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Peter Paul Zahl - Gedenkseite: Unterschied zwischen den Versionen

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("Schreiben ist ein monologisches Medium")
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[[Datei:ppz.jpg]] Da habe ich gerade einen Nachruf auf den am 4. Januar 2011 verstorbenen Hadayatullah Hübsch fertiggestellt, da kommt per e-mail die Nachricht, dass Gestern am 24. Januar Peter-Paul Zahl gestorben ist.
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[[Datei:ppz.jpg|thumb|left|240px|Von PPZ mit "Freiheit und Glück" signierte Buchseite.]] Da habe ich gerade einen Nachruf auf den am 4. Januar 2011 verstorbenen Hadayatullah Hübsch fertiggestellt, da kommt per e-mail die Nachricht, dass Gestern am 24. Januar Peter-Paul Zahl gestorben ist.
  
 
Damit sind zwei Personen nicht mehr unter uns, die meinen Weg zur Literatur erheblich mit beeinflußt haben.
 
Damit sind zwei Personen nicht mehr unter uns, die meinen Weg zur Literatur erheblich mit beeinflußt haben.

Version vom 30. Januar 2011, 14:07 Uhr

Wer die Erinnerung an ihn mit uns teilen möchte, kann dies gerne hier auf der für PPZ eingerichteten Gedenkseite tun. Hierfür bitte Deinen Text auf der frei zugänglichen Diskussionsseite einstellen, wir übernehmen ihn dann hier auf die Hauptseite.

Danke, Jochen_S 18:41, 25. Jan. 2011 (UTC)



I SHOT THE SHERIFF...

Der libertäre Schriftsteller Peter Paul Zahl ist gestern, Montag, 24.01.2011 im Alter von 66 Jahren in Jamaica im Krankenhaus von Port Antonio an Krebs gestorben.

PPZ (Guppe 61) wurde vor allem durch seine staatskritischen Gedichte und seinen Schelmenroman "Die Glücklichen" (Berlin 1979) bekannt, der in mehreren Auflagen erschien. Im APO-Berlin hatte er in den 1960er Jahren eine Druckerei mit Verlag betrieben, in der unter anderem die "Zwergschulergänzungshefte" erschienen, kleine anarchistische und rätekommunistische Theorieschriften, sowie mehrere Zeitschriften.

Nach einer Schießerei mit hinter ihm her ballernden verfolgenden Polizisten in Düsseldorf, bei der es Verletzungen auf beiden Seiten gab, wurde der dem "Blues" nahestehende PPZ zunächst zu vier Jahren Haft verurteilt. Er ging in Revision und erhielt mit "Gesinnungszuschlag" nun 15 Jahre (vgl. "Am Beispiel Peter Paul Zahl"), von denen er 10 absitzen mußte, zuletzt als Freigänger. Sein wachsender literarischer Bekanntheitsgrad half bei der Kampagne für seine Haftentlassung.

Nach seiner Freilassung ging er ins Ausland, u.a. Nicaragua, und wurde von der US-Invasion auf Grenada vertrieben, wo er sich ursprünglich niederlassen wollte. Auf Jamaica fand er endlich seine Ruhe, eine neue Heimat und eine neue Liebe.

Im September 2002 befand es der deutsche Staat für nötig, ihm die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen. Für einen Anarchisten nicht sonderlich schlimm - allerdings mit gravierenden Konsequenzen für den Rechtsstatus, u.a. für seine Familie. Pepe wehrte sich erfolgreich dagegen und gewann nach zähen Auseinandersetzungen das Verfahren 2006 mit dem Ergebnis der legalen doppelten Staatsbürgerschaft.

PPZ beteiligte sich an vielen politischen Publikationen und Aktionen. Er schrieb auch Theaterstücke (u.a. "Georg Elser", Rotbuch Vlg. 1982), Krimis und Kinderbücher, von denen letztere v.a. in Jamaica recht erfolgreich waren. Reich wurde er damit nicht. Auf seiner letzten Lesereise anläßlich eines medizinischen Aufenthaltes im Sommer 2010 in Berlin erzählte er, daß er in Jamaica von Verlegerseite ziemlich über den Tisch gezogen worden sei.

Seinen anarchistischen Überzeugungen blieb Pepe bis zuletzt treu. Mit Empathie las er seine alten und neuen kämpferischen Gedichte und er glaubte weiterhin an eine gesellschaftliche Möglichkeit für Alle frei, in Frieden und in Würde zu leben. Er arbeitete auch an einem neuen umfangreichen Schelmenroman und anderen neuen Büchern, um die sich aber zuletzt die Verlage anscheinend nicht mehr sonderlich rissen.

Hasta la BastA siempre, Pepe!

RGL für LPA



"Schreiben ist ein monologisches Medium"

Von PPZ mit "Freiheit und Glück" signierte Buchseite.
Da habe ich gerade einen Nachruf auf den am 4. Januar 2011 verstorbenen Hadayatullah Hübsch fertiggestellt, da kommt per e-mail die Nachricht, dass Gestern am 24. Januar Peter-Paul Zahl gestorben ist.

Damit sind zwei Personen nicht mehr unter uns, die meinen Weg zur Literatur erheblich mit beeinflußt haben. Das macht mich doch etwas sprachlos.

Knobi

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