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Wolfgang Zucht - Gedenkseite: Unterschied zwischen den Versionen

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1958 war Wolfgang Zucht der Internationale der Kriegsdienstgegner beigetreten und er war auch Mitglied im Verband der Kriegsdienstverweigerer (VK). 1965 beteiligte er sich in Hannover an der Herausgabe der Zeitschrift "[http://ur.dadaweb.de/dada-p/P0000685.shtml Direkte Aktion – Blätter für Gewaltfreiheit und Anarchismus]", die als Vorläuferorgan der ab 1972 erscheinenden Monatszeitung "[http://www.graswurzel.net/ Graswurzelrevolution]" betrachtet werden kann.  
 
1958 war Wolfgang Zucht der Internationale der Kriegsdienstgegner beigetreten und er war auch Mitglied im Verband der Kriegsdienstverweigerer (VK). 1965 beteiligte er sich in Hannover an der Herausgabe der Zeitschrift "[http://ur.dadaweb.de/dada-p/P0000685.shtml Direkte Aktion – Blätter für Gewaltfreiheit und Anarchismus]", die als Vorläuferorgan der ab 1972 erscheinenden Monatszeitung "[http://www.graswurzel.net/ Graswurzelrevolution]" betrachtet werden kann.  
  
Bis Anfang der 1970er Jahre lebte Wolfgang mit seiner Frau Helga Weber in London, wo sie sich in der Internationale der Kriegsdienstgegner, den War Resisters’ International (WRI), engagierten. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland beteiligten sie sich 1974 an der Gründung der Graswurzelwerkstatt,  in der neue Methoden des gewaltfreien Widerstands entwickelt und trainiert wurden. Parallel dazu unterstützten sie die Herausgabe der 1972 von Wolfgang Hertle gegründeten Zeitschrift "[http://www.graswurzel.net/ Graswurzelrevolution]" (GWR).
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Bis Anfang der 1970er Jahre lebte Wolfgang mit seiner Frau Helga Weber in London, wo sie sich in der Internationale der Kriegsdienstgegner, den War Resisters’ International (WRI), engagierten. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland beteiligten sie sich 1974 an der Gründung der Graswurzelwerkstatt,  in der neue Methoden des gewaltfreien Widerstands entwickelt und trainiert wurden. Parallel dazu unterstützten sie die Herausgabe der von Wolfgang Hertle 1972 gegründeten Zeitschrift "[http://www.graswurzel.net/ Graswurzelrevolution]" (GWR), die zu den langlebigsten libertären Zeitschriften der Bundesrepublik Deutschland gehört.
  
 
Ab Mitte der 1970er Jahre engagierte sich Wolfgang Zucht mit gewaltfreien Aktionen in der Anti-Atomkraft-Bewegung und unterstützte auch die Kampagne Stromgeldverweigerung gegen Atomenergie. 1980/81 koordinierte er erst die deutsche und dann auch die internationale Kampagne für einen Internationalen Gewaltfreien Marsch für Entmilitarisierung. Von 1992 bis 1995 beteiligte sich Wolfgang Zucht und seine Frau Helga Weber an der Herausgabe des Graswurzelrevolution-Kalenders.
 
Ab Mitte der 1970er Jahre engagierte sich Wolfgang Zucht mit gewaltfreien Aktionen in der Anti-Atomkraft-Bewegung und unterstützte auch die Kampagne Stromgeldverweigerung gegen Atomenergie. 1980/81 koordinierte er erst die deutsche und dann auch die internationale Kampagne für einen Internationalen Gewaltfreien Marsch für Entmilitarisierung. Von 1992 bis 1995 beteiligte sich Wolfgang Zucht und seine Frau Helga Weber an der Herausgabe des Graswurzelrevolution-Kalenders.

Version vom 1. Oktober 2015, 09:38 Uhr

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Wolfgang Zucht und seine Frau Helga Weber 2006. Quelle: Archiv der Zeitschrift "Graswurzelrevolution".

Wolfgang Zucht ist tot

Am 17. September 2015 ist Wolfgang Zucht (geb. 30. Januar 1929) gestorben. Gemeinsam mit seiner Frau Helga Weber hat er über Jahrzehnte hinweg in Kassel die Verlagsbuchhandlung "Weber & Zucht" betrieben, die sich auf Literatur zum gewaltfreien Anarchismus spezialisiert hatte.

1958 war Wolfgang Zucht der Internationale der Kriegsdienstgegner beigetreten und er war auch Mitglied im Verband der Kriegsdienstverweigerer (VK). 1965 beteiligte er sich in Hannover an der Herausgabe der Zeitschrift "Direkte Aktion – Blätter für Gewaltfreiheit und Anarchismus", die als Vorläuferorgan der ab 1972 erscheinenden Monatszeitung "Graswurzelrevolution" betrachtet werden kann.

Bis Anfang der 1970er Jahre lebte Wolfgang mit seiner Frau Helga Weber in London, wo sie sich in der Internationale der Kriegsdienstgegner, den War Resisters’ International (WRI), engagierten. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland beteiligten sie sich 1974 an der Gründung der Graswurzelwerkstatt, in der neue Methoden des gewaltfreien Widerstands entwickelt und trainiert wurden. Parallel dazu unterstützten sie die Herausgabe der von Wolfgang Hertle 1972 gegründeten Zeitschrift "Graswurzelrevolution" (GWR), die zu den langlebigsten libertären Zeitschriften der Bundesrepublik Deutschland gehört.

Ab Mitte der 1970er Jahre engagierte sich Wolfgang Zucht mit gewaltfreien Aktionen in der Anti-Atomkraft-Bewegung und unterstützte auch die Kampagne Stromgeldverweigerung gegen Atomenergie. 1980/81 koordinierte er erst die deutsche und dann auch die internationale Kampagne für einen Internationalen Gewaltfreien Marsch für Entmilitarisierung. Von 1992 bis 1995 beteiligte sich Wolfgang Zucht und seine Frau Helga Weber an der Herausgabe des Graswurzelrevolution-Kalenders.

Mit Wolfgang Zucht verliert die libertäre Bewegung in Deutschland einen der Pioniere des modernen gewaltfreien Anarchismus, der dank seines Engagements weit über die anarchistische Bewegung hinaus die gewaltfreien Ideen und Aktionsformen populär gemacht hat.

Die Urnenbeisetzung findet am Freitag, 2. Oktober 2015, um 14 Uhr in der Friedhofskapelle Kassel-Bettenhausen statt.

Traueranzeige der GWR und des Freundeskreises von Wolfgang Zucht.

Wer seine Erinnerungen an Wolfgang Zucht mit uns teilen möchte, kann sie auf der Diskussions-Seite veröffentlichen. Wir übernehmen dann die Texte hier auf die Wolfgang Zucht - Gedenkseite.

Falls jemand Probleme mit dem Schreiben auf der Diskussions-Seite haben sollte, der kann uns seinen Text und gerne auch Fotos zur Veröffentlichung auf der Gedenkseite per E-Mail schicken an: redaktion@dadaweb.de.

Jochen Schmück
Redaktion DadAWeb.de

Werke (eine Auswahl)

  • Humanismus und Gewaltfreiheit (ein Interview mit Helga Weber und Wolfgang Zucht), in: Wolfram Beyer: Kriegsdienste verweigern – Pazifismus aktuell. Libertäre und humanistische Positionen. Oppo-Verlag Berlin 2007
  • Für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft. Interviews mit Helga Weber und Wolfgang Zucht (Verlag Weber & Zucht), in: Bernd Drücke (Hg.): ja! Anarchismus. Gelebte Utopie im 21. Jahrhundert. Interviews und Gespräche, Karin Kramer Verlag, Berlin 2006, Seite 114–146
  • Helga Weber, Wolfgang Zucht: Abrüstung oder Revolution? Positionen der WRI, in: Antimilitarismus-Information Nr.10/1976. Jg.VI. (Christian-Wellmann-Verlag Frankfurt/Main)
  • Wolfgang Zucht: Der Ziviler Ungehorsam|Zivile Ungehorsam, in: Theo Hengesbach, Michael Schweitzer (Hrsg.): Kein Atomkraftwerk mit unserem Geld! Stromgeldverweigerung als gewaltfreier Widerstand gegen Atomenergie, Dortmund 1977, S. 17–24
  • Weber-Zucht (Hrsg.): Zum Beispiel Seabrook, USA – Gewaltfreiheit im Kampf gegen die Atomenergie, Kassel 1978


Weblinks




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