Sozialismus als Kulturbewegung. Frühsozialistische Arbeiterbewegung und das Entstehen zweier feindlicher Brüder Marxismus und Anarchismus, Düsseldorf 1989
  • E. Weseloh: Anarchismus. Eine Bewußtseinshaltung, Dissertation, Universität Münster 1968
  • C. Wichmann: Der Weg der Befreiung. Texte über aktive Gewaltlosigkeit 1917-1921, Kassel 1989
  • P. Wienand: Der „geborene Rebell“. Rudolf Rocker – Leben und Werk, Berlin 1981
  • J. F. Wittkop: Unter der schwarzen Fahne, Frankfurt/M. 1973, Neuausgabe Frankfurt/M. 1989; Berlin 1996
  • S. Wolf: Gustav Landauer zur Einführung, Hamburg 1988
  • E. V. Zenker: Der Anarchismus, Jena 1895, Reprint Frankfurt/M 1966, Berlin 1979
  • H. Zoccoli: Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1976, erstm. dt. Leipzig / Amsterdam 1909, erstm. ital. Mailand / Turin / Rom 1907



Quelle: Dieser Artikel erschien erstmals in: Lexikon der Anarchie: Encyclopaedia of Anarchy. Lexique de l'anarchie. - Hrsg. von Hans Jürgen Degen. - Bösdorf: Verlag Schwarzer Nachtschatten, 1993-1996 (5 Lieferungen). - Loseblattsammlung in 2 Ringbuchordnern (alph. sortiert, jeder Beitrag mit separater Paginierung). Für die vorliegende Ausgabe wurde er überarbeitet.

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