Nettlau, Max: Unterschied zwischen den Versionen
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* M. Burazerovic: Max Nettlau – Der Lange Weg zur Freiheit, Berlin 1996 | * M. Burazerovic: Max Nettlau – Der Lange Weg zur Freiheit, Berlin 1996 | ||
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Version vom 30. August 2007, 22:43 Uhr
Lexikon der Anarchie: Personen
Max Nettlau, geb.: 30. April 1865, Neuwaldegg (bei Wien); gest.: 23. Juli 1944 in Amsterdam. Historiker und Anarchist.
Inhaltsverzeichnis
Äußere Daten
Nettlaus Eltern waren 1858 aus Ostpreußen nach Österreich eingewandert. Obwohl Nettlau seine Heimatstadt Wien liebte und in den Debatten vor dem Ersten Weltkrieg sogar ein gewisser österreichischer Patriotismus bei ihm zu bemerken war, behielt er die preußische Staatsbürgerschaft. Nach eigener Einschätzung wuchs er in einem liberalen Elternhaus auf (sein Vater war Hofgärtner des Fürsten Schwarzenberg), so dass ihm alle Möglichkeiten zur freien Entfaltung seiner Persönlichkeit gegeben wurden. Die enge emotionale Bindung an seine Familie blieb eine wichtige Konstante seines Lebens.
1882 begann Nettlau in Berlin indoeuropäische vergleichende Sprachwissenschaften zu studieren, wobei er sich bald speziell mit den keltischen Sprachen beschäftigte. Seine Dissertation „Beiträge zur cymrischen [= walisischen] Grammatik“, mit der er zum Dr. phil. promovierte, erschien 1887 in Leipzig.
Die sprachwissenschaftlichen Studien führten ihn im Herbst 1885 nach London, wo er bis 1913 jedes Jahr für längere Zeit lebte und arbeitete. Aus seinem Interesse für sozialistische Ideengeschichte entwickelte er über die Lektüre der im British Museum vorhandenen sozialistischen Literatur einen zweiten Forschungsschwerpunkt – Geschichte und Entwicklung des Sozialismus. Nettlau wurde Mitglied der „Socialist Leaugue“ – der einzigen Organisation, der er sich formell anschloss – und fand Aufnahme in den damaligen sozialistischen Kreisen Londons.
1888 begann er systematisch Materialien der anarchistischen Bewegung zu sammeln. Nachdem er zunächst beide wissenschaftliche Disziplinen nebeneinander betrieb, entschied er sich zu Anfang der 1890er Jahre dafür, sich nun ausschließlich der Rekonstruktion und Dokumentation der Geschichte der anarchistischen Bewegung zu widmen.
Erste Artikel von ihm erschienen in Johann Mosts „Freiheit“ in New York und in „Freedom“. Mit den Mitgliedern der gleichnamigen „Freedom Group“ (gegr. 1886) pflegte er einen ständigen freundschaftlichen Gedankenaustausch, allerdings war und blieb sein Verhältnis zu Peter Kropotkin, dem bekanntesten Vertreter dieses Kreises, eher distanziert.
Um die Jahreswende 1890/91 fand das Leben und Werk Michail Bakunins Nettlaus Hauptinteresse. Mit großer Akribie versuchte er dessen private Aufzeichnungen und die Veröffentlichungen zusammenzutragen, und so wurde er mit der Zeit zum intimen Kenner des Gegenspielers Karl Marx’ in der Zeit der Ersten Internationale. Seine Sammlung wurde zur Grundlage aller weiteren Bakuninstudien, z.B. auch des seit 1961 hg. „Archives Bakounine“ durch Arthur Lehning.
In den folgenden Jahren ermöglichte das Erbe seines 1892 verstorbenen Vaters Reisen durch viele europäische Länder, auf denen er wichtige Quellen sammelte oder zumindest exzerpierte. Auf diesen Reisen und durch das Kopieren des handschriftlichen Nachlasses M. Bakunins trug er immer mehr Material zusammen, das er erstmals auswertete, indem er in den Jahren 1896-1900 mit dem Autokopisten 50 Exemplare einer Bakuninbiographie von 1.281 Seiten Umfang anfertigte, die für Freunde und Fachbibliotheken in ganz Europa bestimmt waren.
1889 lernte er in London Errico Malatesta kennen, Ende 1891 traf er in der Schweiz Elisée Reclus, der Nettlau sehr beeindruckte und beeinflusste. Auf dessen Anregung hin fertigte er eine „Bibliographie de l’Anarchie“ an, die 1897, mit einem Vorwort von E. Reclus versehen, in einer Auflage von 1.000 Ex. in Brüssel erschien und auch heute noch unverzichtbares Hilfsmittel des Historikers ist, trotz aller verständlichen Mängel, auf die Nettlau selbst hinwies.
1893 schrieb er für die Zeitung der „Commonweal Group“ (Nachfolgeorganisation der „Socialist Leaugue“) „Commonweal“, „Why we were anarchists“ (1894 anonym als Broschüre veröffentlicht) und 1895 „An Anarchist Manifeste issued by the London Anarchist Communist Alliance“ (auch als Broschüre veröffentlicht). Die „Commonweal Group“ ging 1895 in die neue „Freedom Group“ auf, als deren assoziiertes Mitglied er sich verstand. Nettlau leistete einen erheblichen finanziellen Beitrag, indem er z.B. mit anderen die Druckerei kaufte, in der auch die Büroräume der Zeitung und der Versammlungsort der Group eingerichtet wurden.
Seit 1901 beschäftigten ihn bibliographische Recherchen und seine Sammlertätigkeit für mehrere Monate im Jahr in Paris, wo er sich zunächst mit Buonarotti, Bellegarrigue und später intensiv mit Ernest Courderoy, einem frühen Libertären, beschäftigte, dessen dreibändiges Werk „Jours d’Exil“ er mit einem Vorwort versah und 1910/11 in Paris herausgab.
Bis zum Ersten Weltkrieg arbeitete er regelmäßig für „Freedom“ (u.a. schrieb er meist die „International Notes“) und auch Gustav Landauer verwendete Artikel (in der Regel Übersetzungen) von ihm für seinen „Der Sozialist“.
In Grünbergs „Archiv für Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung“ veröffentlichte Nettlau einige Aufsätze über M. Bakunin, zur Geschichte der Ersten Internationale, E. Reclus u.a. In der Zwischenkriegszeit erschienen zahlreiche Artikel zu historischen Themen, aber auch kurze Essays mit aktuellem politischen Bezug, vornehmlich in den Zeitungen der FAUD/IAA, „Die Internationale“ und „Der Syndikalist“. Weiterhin schrieb er für „La Revista Blanca“ in Madrid (später Barcelona), „La Protesta“ in Buenos Aires und die „Freie Arbeiter Stimme“ in New York.
Die Inflation nach dem Krieg nahm Nettlau seine Goldreserven – er besaß Pfandbriefe einer österreichisch/ungarischen Bank, die besonders schnell wertlos wurden – so dass er von seinen geringen Tantiemen und der Unterstützung durch Freunde und Gönner, wie Dr. M. A. Cohn, Fritz Brupbacher und Jacques Gross leben musste. Trotz dieser Schwierigkeiten, entgegen aller verlegerischen Vernunft, erschienen im Verlag des „Syndikalist“ die beiden Biographien über E. Malatesta und E. Reclus und die drei ersten Bände der „Geschichte der Anarchie“ – Nettlaus Hauptwerk.
Nettlaus Stilistik war Ausdruck seiner Arbeitsweise und seiner Persönlichkeit, langatmig, akribisch und somit schwer konsumierbar. Im Nachwort zu einer Art Kurzfassung seiner „Geschichte der Anarchie“ (Anarchy through the Times, New York 1979; zuerst spanisch: La Anarquia a través de los tiempos, Barcelona 1935) beklagte er sich über die fehlende Unterstützung, oder auch nur Würdigung seiner Arbeit durch die Genossen. 1935 musste er nach langen Verhandlungen den größten Teil seiner Sammlung dem neu gegründeten IISG (Internationales Institut für Sozialgeschichte) verkaufen. Sie bildete neben dem Marx/Engels-Archiv und der Kautsky-Sammlung das Fundament für den Aufbau der heute so wichtigen Sammlung des Instituts.
In den Jahren 1928-1936 verbrachte er, mit der Ausnahme des Jahres 1930, jedes Jahr zwei bis vier Monate in Barcelona. Nicht zuletzt durch die Freundschaft mit der Familie Montseny erhielt er tiefe Einblicke in die Verhältnisse der Spanischen Bewegung. Beeindruckt vom Spanischen Anarchismus – den er als Beispiel dafür sehen wollte, wie sozialistische Überzeugungen als Ergebnis einer langen kontinuierlichen Entwicklung wirklicher Bestandteil des Denkens der Menschen werden können – beschäftigte er sich schon seit längerem intensiv mit der Geschichte des Landes. Die Enttäuschung über die Niederlage im Spanischen Bürgerkrieg und die Gründe hierfür, das Versagen der internationalen sozialistischen Bewegung, prägten seine letzten Lebensjahre, die er im Amsterdamer Exil verbrachte.
Politischer Werdegang
Nettlau beschäftigte sich in seiner Jugend mit der Antike, den verschiedenen historischen Freiheitskämpfen und begriff seit dieser Zeit Geschichte als andauernden Versuch der Menschen, sich dem Freiheitsideal zu nähern, mit all den damit verbundenen Phasen der Ernüchterung. Er hatte grundsätzlich ein äußerst positives Menschenbild, was im auffälligen Kontrast zu seinem Pessimismus in den Beurteilungen aktueller Ereignisse und den Möglichkeiten der anarchistischen Bewegung stand.
Geprägt vom bürgerlich-liberalen Milieu seines Elternhauses entwickelte er über radikal-demokratische Positionen ein sozialistisches Selbstverständnis, das revolutionär, antistaatlich und föderalistisch war. Im Gegensatz zu den meisten deutschsprachigen Sozialisten seiner Zeit war Nettlau niemals Sozialdemokrat.
Im kommunistischen Anarchismus P. Kropotkins sah er seit 1882 eine gelungene Balance zwischen Kollektiv- und Individualinteressen beschrieben. Die Beschäftigung mit M. Bakunin und der Ersten Internationale gaben ihm Argumente gegen den Marxismus, den er wegen seiner Absage an Pluralismus und Toleranz zutiefst verabscheute. Die Organisationsstruktur der Ersten Internationale blieb für ihn beispielhaft für eine international und klassenübergreifend agierende soziale Bewegung, die neben den notwendigen materiellen Emanzipationskämpfen eine kulturelle Dimension beibehalten sollte.
Ohne die zentrale Rolle der Arbeiterschaft im revolutionären Prozess zu ignorieren, konnte nach seiner Überzeugung, ein neues, gesundes Verhältnis zwischen solidarischem Handeln und individueller Freiheit nur in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext erreicht werden.
So blieb Nettlau zeit seines Lebens ein geselliger Einzelgänger, der nie einsehen wollte, dass taktische Überlegungen, der unbedingte Versuch eine Massenbewegung aufzubauen, dazu führen können, persönliche Überzeugungen zurückzustellen und sich der Disziplin einer proletarischen Organisation unterzuordnen. Der in den 1890er Jahren in Spanien von Tarrida del Marmol und Ricardo Mella eingeführte Begriff des „Anarchismus ohne Adjektive“ fasste sein Anliegen – den Anarchismus als Werkstatt mit gleichrangigen, gegenseitig akzeptierten, nebeneinander, streit- und lustvoll ablaufenden sozialen Experimenten zu verstehen – prägnant zusammen.
Besondere theoretische und organisatorische Bedeutung
Nettlaus Wirkung als Theoretiker der anarchistischen Bewegung wird meist unterschätzt. Im Zusammenhang mit dem Anarchismus von politischen Theorien im engeren Sinne zu sprechen ist grundsätzlich problematisch, da ein Anarchist, will er seine Grundüberzeugung nicht verleugnen, seine Entwürfe lediglich als Angebot zur Diskussion stellen kann und deren Akzeptanz unbedingt der freien Entscheidung der Rezipienten überlassen muss. Den Anspruch, ein in sich geschlossenes Theoriegebäude aufzubauen und zu vertreten hatte er nicht, deshalb missfiel ihm auch der Personenkult um P. Kropotkin. Nettlau sah dessen Arbeit durch die Art der Vermittlung und den damit verbundenen Eitelkeiten P. Kropotkins arg geschmälert.
In seiner Londoner Zeit versuchte Nettlau z.B. durch einen vielbeachteten Vortrag in der „Freedom Discussion Group“ (1899), „Responsibility and Solidarity in the Labour Struggle“ (später in vielen Übersetzungen und Auflagen in Zeitschriften und als Broschüre – zuerst London 1900 – veröffentlicht) zum internen Diskurs der Bewegung beizutragen. In diesem Vortrag ging es ihm darum, zur Eigenverantwortung und Selbständigkeit der Arbeiter aufzurufen, den Zusammenhang zwischen solidarischem Handeln und Eigeninteressen neu auszuloten, um damit eine vehemente Kritik an der Arbeiterschaft zu verbinden, der er eine Tendenz zur kulturellen Ignoranz unterstellte.
Anders als in seinen großen Werken scheute er sich in Aufsätzen für Zeitschriften der internationalen Bewegung nicht, mit polemischen Angriffen und bewusst provokanten Thesen zum aktuellen Zeitgeschehen Stellung zu nehmen.
Da er jedoch sehr zurückgezogen lebte, sich selbst als Beobachter und weniger als Aktivist der Bewegung sah, war Nettlau, dem man durchaus bescheinigen konnte etwas weltfremd zu sein, manchmal nicht fähig, bestimmte zeitgeschichtliche Prozesse richtig einzuschätzen.
Eigene Theorieausbildung
Nettlaus Werdegang als Interpret der anarchistischen Idee war also von einer gewissen Distanz zu den Organisationsversuchen der Anarchisten geprägt. In seiner umfangreichen Korrespondenz und seinen mehrere tausend Seiten umfassenden „Memoiren“ sind seine Überzeugungen und Einschätzungen dokumentiert. In besonderer Weise durch den seit 1929 intensiv geführten Gedankenaustausch mit F. Brupbacher angeregt, entwickelte er eine Neubestimmung libertärer Zielsetzungen, die z.B. von Helmut Rüdiger nach dem Zweiten Weltkrieg als zukunftsweisend bezeichnet wurde.
Nettlau verstand sich selbst als Anarchist, der bewusst die einfache Grundüberzeugung – den moralischen Impuls – von den Versuchen trennen wollte, anarchistisches Denken in die Praxis umzusetzen.
Die verschiedenen Formen des sogenannten „Anarchismus mit Adjektiven“ wie individualistischer, kollektivistischer, kommunistischer Anarchismus, sah er an die zeitlichen und räumlichen Bedingungen bei ihrer Entstehung gebunden. Sie waren für ihn Etappen im Kampf für die Idee des Anarchismus – in Kontinuität zu den vorausgegangenen Bestrebungen der Menschen – eine humane Welt innerhalb einer natürlichen Ordnung zu schaffen.
Nettlaus Stellenwert innerhalb des libertären Spektrums
Nettlau ist eigentlich nur Insidern bekannt. All jene, die sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung, des Anarchismus/Sozialismus beschäftigen, müssten sein Werk als grundlegend und auch heute noch Maßstäbe setzend würdigen, was leider nicht der Fall ist. Wie schon den zeitgenössischen, so wäre Nettlau den heutigen Anarchisten ein unbequemer Partner, da er sich immer oberflächlichen, selbstgerechten Ansichten im eigenen Lager widersetzte. Für ihn waren (Selbst-)Disziplin, Fleiß, Ausdauer und die Akzeptanz Andersdenkender ungeheuer wichtig.
Leider steckt die Nettlau-Forschung noch in ihren Anfängen. Wer sich näher mit diesem Mann beschäftigt, wird bemerken, dass er durch seinen verschmitzten Humor, und die Wertschätzung des Privaten (das Erlangen einer Privatsphäre für die Menschen war für ihn der eigentliche Fortschritt des 19. Jh.) und Banalen in Kontrast zu den häufig lustfeindlichen, zu Humor nicht fähigen, verkrampften Vertretern des Linksradikalismus steht.
Gerade die Rezeption des Anarchismus im Zuge der 68er-Revolte war und ist von der Unfähigkeit geprägt, genau zwischen autoritären = marxistischen und libertären Traditionen zu unterscheiden. Nettlau hat es verstanden, die eigentliche Bedeutung des Anarchismus – den Versuch, die Funktion des Menschen innerhalb der ökologischen Zusammenhänge zu verstehen und die Möglichkeiten zur Einflussnahme und Revision richtig abschätzen zu lernen – präzise zu beschreiben. Dies erfordert die Bereitschaft eine „andere Art“ des Denkens zu erlernen, denn alle bedeutenden politischen Theorien, die man umzusetzen versuchte, haben gemeinsam, daß ihre Modellhaftigkeit mit Wahrheit verwechselt wurde.
Manfred Burazerovic
Literatur: Wichtigste Werke
- M. Nettlau: Geschichte der Anarchie. Bd. l: Der Vorfrühling der Anarchie. Ihre historische Entwicklung von den Anfängen bis zum Jahre 1864, Glashütten im Taunus 1972, neu herausgegeben u. mit überarbeitet von Heiner Becker, Duisburg - Aßlar-Wesdorf 1993
- Dito. Bd. 2: Der Anarchismus von Proudhon zu Kropotkin. Seine historische Entwicklung in den Jahren 1859-1880, Glashütten im Taunus 1972, neu herausgegeben u. mit überarbeitet von Heiner Becker, Duisburg - Aßlar-Wesdorf 1993
- Dito. Bd. 3: Anarchisten und Sozialrevolutionäre. Die historische Entwicklung des Anarchismus in den Jahren 1880-1886, Glashütten im Taunus 1972, neu herausgegeben u. mit überarbeitet von Heiner Becker, Münster 1996
- Dito. Bd. 4: Die erste Blütezeit der Anarchie. 1886-1894, Vaduz 1981
- Dito. Bd. 5: Anarchisten und Syndikalisten. Der französische Syndikalismus bis 1909. Der Anarchismus in Deutschland und Rußland bis 1914. Die kleineren Bewegungen in Europa und Asien, Vaduz 1984
- Dito. Ergänzungsband, Glashütten im Taunus 1972, darin A. Lehning: Necrology of Max Nettlau und Nettlaus kurze Autobiographie: „Bibiographische und Bibliographische Daten“, sehr informativ sind die Vorbemerkungen von Rudolf de Jong (dem Leiter der Anarchismusabteilung des IISG) und A. Adama van Scheltema-Kleestra – geplant (in Arbeit) ist eine neunbändige Gesamtausgabe der Geschichte der Anarchie, bearbeitet und hg. v. Heiner Becker, die die bisher unveröffentlichten Teile und weitere Manuskripte enthalten soll, erschienen sind bisher Bd. l-3, jeweils mit einem Vorwort von Heiner Becker versehen.
- M. Nettlau: Elisée Reclus; Anarchist und Gelehrter (1830-1905), Berlin 1928
- M. Nettlau: Errico Malatesta. Das Leben eines Anarchisten, Berlin 1922 (Neudruck unter dem Titel: Die revolutionären Aktionen des italienischen Proletariats und die Rolle Errico Malatestas, Berlin 1973)
- M. Nettlau: Verantwortlichkeit und Solidarität im Klassenkampf. Ihre gegenwärtigen Grenzen und möglichen Ausdehnungen, Berlin (1922)
- M. Nettlau: Gesammelte Aufsätze, Bd. l, Hannover 1980
- M. Nettlau: Eugenik der Anarchie, Wetzlar 1985
Über Max Nettlau
- R. Rocker: Max Nettlau. Leben und Werk des Historikers vergessener sozialer Bewegungen, Berlin 1978
- M. Burazerovic: Max Nettlau (1865-1944), Die Verantwortung des freien Menschen, in: W. Beyer (Hg.): Anarchisten. Zur Aktualität anarchistischer Klassiker, Berlin 1993
- M. Burazerovic: Max Nettlau – Der Lange Weg zur Freiheit, Berlin 1996
Quelle: Dieser Artikel erschien erstmals in: Lexikon der Anarchie: Encyclopaedia of Anarchy. Lexique de l'anarchie. - Hrsg. von Hans Jürgen Degen. - Bösdorf: Verlag Schwarzer Nachtschatten, 1993-1996 (5 Lieferungen). - Loseblattsammlung in 2 Ringbuchordnern (alph. sortiert, jeder Beitrag mit separater Paginierung). Für die vorliegende Ausgabe wurde er überarbeitet.
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