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(Anarchism and Political Modernity)
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==Besprechung==
 
==Besprechung==
=='''Radikale Individualität==
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=='''Anarchism and Political Modernity==
  
Was ist das Individuum und in welcher Beziehung steht das Individuum zum Kollektiv (also zur Gemeinschaft oder neudeutsch: zur Community und im erweiterten Sinne zur Gesellschaft)? Und welches Verständnis hat das Individuum von sich selbst, was macht seine Individualität aus?
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Die Postmoderne – ein alter Hut im Anarchismus? Nathan Jun ist dieser Auffassung und deshalb versucht er mit seinem Buch nachzuweisen, dass das, was wir aus der postmodernen Theoriebildung kennen, z.B. eine radikale Neukonzeption des Subjekts oder die Kritik an Repräsentation, eigentlich schon viel früher in Erscheinung trat und zwar als gerade mal die so genannte Moderne ohne ihr „post-“Anhängsel angebrochen war.Anarchistisches Denken stelle in seinen Ursprüngen den ersten politischen „postmoderne Impuls“ (S. xi) dar. Eine umfassende Kritik an der Moderne, die üblicherweise mit Friedrich Nietzsche assoziiert wird, seibereits zu einem früheren Zeitpunkt von Proudhon und anderen anarchistischen Theoretikern hervorgebracht worden.
  
Diese Fragen stehen im Zentrum der von Maurice Schuhmann vorgelegten Studie „Radikale Individualität Zur Aktualität der Konzepte von Marquis de Sade, Max Stirner und Friedrich Nietzsche“. Es sind Fragen, die seit Anfang der 1970er Jahre in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung eine regelrechte Renaissance erlebt haben. Verantwortlich waren hierfür soziale und politische Prozesse in den westlichen Industrienationen, die auf eine Atomisierung – im Sinne einer Entwurzelung des Individuums – und Anonymisierung des Einzelnen hinausliefen. Am deutlichsten zeigen sich die Folgen dieser Prozesse in der zunehmenden Negierung traditioneller Bindungen wie Familie, Schichtzugehörigkeit, Betriebszugehörigkeit usw. Dadurch sind die Fragen nach dem Stellenwert von „Individualität" und die Auswirkungen von Individualisierungstendenzen zunehmend stärker in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt.
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Was inspiriert von David Graebers “Fragments of an Anarchist Anthropology”  im Jahr 2004 begann, will Jun nun versuchen: dem Anarchismus auf akademischer Ebene endlich die Aufmerksamkeitwidmen, der es schon lange bedurft hätte. Nicht zuletzt, weil der Liberalismus mit seiner „Staatsfixierung“ (David Mitrany) inzwischenzum „de facto“ alleinigenBezugsrahmen gegenwärtiger politischer Theorie geworden sei.
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Mit seinem Beitrag zur Anarchismus-Forschung greift Jun in eine vorwiegend akademisch geführte Kontroverse über den „Postanarchismus“ ein: Saul Newman hat in der Vergangenheit den so genannten ’Klassikern‘ des Anarchismus (Bakunin, Kropotkin usw.) vorgeworfen, sie würden allesamt die Existenz einer intrinsisch guten menschlichen Natur voraussetzen und darauf ihre Philosophie aufbauen. Ihr Denken funktioniere im Grunde genommen nach dem Muster eines positiv gewendeten„Leviathan“ von Thomas Hobbes. Das hieße in Konsequenz: Die anarchistische Theorie gehe dabei nicht anders vor als andere politikphilosophische Ansätze auch, wiez.B. die Vertragstheoretiker Rousseau und Locke, nämlich indem sie menschliche Identität normieren.  Kürzer ausgedrückt: Sie etabliert damit einen Grundmechanismus von Herrschaft.Das klingt nach Poststrukturalismus. Nicht zufällig versuchen postanarchistische Ansätze gerade in diesem Aspekt eine Reformulierung anarchistischer Theorie mit Bezug auf die Werke von Derrida, Deleuze, Foucault und anderen.
  
Schuhmann will mit seiner Studie auf einer politisch-philosophischen Ebene ausloten, welche Konsequenzen dieser Prozess der zunehmenden Individualisierung für die Gesellschaft hat. Gleichzeitig versucht er Antworten auf die Frage nach möglichen Ordnungsprinzipien in einer modernen, individualistisch ausgerichteten Gesellschaft zu finden. Das Konzept der Individualität und der ihr von der Gesellschaft beigemessene Stellenwert stehen im Zentrum seiner Analyse. Dieses Konzept bildet das Fundament für eine mögliche Neuorientierung und gleichzeitig dient es als Bewertungsmaßstab für ein gesellschaftliches Ordnungsprinzip.
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Nathan Jun allerdings hält diese postanarchistische Kritik nicht nur für unberechtigt, sondern behauptet, sie habe kaum etwas für die anarchistische Theoriebildunginsgesamt erreicht.An vielen Stellen in seinem Buch weister überzeugend darauf hin, dass Anarchismus und Poststrukturalismus gleichermaßen seit jeher Normativität zurückweisen.Dabei bestehe die deutlichste Parallele zwischen beiden in einer Kritik an  Repräsentation, d.h. an der Annahme, ein Mensch könne für jemand anderen sprechen (politisch) bzw. an der Kraft normierenden Wissens einer Gesellschaft (epistemisch).
  
Schuhmann behandelt in seiner Studie die Konzeptionen von Individualität bei Marquis de Sade, Max Stirner und Friedrich Nietzsche. Dabei wird erstmalig in kompakter Form die Individualitätsphilosophie dieser drei Denker, deren Bedeutung für die Sozialwissenschaft von der Forschung bislang weitgehend ignoriert wurde, dargestellt und miteinander konfrontiert. Alle drei haben sich in ihren Schriften eingehend mit den Fragen der Individualität und der Stellung des Individuums bzw. der Person innerhalb des Kollektivs beschäftigt.
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„Anarchismand Political Modernity“ schafft es in seinen insgesamt sechs Kapiteln das zu halten, was in der wirklich lesenswerten Einleitung versprochen wurde. Detailliert zeichnet Jun die Genealogie der Kategorie „des Politischen“ nach und unterzieht das Phänomen der politischen Moderne einer kritischen Analyse hinsichtlich ihrer zwei Hauptparadigmen, dem Liberalismus und dem Sozialismus.Der Anarchismus hingegen sei am besten als eine Art Postmodernismus aufzufassen, heute wie damals. Gerade das mache diese Denktradition so hochaktuell. Letztlich vermöge der Poststrukturalismus die anarchistische Praxis und ihre Theorietradition zwar zu erweitern, jedoch auf andere Weise als es die von Jun kritisierten Entwürfe von Saul Newman, Lewis Call und Todd May tun. In diesem Zusammenhang taucht in Juns Untersuchung immer wieder der Name Friedrich Nietzsche auf. Es scheint, als nehme dieser mit seiner vitalistischen Philosophie, also dem Gedanken der Lebensliebe(S. 186ff.), eine Mittlerfigur zwischen den Anarchist/innen und den Poststrukturalisten ein: Im alltäglichen Ringen um die Möglichkeit “anders“ denken, handeln und (da-)sein zu können.
  
Stirner nimmt das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft als eine Konfliktsituation wahr und propagiert in seinem Werk einen radikalen Individualismus bzw. Egoismus. Auch de Sade spricht sich für eine unbedingte Bejahung der Individualität in Form eines entfesselten Individualismus aus und dies sowohl in Gedankenexperimenten als auch in konkreten Gesellschaftsutopien (wie z.B. in seiner frühsozialistischen Inselutopie Tamoe in seinem philosophischen Roman „Aline et Valcour"). Nietzsche, der ebenfalls stets dem Individuum gegenüber dem Kollektiv den Vorrang gegeben hat, scheint in seinem Werk bei der Suche nach einem Ausweg aus dem Nihilismus zwischen der Bejahung der Entwicklung und der Suche nach einer metaphysischen Begründung für diese neue Form der Individualität zu schwanken.
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Juns Buch ist kein dicker Wälzer, durch den sich die Leser/innen mühevoll durchkämpfen müssen. Einzelne Abschnitte lassen sich ohne weiteres isoliert lesen. Im sprachlichen Jargon richtet sich das Buch allerdings an ein akademisch oder autodidaktisch im Bereich der politischen Philosophie vorgebildetesPublikum. Wertvolle Gedanken, wie z.B. das Politische als „Sozialphysik“ zu begreifen, regen an, neu über Macht, Herrschaft und das Individuum Mensch nachzudenken, sowie darüber, was dies für den Drang nach gesellschaftlicher Veränderung unter anarchistischem Vorzeichen bedeuten könnte.
  
Während in den aktuellen Diskursen die Tendenzen zur sozialen Atomisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft vorrangig als Verlust betrachtet werden, bejahen die drei Denker den Prozess der Individualisierung. Jedoch findet bei ihnen ein Austausch des Gesellschaftsprinzips statt. An Stelle einer metaphysischen Begründung der Gesellschaft vertreten die drei Denker ein Konzept, das auf der Nützlichkeitserwägung und der Ethik des freien und autonomen Individuums beruht. Im Gegensatz zum klassischen Liberalismus sprechen sie sich jedoch nicht unbedingt für ein rein ökonomisch ausgerichtetes Wesen aus, sondern sie meinen ein durchaus gesellschaftsbezogenes Individuum.
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Wer an aktuellster anarchistischer Philosophie Interesse hat, der/die möge hineinlesen!
  
Gemeinsam ist den drei Denkern eine libertäre Sicht hinsichtlich der Basis des gesellschaftlichen Lebens. Weder Staat, noch Gesetz oder Religion, ja nicht einmal eine gemeinsame Sprache, akzeptieren sie als Grundlage des gesellschaftlichen Lebens. Ihr Konzept von Gesellschaft leitet sich nicht von einem von außen vorbestimmten Ideal ab, sondern orientiert sich an dem wertneutral verwendeten Begriff des Egoismus. Dieser darf nicht mit einem a-sozialen Egoismus verwechselt werden. Vielmehr bildet dieser Egoismus ein Fundament, auf dem sich gesellschaftlicher Pluralismus mit einer individual-ethischen Komponente frei entfalten kann.
 
  
Aus den Erkenntnissen seiner Untersuchung der Konzeptionen von Individualität bei de Sade, Stirner und Nietzsche versucht Schuhmann im abschließenden Teil seiner Arbeit Impulse für den aktuellen Diskurs über die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft abzuleiten. Er leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung eines modernen Konzeptes von „Individualität", das nicht nur den heutigen sozialen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen versucht, sondern das auch eine erfrischend libertäre Perspektive aufweist. Das macht seine Arbeit zu einer ausgesprochen spannenden Lektüre, die dazu anregt, das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft neu zu durchdenken und die Diskussion über alternative gesellschaftliche Ordnungssysteme aufzunehmen, die sowohl der freien Entfaltung des Individuums als auch der Begründung und Aufrechterhaltung von Gesellschaft dienlich sind.
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Dominique Miething,<br>
 
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Berlin, März 2012
Jochen Schmück,<br>
 
Potsdam, im März 2012
 
 
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Version vom 7. März 2012, 20:09 Uhr

Die DadA-Buchempfehlung

Buchcover: 978-3837617191 Schuhmann-Radikale Individualitaet.jpg
Autor/en: Maurice Schuhmann
Titel: Radikale Individualität
Untertitel: Zur Aktualität der Konzepte von Marquis de Sade, Max Stirner und Friedrich Nietzsche
Editoriales: Edition Moderne Postmoderne. Zugleich Dissertation an der Freie Universität Berlin.
Verlag: transcript Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis
Erscheinungsort: Berlin
Erscheinungsjahr: 2011
Umfang, Aufmachung: Kartoniert, 396 Seiten.
ISBN: (ISBN-13:) 978-3837617191
Preis: 34,80 EUR
Direktkauf: bei aLibro, der Autorenbuchhandlung des DadAWeb

Besprechung

Anarchism and Political Modernity

Die Postmoderne – ein alter Hut im Anarchismus? Nathan Jun ist dieser Auffassung und deshalb versucht er mit seinem Buch nachzuweisen, dass das, was wir aus der postmodernen Theoriebildung kennen, z.B. eine radikale Neukonzeption des Subjekts oder die Kritik an Repräsentation, eigentlich schon viel früher in Erscheinung trat und zwar als gerade mal die so genannte Moderne ohne ihr „post-“Anhängsel angebrochen war.Anarchistisches Denken stelle in seinen Ursprüngen den ersten politischen „postmoderne Impuls“ (S. xi) dar. Eine umfassende Kritik an der Moderne, die üblicherweise mit Friedrich Nietzsche assoziiert wird, seibereits zu einem früheren Zeitpunkt von Proudhon und anderen anarchistischen Theoretikern hervorgebracht worden.

Was inspiriert von David Graebers “Fragments of an Anarchist Anthropology” im Jahr 2004 begann, will Jun nun versuchen: dem Anarchismus auf akademischer Ebene endlich die Aufmerksamkeitwidmen, der es schon lange bedurft hätte. Nicht zuletzt, weil der Liberalismus mit seiner „Staatsfixierung“ (David Mitrany) inzwischenzum „de facto“ alleinigenBezugsrahmen gegenwärtiger politischer Theorie geworden sei. Mit seinem Beitrag zur Anarchismus-Forschung greift Jun in eine vorwiegend akademisch geführte Kontroverse über den „Postanarchismus“ ein: Saul Newman hat in der Vergangenheit den so genannten ’Klassikern‘ des Anarchismus (Bakunin, Kropotkin usw.) vorgeworfen, sie würden allesamt die Existenz einer intrinsisch guten menschlichen Natur voraussetzen und darauf ihre Philosophie aufbauen. Ihr Denken funktioniere im Grunde genommen nach dem Muster eines positiv gewendeten„Leviathan“ von Thomas Hobbes. Das hieße in Konsequenz: Die anarchistische Theorie gehe dabei nicht anders vor als andere politikphilosophische Ansätze auch, wiez.B. die Vertragstheoretiker Rousseau und Locke, nämlich indem sie menschliche Identität normieren. Kürzer ausgedrückt: Sie etabliert damit einen Grundmechanismus von Herrschaft.Das klingt nach Poststrukturalismus. Nicht zufällig versuchen postanarchistische Ansätze gerade in diesem Aspekt eine Reformulierung anarchistischer Theorie mit Bezug auf die Werke von Derrida, Deleuze, Foucault und anderen.

Nathan Jun allerdings hält diese postanarchistische Kritik nicht nur für unberechtigt, sondern behauptet, sie habe kaum etwas für die anarchistische Theoriebildunginsgesamt erreicht.An vielen Stellen in seinem Buch weister überzeugend darauf hin, dass Anarchismus und Poststrukturalismus gleichermaßen seit jeher Normativität zurückweisen.Dabei bestehe die deutlichste Parallele zwischen beiden in einer Kritik an Repräsentation, d.h. an der Annahme, ein Mensch könne für jemand anderen sprechen (politisch) bzw. an der Kraft normierenden Wissens einer Gesellschaft (epistemisch).

„Anarchismand Political Modernity“ schafft es in seinen insgesamt sechs Kapiteln das zu halten, was in der wirklich lesenswerten Einleitung versprochen wurde. Detailliert zeichnet Jun die Genealogie der Kategorie „des Politischen“ nach und unterzieht das Phänomen der politischen Moderne einer kritischen Analyse hinsichtlich ihrer zwei Hauptparadigmen, dem Liberalismus und dem Sozialismus.Der Anarchismus hingegen sei am besten als eine Art Postmodernismus aufzufassen, heute wie damals. Gerade das mache diese Denktradition so hochaktuell. Letztlich vermöge der Poststrukturalismus die anarchistische Praxis und ihre Theorietradition zwar zu erweitern, jedoch auf andere Weise als es die von Jun kritisierten Entwürfe von Saul Newman, Lewis Call und Todd May tun. In diesem Zusammenhang taucht in Juns Untersuchung immer wieder der Name Friedrich Nietzsche auf. Es scheint, als nehme dieser mit seiner vitalistischen Philosophie, also dem Gedanken der Lebensliebe(S. 186ff.), eine Mittlerfigur zwischen den Anarchist/innen und den Poststrukturalisten ein: Im alltäglichen Ringen um die Möglichkeit “anders“ denken, handeln und (da-)sein zu können.

Juns Buch ist kein dicker Wälzer, durch den sich die Leser/innen mühevoll durchkämpfen müssen. Einzelne Abschnitte lassen sich ohne weiteres isoliert lesen. Im sprachlichen Jargon richtet sich das Buch allerdings an ein akademisch oder autodidaktisch im Bereich der politischen Philosophie vorgebildetesPublikum. Wertvolle Gedanken, wie z.B. das Politische als „Sozialphysik“ zu begreifen, regen an, neu über Macht, Herrschaft und das Individuum Mensch nachzudenken, sowie darüber, was dies für den Drang nach gesellschaftlicher Veränderung unter anarchistischem Vorzeichen bedeuten könnte.

Wer an aktuellster anarchistischer Philosophie Interesse hat, der/die möge hineinlesen!


Dominique Miething,
Berlin, März 2012

INHALT

Danksagung [8]
Siglen [9]

1. Einleitung
1.1. Vorwort [15]
1.2. Arbeitsdefinitionen zentraler Begriffe [26]
1.3. "Individualismus" und "Individualität" in der aktuellen sozialwissenschaftlichen Diskussion [32]
1.4. Fragestellung und Begründung [36]
1.5. Forschungsstand [37]
1.6. Erweiterte Fragestellung [58]
1.7. Methodik der Untersuchung und Operationalisierung [60]
1.8. Überblick über die verwendete Primärliteratur und Begründung der getroffenen Auswahl [85]

2. Nietzsches "Übermensch" und die Konstruktion von Individualität
2.1. Verwendung des Begriffs "Individualität" und seiner Synonyme [93]
2.2. Das Motiv des "Principium individuationis" in "Die Geburt der Tragödie" [104]
2.3. Das "souveräne Individuum" bei Friedrich Nietzsche [111]
2.4. Die Bedeutung der Kategorie des Willens [147]
2.5. Die Bedeutung der Moral für die Konstruktion des "souveränen Individuums" [154]
2.6. Die Überwindung der Religion als Voraussetzung für die Konstituierung des "souveränen Individuums" [167]
2.7. Der Individualismus bei Nietzsche [174]
2.8. Die Bedeutung des Verbrechens und der Revolte in Bezug auf die Konstruktion von Individualität [184]
2.9. Zwischenfazit [194]

3. De Sades Konzept von radikaler Individualität
3.1. Die Verwendung des Begriffs "Individualität" und seiner Synonyme [199]
3.2. Libertins im Werk de Sades [204]
3.3. Die Rolle des "freien Willens" in der Konstruktion des Libertins [223]
3.4. Moral, Sitte und Tugend contra individualistische Ethik [227]
3.5. Die Rolle der Religion [232]
3.6. Die Bedeutung des Verbrechens für die Konstruktion der Individualität [242]
3.7. Die Kritik und Parodie des klassischen Gesellschaftsvertrages sowie neue Formen des Gesellschaftsverkehrs [253]
3.8. Zwischenfazit [269]

4. Stirners Konzept von radikaler Individualität
4.1. Die Verwendung des Begriffs der "Individualität" und seiner Synonyme [273]
4.2. Die Entwicklung des "Eigners" [276]
4.3. Die Rolle des "freien Willens" bei der Konstruktion des "Eigners" [288]
4.4. Die "Eigenheit" [291]
4.5. Negierung von Moral und die Umwertung von Werten [296]
4.6. Der Atheismus [298]
4.7. Die Gesellschaftskritik [301]
4.8. Der Egoismus im Werk Stirners [304]
4.9. Das Verbrechen als Verteidigung der Entfaltungsfreiheit des Individuums [312]
4.10. Ideologiekritik [314]
4.11. Zwischenfazit [316]

5. Einordnung und Übertragung der Ergebnisse auf den aktuellen Diskurs
5.1. Die Übereinstimmungen und Differenzen bezüglich der Auffassung von Individualität und "Individualismus" bei D. A. F. de Sade und Friedrich Nietzsche [319]
5.2. Die Übereinstimmungen und Differenzen bezüglich der Auffassung von Individualität bei Max Stirner und Friedrich Nietzsche [330]
5.3. Qualitative und quantitative Bewertung der Übereinstimmungen [334]
5.4. Die Differenzen in den Konzepten der drei miteinander konfrontierten Denker [336]
5.5. Überschneidungen und Differenzen zu aktuellen Diskursen sowie Anknüpfungspunkte [338]
5.6. Ausblick: Potentielle Impulse für einen aktuellen Diskurs [353]

6. Fazit und Ausblick [363]

7. Quellen- und Literaturverzeichnis
7.1. Verwendete Quellen [367]
7.2. Verwendete Literatur [368]



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