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| Buchcover: || [[Bild:978-1441166869_Jun-Anarchism_and_Political Modernity.jpg|250px]]
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| Autor/en: || '''Nathan Jun'''
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| Autor/en: || '''Uwe Timm'''
 
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| Titel: || '''Anarchism and Political Modernity'''
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| Titel: || ''' Gegen das Geschäft mit dem Klimawandel'''
 
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| Untertitel: || '''-'''
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| Untertitel: || '''Plädoyer für eine freie und soziale Gesellschaft'''
 
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| Editoriales: || -
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| Editoriales: ||  
 
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| Verlag: || Continuum Books <br>(Contemporary Anarchist Studies)
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| Verlag: || Edition Anares Bern. 2012 <br>(Espero-Sonderheft; 13)
 
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| Erscheinungsort: || New York
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| Erscheinungsort: || Hilterfingen
 
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| Erscheinungsjahr: || 2012
 
| Erscheinungsjahr: || 2012
 
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| Umfang, Aufmachung: || Kartoniert, 272 Seiten.   
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| Umfang, Aufmachung: || Kartoniert, 100 Seiten.   
 
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| ISBN: || (ISBN-13:) 978-1441166869
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| ISBN: || (ISBN-13:) 978-3905052756
 
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| Preis: || 23,99 EUR
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| Preis: || 12,00 EUR
 
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==Besprechung==
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==Beschreibung==
=='''Anarchism and Political Modernity==
 
  
Die Postmoderne – ein alter Hut im Anarchismus? Nathan Jun ist dieser Auffassung und deshalb versucht er mit seinem Buch nachzuweisen, dass das, was wir aus der postmodernen Theoriebildung kennen, z.B. eine radikale Neukonzeption des Subjekts oder die Kritik an Repräsentation, eigentlich schon viel früher in Erscheinung trat und zwar als gerade mal die so genannte Moderne ohne ihr „post-“Anhängsel angebrochen war.Anarchistisches Denken stelle in seinen Ursprüngen den ersten politischen „postmoderne Impuls“ (S. xi) dar. Eine umfassende Kritik an der Moderne, die üblicherweise mit Friedrich Nietzsche assoziiert wird, seibereits zu einem früheren Zeitpunkt von Proudhon und anderen anarchistischen Theoretikern hervorgebracht worden.
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"Libertäre vertrauen auf sich selbst, auf ihre eigene geistige Selbstständigkeit, ihren Intellekt und beanspruchen ihr eigenes Recht auf Freiheit, auf die Autonomie des Individuums.
  
Was inspiriert von David Graebers “Fragments of an Anarchist Anthropology”  im Jahr 2004 begann, will Jun nun versuchen: dem Anarchismus auf akademischer Ebene endlich die Aufmerksamkeitwidmen, der es schon lange bedurft hätte. Nicht zuletzt, weil der Liberalismus mit seiner „Staatsfixierung“ (David Mitrany) inzwischenzum „de facto“ alleinigenBezugsrahmen gegenwärtiger politischer Theorie geworden sei.
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Mehrheitlich sind die Staatsbürger verständlicherweise von der Notwendigkeit des Staates sowie einer zentralen Regierung überzeugt, leben in der Sehnsucht, "gut" regiert zu werden, glauben unkritisch daran, dass der Staat ihnen Freiheit und Sicherheit bietet. Freiheitliche Bestrebungen lösen Ängste aus, und als Freiheitsfreunde müssen wir die Angst der Bürger vor der Freiheit ernst nehmen.
Mit seinem Beitrag zur Anarchismus-Forschung greift Jun in eine vorwiegend akademisch geführte Kontroverse über den „Postanarchismus“ ein: Saul Newman hat in der Vergangenheit den so genannten ’Klassikern‘ des Anarchismus (Bakunin, Kropotkin usw.) vorgeworfen, sie würden allesamt die Existenz einer intrinsisch guten menschlichen Natur voraussetzen und darauf ihre Philosophie aufbauen. Ihr Denken funktioniere im Grunde genommen nach dem Muster eines positiv gewendeten„Leviathan“ von Thomas Hobbes. Das hieße in Konsequenz: Die anarchistische Theorie gehe dabei nicht anders vor als andere politikphilosophische Ansätze auch, wiez.B. die Vertragstheoretiker Rousseau und Locke, nämlich indem sie menschliche Identität normieren.  Kürzer ausgedrückt: Sie etabliert damit einen Grundmechanismus von Herrschaft.Das klingt nach Poststrukturalismus. Nicht zufällig versuchen postanarchistische Ansätze gerade in diesem Aspekt eine Reformulierung anarchistischer Theorie mit Bezug auf die Werke von Derrida, Deleuze, Foucault und anderen.
 
  
Nathan Jun allerdings hält diese postanarchistische Kritik nicht nur für unberechtigt, sondern behauptet, sie habe kaum etwas für die anarchistische Theoriebildunginsgesamt erreicht.An vielen Stellen in seinem Buch weister überzeugend darauf hin, dass Anarchismus und Poststrukturalismus gleichermaßen seit jeher Normativität zurückweisen.Dabei bestehe die deutlichste Parallele zwischen beiden in einer Kritik an  Repräsentation, d.h. an der Annahme, ein Mensch könne für jemand anderen sprechen (politisch) bzw. an der Kraft normierenden Wissens einer Gesellschaft (epistemisch).
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Für uns Freiheitsfreunde ist Freiheit der bessere, sozialere und auch der sichere Weg zu einem eigenen, friedlichen, sinnvollen und glücklichen Leben. (...) Im Sinne von Max Stirner ist das Leben für Freiheitsfreunde zu kurz, um es für fixe Ideen, kriminelle Vereinigungen oder inhumane Ideologien zu opfern."
  
„Anarchismand Political Modernity“ schafft es in seinen insgesamt sechs Kapiteln das zu halten, was in der wirklich lesenswerten Einleitung versprochen wurde. Detailliert zeichnet Jun die Genealogie der Kategorie „des Politischen“ nach und unterzieht das Phänomen der politischen Moderne einer kritischen Analyse hinsichtlich ihrer zwei Hauptparadigmen, dem Liberalismus und dem Sozialismus.Der Anarchismus hingegen sei am besten als eine Art Postmodernismus aufzufassen, heute wie damals. Gerade das mache diese Denktradition so hochaktuell. Letztlich vermöge der Poststrukturalismus die anarchistische Praxis und ihre Theorietradition zwar zu erweitern, jedoch auf andere Weise als es die von Jun kritisierten Entwürfe von Saul Newman, Lewis Call und Todd May tun. In diesem Zusammenhang taucht in Juns Untersuchung immer wieder der Name Friedrich Nietzsche auf. Es scheint, als nehme dieser mit seiner vitalistischen Philosophie, also dem Gedanken der Lebensliebe(S. 186ff.), eine Mittlerfigur zwischen den Anarchist/innen und den Poststrukturalisten ein: Im alltäglichen Ringen um die Möglichkeit “anders“ denken, handeln und (da-)sein zu können.
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Uwe Timm
 
 
Juns Buch ist kein dicker Wälzer, durch den sich die Leser/innen mühevoll durchkämpfen müssen. Einzelne Abschnitte lassen sich ohne weiteres isoliert lesen. Im sprachlichen Jargon richtet sich das Buch allerdings an ein akademisch oder autodidaktisch im Bereich der politischen Philosophie vorgebildetesPublikum. Wertvolle Gedanken, wie z.B. das Politische als „Sozialphysik“ zu begreifen, regen an, neu über Macht, Herrschaft und das Individuum Mensch nachzudenken, sowie darüber, was dies für den Drang nach gesellschaftlicher Veränderung unter anarchistischem Vorzeichen bedeuten könnte.
 
 
 
Wer an aktuellster anarchistischer Philosophie Interesse hat, der/die möge hineinlesen!
 
 
 
 
 
Dominique Miething,<br>
 
Berlin, März 2012
 
 
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==INHALT==
 
==INHALT==
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+
* Einleitung [6]
Acknowledgements [vii]
+
* Abschied von der Klimahysterie [7]
Introduction [viii]
+
* Ein Kartenhaus stürzte ein [24]
 
+
* Unbequeme Fakten [30]
'''1. On Politics''' [1]
+
* Ideologische Weltbilder [40]
Introduction [1]
+
* Profiteure und Nutznießer [57]
Political naturalism in Aristotle [3]
+
* Der Staat ist das Problem, nicht die Lösung [67]
Classical and medieval political thought [7]
+
* Freiheit – eine Chance der Solidarität [80]
Machiavelli [9]
+
* Probleme der Freiheitsfreunde [87]
Social physics [11]
+
* Quellen [99]  
From politics to political philosophy [15]
 
A critique of May's taxonomy [20]
 
 
 
'''2. On political philosophy''' [25]
 
Normativity: a survey [25]
 
An alternative taxonomy [35]
 
On political modernity [42]
 
 
 
'''3. Liberalism''' [47]
 
Representationalism [47]
 
Human nature [53]
 
Normativity [60]
 
Politics [64]
 
Economics [72]
 
 
 
'''4. Socialism''' [79]
 
Hegel, historicism and holism [79]
 
The social conception of human nature [87]
 
Morality versus science [89]
 
The politics and economics of socialism [91]
 
From modernity to anarchism [104]
 
 
 
'''5. Anarchism''' [109]
 
History of the bogeyman [109]
 
Defining anarchism [111]
 
The political axiology of anarchism [120]
 
Anarchism and power [134]
 
Anarchism and utopianism [141]
 
Nature, humanity and science [143]
 
The spectre of Nietzsche [151]
 
Conclusion [153]
 
 
 
'''6. Political Postmodernity''' [155]
 
Defining postmodernity [155]
 
Deconstructive analysis [155]
 
Genealogical analysis [155]
 
Poststructuralist anarchism? [164]
 
Schizoanalysis [167]
 
A critique of May's poststructuralist anarchism [175]
 
Conclusion [185]
 
 
 
Notes [187]
 
Bibliography [224]
 
Index [243]
 
 
 
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'''[[DadA-Buchempfehlung|Die DadA-Buchempfehlung]]'''
 
'''[[DadA-Buchempfehlung|Die DadA-Buchempfehlung]]'''
 
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Version vom 5. April 2012, 19:46 Uhr

Die DadA-Buchempfehlung

Buchcover: 978-3-905052-75-6 Timm-Gegen das Geschaeft mit dem Klimawandel.jpg
Autor/en: Uwe Timm
Titel: Gegen das Geschäft mit dem Klimawandel
Untertitel: Plädoyer für eine freie und soziale Gesellschaft
Editoriales:
Verlag: Edition Anares Bern. 2012
(Espero-Sonderheft; 13)
Erscheinungsort: Hilterfingen
Erscheinungsjahr: 2012
Umfang, Aufmachung: Kartoniert, 100 Seiten.
ISBN: (ISBN-13:) 978-3905052756
Preis: 12,00 EUR
Direktkauf:

Beschreibung

"Libertäre vertrauen auf sich selbst, auf ihre eigene geistige Selbstständigkeit, ihren Intellekt und beanspruchen ihr eigenes Recht auf Freiheit, auf die Autonomie des Individuums.

Mehrheitlich sind die Staatsbürger verständlicherweise von der Notwendigkeit des Staates sowie einer zentralen Regierung überzeugt, leben in der Sehnsucht, "gut" regiert zu werden, glauben unkritisch daran, dass der Staat ihnen Freiheit und Sicherheit bietet. Freiheitliche Bestrebungen lösen Ängste aus, und als Freiheitsfreunde müssen wir die Angst der Bürger vor der Freiheit ernst nehmen.

Für uns Freiheitsfreunde ist Freiheit der bessere, sozialere und auch der sichere Weg zu einem eigenen, friedlichen, sinnvollen und glücklichen Leben. (...) Im Sinne von Max Stirner ist das Leben für Freiheitsfreunde zu kurz, um es für fixe Ideen, kriminelle Vereinigungen oder inhumane Ideologien zu opfern."

Uwe Timm

INHALT

  • Einleitung [6]
  • Abschied von der Klimahysterie [7]
  • Ein Kartenhaus stürzte ein [24]
  • Unbequeme Fakten [30]
  • Ideologische Weltbilder [40]
  • Profiteure und Nutznießer [57]
  • Der Staat ist das Problem, nicht die Lösung [67]
  • Freiheit – eine Chance der Solidarität [80]
  • Probleme der Freiheitsfreunde [87]
  • Quellen [99]



Die DadA-Buchempfehlung