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Nomadische Existenzen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Dezember 2007, 18:05 Uhr

Die DadA-Buchempfehlung

Buchcover: 978-3-89861-814-4.gif
Autor/en: Hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Walter Fähnders. Mit Beiträgen von Gerhard Bauer, Walter Fähnders, Gertrude Cepl-Kaufmann, Tobias Lachmann, Sargut Sölcün, Walter Delabar.
Titel: Nomadische Existenzen
Untertitel: Vagabondage und Boheme in Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts. Mit einer Artur-Streiter-Bibliographie. Tagungsband: Symposium des Fritz-Hüser-Instituts (11. Mai 2007).
Verlag: KLARTEXT-Verlag
Erscheinungsort: Dortmund
Erscheinungsjahr: 2007
Umfang, Aufmachung: (= Schriften des Fritz-Hüser-Instituts; 16). Originalausgabe. Broschur. 151 Seiten.
ISBN: (ISBN-13:) 978-3-89861-814-4
Preis: 19,90 EUR

Beschreibung

Am 11. Mai 2007 veranstaltete das Fritz-Hüser-Institut in Dortmund ein Symposion unter dem Rahmentitel "Nomadische Existenzen" über "Vagabondage und Boheme in Literatur und Kultur des 20. Jahrhunderts". Das unter dem gleichnamigen Titel von Walter Fähnders herausgegebene Buch enthält die Dokumentation dieses Symposions.

Die Beiträge des Buches thematisieren "nomadische" Existenzen und Selbststilisierungen im Sinne der Vagabondage und der Boheme, die sich außerhalb der bürgerlichen Normen halten und teilweise gegen sie wenden. Es geht um Existenzweisen des Nicht-Sesshaften, das sich durch Grenzüberschreitungen und durch innere oder intellektuelle Entgrenzungen bestimmt. Sei es aus Überzeugung oder aus schierer Not — stets führt eine derartige Entgrenzung in Gebiete, die zunächst keine eindeutige Verortung des Subjekts mehr zulassen: Wanderung, Reise, Flucht, Emigration, Migration. Was dann jeweils anderswo vorgefunden, ist Gegenstand der Untersuchungen.

Das kontroverse pro und contra der Beiträge zeigt das Spannungsfeld des Themas auf: Zum einen gibt es eine deutlich erkennbare libertär-emanzipative Linie, die zum Nomadischen führt oder von ihm ausgeht. Die historische Vagabondage zeigt dies ebenso wie die Boheme mit ihren Affinitäten zum Anarchismus. Andererseits wird deutlich, insbesondere wenn man den Blick auf Emigration und Migration des letzten Jahrhunderts bis hin zur Gegenwart lenkt, dass nomadische Existenzen eben nicht nur "frei" sind, sondern durchaus leidvolle Prozesse mit einschließen, die mit Elend, Gewalt und Scheitern verbunden sind.

Die Beiträge des Buches machen deutlich: Heutige Entgrenzungen, (Stichwort Flexibilisierung und Globalisierung) begünstigen "nomadische" Existenzweisen und führen wohl auch zur Konjunktur dieser Kategorie in den Kulturwissenschaften und anderswo. Bei aller Bindung an eine bestimmte Kultur steht "Der Nomade" für Beweglichkeit, für das Undogmatische, für das Wandern zwischen den Welten, für die Faszination durch das Andere, für die Bereitschaft, Vertrautes zu verlassen, für die instabile Identität, aber auch für die Rückkehr zum Ausgangsort, der nicht als letzter Zielpunkt verstanden wird.

Inhalt

  • Vorwort
  • Gerhard Bauer: Sesshaftigkeitsphobien und ihre unerlässliche Dialektik
  • Walter Fahnders: Vagabondage und Vagabundenliteratur
  • Gertrude Cepl-Kaufinann: Die Boheme zwischen Lebensreform und Lebensflucht
  • Tobias Lachmann: "Exil" als literarisches Projekt. Nomadische Diskursformen in Klaus Manns "Der Vulkan. Roman unter Emigranten"
  • Sargut Sölcün: Nomadendasein in geordnetem Leben: Emine Sevgi Özdamar
  • Walter Dekbar: Effekte der Modernisierung. Individualisierung, Prekarisierung, Migration und Nomadisierung
  • Walter Fahnders: Artur Streiter-Bibliographie
  • Autorinnen und Autoren

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