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Diskussion:Portal Forschungsprojekte

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Danke, Jochen Schmück

Projektbeschreibung

Arbeitstitel:

„Zur kulturellen Selbstdarstellung alternativer Lebensformen während der Zeit der Weimarer Republik“

Zeitraum:

1918 bis 1933


Geographischer Raum

auf den sich die Forschungsarbeit bezieht (z. B. Potsdam, Bayern, Schweiz):


Inhaltliche Ziele / Projektbeschreibung

spezielle Fragestellung, Hypothesen, Zwischenergebnisse


Bearbeiter:

Henning Zimpel

Kettelerstraße 31 / 40667 Meerbusch

Großgörschenstraße 9 / 10827 Berlin

Telefon: 0179-1092295

henning.zimpel(ät)uni-duesseldorf.de


Stand der Forschungsarbeit:

  • laufend

Laufzeit:

von 11/2007

bis 11/2009


Art des Projektes:

  • Dissertation
  • Buchpublikation (Düsseldorfer Schriftenreihe zur Literatur- und Kulturwissenschaft, herausgegeben von Gertrude Cepl-Kaufmann)

Institution:

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Philosophische Fakultät

Germanistisches Seminar II

Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft


Betreuung:

Prof. Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann

Externe Beratung durch Prof. Dr. Walter Fähnders (Osnabrück)


Finanzierung:

  • Eigenmittel
  • Bewerbung für Promotionsstipendium

Teilveröffentlichung:

In Vorbereitung ist eine Textedition zum Thema "Vagabunden und Vagabondage", Herausgabe durch Walter Fähnders und Henning Zimpel, in Zusammenarbeit mit dem Fritz-Hüser-Institut (FHI) für deutsche und ausländische Arbeiterliteratur, Dortmund. Geplanter Erscheinungstermin: 2. Quartal 2009.


Abgeschlossenes Projekt:

Henning Zimpel: "Artur Streiter und seine kulturhistorische Bedeutung in der Zeit der Weimarer Republik." Staatsexamensarbeit, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2007 [Masch.].


Methodische Anlage:

Dem Analyseverfahren liegt insbesondere eine bibliographische Datenbank zugrunde, die alle Einzelaufsätze innerhalb der jeweiligen Zeitschriftenreihen nachweist. Neben einer stichpunkthaften Inhaltsangabe wird während des Erfassungsvorgangs zugleich ein Kommentar erarbeitet. Es entstehen also mehrere rechnerbasierte Verzeichnisse, die über Sach- und Personenregister einen schnellen Zugang zu themenrelevanten Artikeln eröffnen, auch die einzelnen Schriftenreihen übergreifend. Dazu ist es notwendig, schon im Zuge der Datenbankerstellung anhand der vorliegenden Texte Themenfelder zu benennen. Dieses Arbeitsschema hat sich – in kleinerem Maßstab, und zwar bei der Katalogisierung aller Streiter-Artikel in „Der Syndikalist“ – beim Verfassen meiner Examensarbeit bewährt. Eventuell wird mit dem Abschluss der Arbeit eine Druckversion der Datenbankeinträge angefertigt und mit der Dissertation veröffentlicht. Mit dieser Kombination aus der Paraphrasierung von Inhalten, der Neuformulierung von Textaussagen unter Einbettung in Erkenntnisse der Kulturforschung sowie deren Interpretation werden erfahrungsgemäß eine Vielzahl an Kongruenzen, Redundanzen, Gegensätzen und komplementären Positionierungen der zu diskutierenden Ansätze transparent gemacht. Ebenso wird durch die vollständige Sichtung auch ein Auswahlverfahren legitimiert: Die Wichtigkeit individueller Beiträge(r) wird objektiv an der Häufigkeit des Wiederauftretens ihrer Themen bemessen. Es liegt nahe, schließlich die Einzelergebnisse zu den Zeitschriften untereinander vergleichend zu behandeln. Eine solche komparatistische Methodik ist dienlich für die Ausdifferenzierung o.g. prototypischer Eigenschaften von mehreren Publikationen eines bestimmten Genres. Der in Kapitel 2 benannte Grund (unüberschaubare Quellenlage) rechtfertigt das Verfahren der Querschnittanalyse bzw. Stichprobenuntersuchung. Eine Vollerhebung würde nur Sinn machen, wenn garantiert alle Zeitschriften überblickt und berücksichtigt werden könnten. Auch würde dies eine andere Zielsetzung forcieren: So könnte z.B. eine publizistische Topographie entstehen, während hier nun inhaltlichen Details der Vorrang gewährt wird. Ergänzend ist eine Interviewform mit Bernhard Heinzelmann geplant, dem Nachfahren des Kleinverlegers Paul Heinzelmann.


Quellenzugang:

In die vorläufige engere Auswahl sind bisher die folgenden Publikationen gelangt, anhand derer definitiv einige wichtige inhaltliche Teilbereiche abgedeckt werden können: Anarchismus und Literatur („Besinnung und Aufbruch“), Kommunismus und Kunst („bauhaus“, Organ der „kostufra“), Vagabondage („Der Kunde“ / „Der Vagabund“) sowie die religiöse / spirituelle Alternative („Die Gralsburg“, „Der Gralsbote“), hinzu kommen evtl. repräsentative Zeitschriften von Jugendbewegung, Lebensreform oder einem neuen ökologischen, „grünen“ Bewusstsein (z.B. „Junge Menschen“, „Der Landfahrer“). In der Materialbeschaffung spielt das Fritz-Hüser-Institut für deutsche und ausländische Arbeiterliteratur in Dortmund (FHI) eine übergeordnete Rolle, da hier ein umfangreiches Konvolut an Archivalien zur Vagabundenthematik einschl. aller Jahrgänge des „Kunden“ aufbewahrt wird. Außerdem konnte das Institut 2008 erneut Sammlungsgegenstände aus dem Nachlass Artur Streiters erwerben, darunter eine vollständige Reihe der Zeitschrift „Die Gralsburg - Blätter für geistige Erneuerung“. Das bauhaus-archiv in Berlin besitzt wiederum die ebenfalls äußerst seltenen Ausgaben der bereits erwähnten Zeitschrift „bauhaus. organ der kommunistischen studierenden am bauhaus. monatsschrift für alle bauhausfragen.“ Als staatlich getragene Institution gibt sich das Bauhaus sehr wohl erst auf den zweiten Blick als alternativ zu erkennen – jedoch hielt insbesondere die innere Ausrichtung der Schule stets eine Gegenposition zur „reaktionären“ Kulturlandschaft der 1920er und beginnenden 1930er Jahre inne. Weitere in Frage kommende Periodika sind nach derzeitigem Kenntnisstand aus verschiedenen anderen Archiven resp. Verbundbibliotheken des Bundesgebietes zu beziehen. Die evtl. einzubeziehende Zeitschrift „Das ferne Licht: Monatsschrift für Kunst und Geistesleben.“ habe ich wiederum über den privaten Kontakt mit den Streiter-Nachfahren Fam. Witt erhalten. Die Verfügbarkeit der Periodika ist natürlich das aussschlaggebende Kriterium zur Berücksichtigung bei der geplanten Untersuchung. Ursprünglich basiert die Auswahl jedoch viel mehr auf einer Spurensuche, die sich vorwiegend aus den sich kreuzenden Biographien einiger Protagonisten und Chronisten von alternativem Zeitgeist und reformerischer Weltanschauung ergibt; so z.B. waren der Herausgeber der Gralsburg, Erich Siegfried Müller, und Artur Streiter befreundet . Auch hielt Streiter durch seine Mitarbeit am Kunden wiederum Kontakt zur Vagabundenbewegung um den Herausgeber und die Schlüsselfigur, Gregor Gog.

Edit: Die von Jochen Schmück (DadAWeb) aus den Datenbankbeständen erstellte Periodikabibliographie des Zeitraums 1914-1938 wird derzeit von mir ausgewertet (291 Seiten).


Projektansprechpartner: Henning Zimpel

E-Mail-Adresse für Kontakt: henning.zimpel(ät)uni-duesseldorf.de