Proudhon, Pierre-Joseph
Lexikon der Anarchie: Personen
Pierre-Joseph Proudhon, geboren am 15. Januar 1809, Besancon; gestorben am 19. Januar 1865, Passy bei Paris.
Inhaltsverzeichnis
Äußere Daten und geistige sowie politische Entwicklung
Proudhon ist das älteste von fünf Kindern der Köchin Catherine, geb. Simonin, und des Brauereigesellen Claude-Francois Proudhon, entstammt also der „arbeitenden Klasse" („classe ouvriere"), in deren Dienst er seine geistige Arbeit zu stellen verspricht [1].
Nach einer durch materiellen Mangel gekennzeichneten Kindheit und Jugend und nach einer Gymnasialzeit im College Royal zu Besancon von 1820 - 1827, die er aus finanziellen Gründen abbrechen musste, durchläuft er eine Druckerausbildung, die ihm eine Anstellung als Korrektor in der Druckerei Gauthier u. Cie. in Besancon ermöglicht, wo er bis 1830 arbeitet. An eine Zeit der Wanderschaft als Drucker durch Frankreich und die Schweiz, 1830 - 1834, und an den fehlgeschlagenen Versuch, mit einem Freund eine eigene Druckerei zu betreiben, schließt sich 1837 die erfolgreiche Bewerbung um ein dreijähriges Stipendium mit 1.500 Francs pro Jahr bei der Akademie von Besancon an, die Pension Suard, um deretwillen er - mit nun 28 Jahren - das Bakkalaureatsexamen nachholen muss, bevor er zum Studium nach Paris gehen kann (Anfang November 1838 - Anfang Februar 1842). Proudhons Verhältnis zur Akademie von Besancon wird zunehmend belastet nach Veröffentlichung seiner Schrift „Qu'est-ce que la propriété?" („Was ist das Eigentum?", 1840), deren von der Akademie geforderten Widerruf Proudhon verweigert und über die Karl Marx 1845 urteilt, dass dieses Werk „für die moderne, politische Ökonomie die gleiche Bedeutung" habe, „wie dasjenige von Sieyes: Qu' est-ce que le Tiers Etat? (Was ist der Dritte Stand?) für die moderne Politik" [2]
Proudhon kritisiert hier die herrschende Eigentumsordnung, die den Eigentümern von Produktionsmitteln in Gestalt einer „aubaine", eines unverdienten Vorteils, - die Vorwegnahme des Marx'schen Mehrwerts - die Möglichkeit gebe, den Arbeitern als den wirklichen Produzenten wirtschaftlicher Werte den vollständigen Ertrag ihrer Arbeit zu entziehen, und damit wirtschaftliche sowie soziale Ungleichheit verschärfe. Nachdem er in „Avertissement aux Proprietaires" („Warnung an die Eigentümer", 1842) in Erwiderung auf eine anonyme Kritik eines Fourier-Anhängers drohend von der Möglichkeit revolutionärer Angriffe gegen diese Ordnung gesprochen hat, entzieht ihm die Akademie sein Stipendium. Wegen Angriffs auf die geltende Eigentumsordnung, Missachtung der katholischen Religion und Aufstachelung zum Aufstand vor dem Schwurgericht des Bezirks Doubs angeklagt, verteidigt Proudhon sich neben einem Rechtsanwalt auch selbst und wird freigesprochen (1842). Von 1843 -1847 arbeitet er als Vertreter des Binnenschifffahrtsunternehmens Gebr. Gauthier in Lyon, tritt mit dem in Paris lebenden Etienne Cabet, dem führenden Kopf der „communistes", und dessen Anhängern in Verbindung und schreibt in seiner freien Zeit „De la Creation de l'Ordre dans l'Humanite ou Principes d'Organisation politique" („Über die Schaffung einer Ordnung in der Menschheit oder Grundsätze politischer Organisation", 1843).
In diesem Werk entwickelt Proudhon, noch stark unter dem Einfluss Saint-Simons und Charles Fouriers stehend, im wesentlichen seine Theorie der Entwicklung menschlicher Gesellschaften auf dem Wege über eine religiöse, philosophische und wissenschaftliche Phase. In ihnen bringen sich seiner Meinung nach drei „moments" des menschlichen Erkenntnisvermögens zum Ausdruck und verkörpern insgesamt den Prozess des gesellschaftlichen Fortschritts. Bisher sei der Mensch nur in der Lage gewesen, auf Beharrung angelegte autoritär-hierarchische Gesellschaften zu errichten; in der ersten, der religiösen, Phase aufgrund seines Offenbarungsglaubens und, daraus folgend, in Analogie zu einer entsprechend vorgestellten göttlichen Ordnung, in der zweiten, philosophischen, Phase, orientiert an spekulativem deduktivem Kausalitätsdenken, mit dem in der Wirklichkeit erfahrbare, stets variable dynamische Beziehungen prozessualer Wechselwirkung nicht zureichend zu erfassen seien. Dies werde den Menschen erst in der dritten, der wissenschaftlichen, Phase möglich mit Hilfe eines Denkens, das Proudhon, angelehnt an C. Fouriers Konzept der „serie", mit dem von ihm allerdings nicht klar definierten Begriff „serielle Dialektik" („dialectique serielle") bezeichnet und das auf der Erkenntnis beruhe, dass die Wirklichkeit durch zahllose ineinander verwobene Ursache-Wirkung-Reihen gekennzeichnet sei, deren einziges „Gesetz" („loi") eben in diesem vielfältigen zieloffenen Reihungsvorgang als solchem zu suchen sei. Und erst geleitet von einem solchen Denken würden die Menschen in die Lage versetzt, entsprechend den technisch-naturwissenschaftlich-industriellen Entwicklungen und den wirtschaftlich-sozial-kulturellen Bedürfnissen und Interessen des 19. Jahrhunderts eine nach Gesichtspunkten koordinierend-kooperativer Funktionalität aufgebaute gesellschaftliche Ordnung zu errichten, in deren Rahmen sie auf der Grundlage von Arbeit in Gruppen ihre „Gruppenkraft" („force collective") produktiv entfalten können.
1844 und 1845 trifft Proudhon in Paris mit dort im Exil lebenden deutschen Sozialisten zusammen, vor allem mit K. Marx, der ihn zur Mitarbeit an einem internationalen Korrespondenzorgan gewinnen will. Dieser Versuch scheitert, da Proudhon in einem Brief an K. Marx vom 17. Mai 1846 eine auf konfliktuellem Dialog aufbauende Arbeiterbildung fordert, eine gleichheitlich-freiheitliche Reform der Gesellschaft auf dem Wege über eine grundlegende Veränderung der bestehenden Wirtschaftsordnung im Sinne vergesellschafteter - nicht verstaatlichter - Eigentumsverhältnisse, und all dies ohne Propagierung einer Strategie gewaltsamer Revolution.
1846 veröffentlicht Proudhon sein Buch „Systeme des Contradictions Economiques ou Philosophie de la Misere" („System der ökonomischen Widersprüche oder Philosophie des Elends"), eine Theorie der Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung, auf die K. Marx mit einer Kritik in seinem Buch „Misere de la Philosophie, reponse à la Philosophie de la Misere de M. Proudhon" („Das Elend der Philosophie. Antwort auf ,Die Philosophie des Elends' des Herrn Proudhon", 1847) reagiert. In seinem umfangreichen Werk versucht Proudhon insbesondere, die Wesensmerkmale der Entwicklung Waren produzierender und austauschender Gesellschaften mit Hilfe einer Reihe von Kategorien herauszuarbeiten, in denen insgesamt der widersprüchliche und eine ungleiche Verteilung des gesellschaftlich erzeugten Reichtums zu Lasten der großen Mehrheit der Menschen bewirkende Charakter dieser Entwicklung zum Ausdruck kommt. So z. B. die Arbeitsteilung, die einerseits die technische Entwicklung und höhere Qualifikation einer vergleichsweise geringen Zahl arbeitender Menschen vorantreibe, andererseits aber bei diesen unter den Bedingungen der beginnenden Industrialisierung auch seelische und geistige Verarmung durch zunehmend partielle Spezialisierung aufgrund einer sich ständig wiederholenden Tätigkeit und insgesamt die Verbilligung der weniger qualifizierten Arbeitskraft und damit sinkende Einkommen für den größeren Teil der arbeitenden Bevölkerung zur Folge habe; so z.B. - eine Folge der Arbeitsteilung - das Maschinenwesen, das einerseits die Arbeiter von repetitiver parzellärer Arbeit befreie, sie andererseits jedoch eben dadurch aus dem Produktionsprozess ausschließe und, wiederum daraus folgend, ein Überangebot von Arbeitskraft mit entsprechender Senkung des Lohnniveaus, ein Überangebot von Gütern mit entsprechendem Preisverfall u. ä. bewirke; so. z. B. die Konkurrenz mit der aus ihr hervorgehenden und ihr entgegengesetzten Tendenz zur Bildung von Monopolen; so z. B. der internationale Freihandel zwecks Absatzes der im Inland nicht mehr absetzbaren Güter im Ausland, der jedoch seinerseits in dem Maße in Widerspruch zu sich selbst gerät, in dem international agierende Großfirmen und Geldinstitute ihn ihren jeweiligen Sonderinteressen entsprechend regulieren, letztere als Hauptakteure des sich im Zuge der zunehmenden Entwicklung Waren produzierender und austauschender Industriegesellschaften entfaltenden Kreditwesens, das aufgrund von Zins und Tilgung dem Kreditnehmer mehr nehme als gebe, ihn damit in steigendem Maße in ökonomische, soziale und letztlich politische Abhängigkeit führe und sich somit tendenziell seiner eigenen Grundlagen beraube. Allen eben skizzierten Widersprüchen liegt für Proudhon der Widerspruch zwischen Gebrauchswert und Tauschwert zugrunde, „die Antinomie im Wert, - das sich selbst widersprechende Wesen desselben" [3].
Der 1848er Revolution steht er gefühlsmäßig unsicher und intellektuell skeptisch gegenüber, da er befürchtet und schnell bestätigt findet, dass durch sie im Grunde genommen, entgegen den Erwartungen der Revolutionäre, lediglich das politische Führungspersonal ausgewechselt wird, die staatlichen Strukturen sowie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse jedoch im wesentlichen dieselben bleiben, unabhängig vom Wechsel von der bourgeoisiefreundlichen Monarchie seit dem Juli 1830 hin zur unitarisch-zentralistischen bürgerlichen Republik. Vom April 1848 an arbeitet er als Mitglied der Redaktion mit an der Zeitung „Repräsentant du Peuple" („Vertreter des Volkes") und propagiert darin seine Vorstellungen über den Vorrang einer wirtschaftlich-gesellschaftlichen, von der Mehrheit der Bevölkerung getragenen Revolution vor einer staatlich-politischen Umwälzung, die der ersteren mehr oder weniger automatisch folgen werde. Proudhon lässt sich für die Nachwahlen vom 4. Juni 1848 als Kandidat aufstellen und wird zusammen mit Louis-Napoleon Bonaparte, dem späteren Kaiser Napoleon III, und mit Adolphe Thiers, dem späteren ersten Präsidenten der Dritten Republik, in die Nationalversammlung gewählt.
Um der von ihm propagierten wirtschaftlich-gesellschaftlichen Revolution auf einer egalitär-mutualistischen Basis funktional organisierter sozio-ökonomischer Strukturen erste praktische Impulse zu geben, betreibt er seit 1848 entsprechend den in „Organisation du credit" entwickelten Vorstellungen die Gründung einer „Volksbank“ („Banque du Peuple'*) genannten Kombination aus Wechsel-, Wertpapier-, Noten-, Geschäfts-, Kredit- und Hypothekenbank: durch von bereits geleisteten sowie noch zu leistenden Diensten materiell gesicherte „Umlauf-Gutscheine“ („bons de circulation") sowie durch Niedrigstzins-Kredite (2 % bis minimal 1,4 %) sollte Menschen ohne oder mit nur geringem Eigenkapital wirtschaftliche Tätigkeit, unabhängig von mächtigen Kapitalgebern ermöglicht werden. Kurz nach ihrer Gründung muss er 1849 dieses Projekt aufgeben, weil er das gesetzlich vorgeschriebene Mindestkapital von 50.000 Francs in Form von Anteilscheinen nicht zusammen bekommt und weil er eine dreijährige Gefängnisstrafe antreten muss, die ihm eine weitere Verfolgung dieses Vorhabens unmöglich macht. Denn nach zwei scharfen persönlichen Angriffen auf den Präsidenten der Republik, Louis Napoleon, in der Zeitung „Le Peuple" („Das Volk“), in denen er sarkastisch dessen Streben nach Errichtung einer Monarchie offenlegt, wird er am 28. März 1849 nach Aufhebung seiner Abgeordnetenimmunität zu der eben erwähnten Gefängnisstrafe sowie zu einer Geldstrafe von 3.000 Francs verurteilt, entzieht sich dem Zugriff der Polizei zunächst durch die Flucht nach Belgien, kommt inkognito nach Paris zurück, wo er u. a. die Auflösung der „Volksbank“ betreibt, wird am 5. Juni verhaftet und ins Gefängnis Sainte Pélagie gebracht.
Im November 1849 veröffentlicht er seine autobiographischen „Confessions d'un Révolutionnaire" („Bekenntnisse eines Revolutionärs“) mit den zentralen Aussagen, dass die Revolution von 1848 vor allem deshalb gescheitert sei, weil sie sich auf die Veränderung staatlicher Institutionen beschränkt habe - die Ablösung der Juli-Monarchie von 1830 durch eine jakobinische einheitsstaatlich-zentralistische Republik -, ohne eine Entmachtung der in Handel, Industrie und Bankwesen engagierten Großbourgeoisie und deren administrativen und militärischen Herrschaftsapparates zu bewerkstelligen. Dabei räumt er allerdings auch ein, dass ein breites gesellschaftliches Bewusstsein von der Notwendigkeit einer vor allem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Revolution 1848 gefehlt hat, sodass eine entsprechende Revolution von vorneherein unmöglich gewesen sei.
Am 31. Dezember 1849 heiratet er die 27jährige Bandnäherin Louise-Euphrasie Piegard nach zweijähriger Verlobungszeit, mit der er vier Töchter hat, von denen zwei im Kindesalter sterben.
1851 veröffentlicht P. eine „Auswahl von Studien“ unter dem Titel „Idee générale de la Révolution au XIXe siecle" („Ideen zur Revolution im 19. Jahrhundert"), in der er vor allem eine Theorie der Assoziation und des Gesellschaftsvertrages vorlegt. Als deren Wesensmerkmale arbeitet er insbesondere rechtliche und tatsächliche Gleichgewichtigkeit der sich zusammenschließenden Einzelnen und Gruppen heraus, die Gegenseitigkeit ihrer vertraglich festgelegten jeweiligen Rechte und Pflichten bzw. Ansprüche und Leistungen und die auf die Lösung konkret zu definierender gemeinsamer Probleme inhaltlich und zeitlich begrenzte Abgabe minimaler Kompetenzen an gemeinsame Organe bei gleichzeitigem Verbleib maximaler Kompetenzen bei den jeweiligen individuellen bzw. gruppalen Vertragspartnern - es handelt sich also letztlich um eine egalitär-mutualistische Vertragstheorie.
Trotz anhaltender körperlicher Geschwächtheit nach Überwindung einer Choleraerkrankung und ihn seelisch belastender Ohnmachtsgefühle angesichts des sich im Zuge des Krimkrieges 1854 -1856 außen-, aber auch innenpolitisch konsolidierenden Kaiserreiches Napoleons III. arbeitet er an dem 1858 in drei Bänden erscheinenden großen Werk „De la Justice dans la Révolution et dans l'Eglise" („Über Gerechtigkeit in der Revolution und in der Kirche"), das er in gezielter Provokation dem Erzbischof von Besancon, Kardinal Matthieu, widmet. Auf der Grundlage seines Konzepts „Justice" als eines den gesamten Kosmos zusammenhaltenden Regulativs einer aufgeklärten, gegenseitige Verantwortlichkeit übenden, sich unter Berufung auf ihre „kollektive Vernunft" („raison collective") die Regeln ihres Zusammenlebens und ihrer Entwicklung selbst gebenden Gesellschaft entwickelt Proudhon in einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem auf religiös-transzendentaler Hierarchisierung beruhenden Dominanzprinzip der katholischen Kirche in zwölf „Etudes" eine im weitesten Sinne des Wortes politische Philosophie säkularer Immanenz, die insbesondere den Menschen als autonome, aber eben diese Autonomie auch im Anderen achtende und insofern seine eigenen Rechte begrenzende Person definiert; die dementsprechend Recht als Funktion von auf strikter Gegenseitigkeit beruhenden, vertraglich vereinbarten konkreten Rechten und Pflichten zwischen rechtlich und tatsächlich gleichzustellenden Individuen und Gruppen auffasst; für einen -» Staat plädiert, dessen System sich im wesentlichen aus einer Gesamtheit von ihre Aktivitäten und gegenseitigen Beziehungen selbst regelnden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gruppen entwickelt; die für eine Erziehung eintritt, die den im Menschen angelegten Kräften zur Entwicklung autonomer Individualität und verantwortungsbewusst sich engagierender Sozialität zu voller Entfaltung verhilft; die aufgrund seiner Vorstellung von einem auf wechselseitiger Einwirkung aufeinander beruhenden Verhältnis zwischen Ideen und Handlungen eine „Polytechnie der Ausbildung" („Polytechnie de l'apprentissage") propagiert, in der den jungen Menschen berufliche Kenntnisse einerseits und eine - auch klassische antike Inhalte - umfassende Allgemeinbildung andererseits vermittelt werden, die ihnen Einblicke in erkenntnistheoretische Grundlagen ihrer beruflichen Tätigkeit eröffnen und sie so gleichsam zu arbeitenden Denkern bzw. denkenden Arbeitern werden lassen; die schließlich Fortschritt als eine im wesentlichen geistig-moralische Entwicklung der Menschen hin zu ihrer Befähigung zur Ausübung der „Justice" im oben angedeuteten Sinne des Wortes versteht - eine immer prekäre, weil ständig durch den Einfluss eines religiösen Transzendentalismus bedrohte Entwicklung. Sechs Tage nach dem Erscheinen dieses mit größtem Interesse in Paris erwarteten Werkes wird es am 28. April 1858 von der Polizei beschlagnahmt - 6.000 Exemplare waren jedoch bereits verkauft. Proudhon wird wegen „Verhöhnung der politischen und religiösen Moral" angeklagt und am 2. Juni 1858 zu drei Jahren Gefängnis sowie zu einer Geldstrafe von 4.000 Francs verurteilt. Er entzieht sich der Verhaftung durch Flucht nach Belgien, wohin seine Familie ihm am 1. Dez. 1858 folgt und wo er bis 1862 bleiben muss. In den „Etudes" X und XI legt P. als stark von der durch Männer beherrschten Familientradition der heimatlichen Franche Comté beeinflusster Moralist seine Auffassungen zu Liebe und Ehe dar, die im Zusammenhang mit der zu derselben Zeit, 1856/57, stattfindenden und diese beiden „Etudes" sogar erst provozierenden Auseinandersetzung mit Jenny d'Hericourt zu verstehen sind. Gegen deren Kampf für die Emanzipation der Frau setzt er einen strikten Patriarchalismus, der der Frau die überkommene Rolle der dem Manne untergeordneten Ehefrau und Mutter zuweist sowie eine seiner Meinung nach nur in diesem Rahmen zu erfüllende Aufgabe der Zivilisierung des menschlichen Zusammenlebens zwischen Eltern und Kindern, die ihr allerdings insofern eine ganz eigenständige und vom Manne uneingeschränkt zu achtende komplementäre Position einräumt. Hier kommt eine Grundhaltung zum Ausdruck, die sich bei ihm im Zuge seiner Beschäftigung mit den Gedanken weiterer Vertreterinnen der Frauenemanzipation, insbesondere von George Sand, zu unduldsamer Rigidität verfestigt und ihn in ihrem Gegensatz zu seinem freiheitlichen und gleichheitlichen Denken im politischen Bereich - bis heute - emanzipationsorientierten Frauen und Männern entfremdet.
1861 gelingt ihm nach vielen Schwierigkeiten die Veröffentlichung des Werkes „La Guerre et la Paix" („Krieg und Frieden") in Paris. In ihm legt Proudhon im Rahmen einer geschichts- und politisch-philosophisch entwickelten Konflikttheorie die Dialektik zwischen gesellschaftsbildender und -zerstörender Funktion des Krieges dar und vertritt die handlungsanleitende These, dass die ontologisch gegebene Konflikthaftigkeit gesellschaftlicher Strukturen von zunehmend zerstörerischer kriegerischer Gewalt, wie sie sich ihm etwa im Krimkrieg zeigte, sowohl innerhalb einzelner Gesellschaften wie auch zwischen ihnen in wirtschaftlichen Wettbewerb zu überfuhren sei.
1863 erscheint - geschrieben krankhaften Erschöpfungszuständen zum Trotz - „Du Principe fédératif et de la Nécessité de reconstituer le Parti de la Révolution" („Über das föderative Prinzip und die Notwendigkeit, die revolutionäre Partei wieder aufzubauen"). Grundmotiv des ersten und wichtigsten, weil bis heute aktuellsten Teils dieses bedeutenden Werkes ist die Ablehnung zentralistischer nationaler Einheitsstaaten in Europa, da diese nach innen die Autonomie der vielfältigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gruppen zugunsten der Übermacht zentraler politischer Instanzen vernichten und nach außen Konflikte untereinander in zunehmend zerstörerischer Weise gewaltsam zu lösen neigen und damit der Bildung noch viel unterdrückerischer und aggressiver großer „Reiche" Vorschub leisten. Stattdessen sollten auf Basis autonomer Kommunen sowie autonomer Kommunalverbände in regionalem Maßstab und sich selbst verwaltender landwirtschaftlicher und industrieller Betriebe mit einer regional und überregional zu organisierenden „Landwirtschaftlich-Industriellen Föderation" („Fédération agricole-industrielle") dezentralisierte Staaten großregionale Konföderationen bilden, die sich ihrerseits in einer europäischen Konföderation aus Konföderationen zusammenschließen sollten. Ähnlich, wie bereits in seiner „Théorie de l'impôt" („Theorie der Steuer", 1861), wird auch hier Organen staatlicher Natur das Recht zur Regelung des wirtschaftlichen und ge-sellschaftlichen Lebens zugesprochen, wobei sie sich jedoch auf initiierende Impulse zu beschränken haben und die Fortführung derartiger staatlicher Initiativen den jeweils hierfür am besten geeigneten autonomen Gruppen der Gesellschaft überlassen sollen. Der Grundgedanke des „Principe fédératif“ lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass der ewige Konflikt zwischen „Freiheit“ und „Autorität“ mit Hilfe eines Typs von Vertrag auszubalancieren sei, bei dessen Abschluss die jeweiligen Parteien mehr Kompetenzen und Ressourcen behalten als sie gemeinsamen Organen übertragen, sodass Instanzen auf jeweils höheren Ebenen immer nur gerade so viel Macht erhalten, wie sie zur Lösung gemeinsamer Probleme benötigen.
Im März 1864 beginnt Proudhon in Erwiderung auf ein kurz zuvor veröffentlichtes „Manifeste des Soixante“ („Manifest der Sechzig" [Arbeiter]) sein letztes großes Werk zu schreiben: „De la Capacité politique des classes ouvrières" („Über die Fähigkeit der arbeitenden Klassen zur Politik“), an dem er, zunehmend durch Krankheit geschwächt, buchstäblich bis zu seinen letzten Lebenstagen arbeitet, und das, aufgrund seiner Notizen von engen Freunden zu Ende geschrieben, 1865 posthum veröffentlicht wird - sein „gesellschaftspolitisches Testament“ („Testament social"), wie es sein großer Biograph Pierre Haubtmann genannt hat [4]. Die wesentlichen Gedanken dieser Schrift lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Nachdem er in einem kurzen ersten Teil ein Plädoyer für aktiven Wahlprotest gegen das herrschende Regime in Form der Abgabe leerer Stimmzettel gehalten hat, stellt er die These auf, dass erst ein vertieftes Verständnis von der „Idée ouvriére", dem Arbeiterbewusstsein, die Voraussetzungen für eine Überwindung der gegenwärtigen Klassengesellschaft schaffen könne. Im umfangreicheren zweiten Teil der „Capacité" entwickelt er seine Deutung dieser „Idee", dass nämlich die „arbeitenden Klassen" sich ihrer wirtschaftlich-sozialen Interessenlage gegenüber dem sie aufgrund seiner industriellen und finanziellen Macht beherrschenden Großbürgertum zunehmend bewusst werden; dass sie im Zuge dieser Bewusstwerdung ihre spezifischen Interessen immer deutlicher zu artikulieren und folglich politisch durchzusetzen fähig werden; dass sie bei der Entwicklung einer entsprechenden Strategie sowohl die Bauern als auch das mittlere und kleine Bürgertum einbinden müssen, da auch diese „classes" seiner Prognose zufolge in wachsende Abhängigkeit von der die Industrie, die Banken, die staatlichen Institutionen einschließlich der Bürokratie und der Armee beherrschenden Großbourgeoisie geraten werden. Auf diese Weise müsse einerseits das herrschende und im Hinblick auf seine Funktionsmechanismen zu analysierende privatkapitalistische System überwunden, andererseits aber eine kommunistische, staatskapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung verhindert werden. Die Arbeiter müssten eine auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit („mutualité") ruhende, von autonomen, sich auf der Grundlage vergesellschafteter - nicht verstaatlichter - Produktionsmittel selbst verwaltenden landwirtschaftlichen, industriellen und Dienstleistungsbetrieben, nicht zuletzt im sozialen und kulturellen Bereich, getragene Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung aufbauen. Diese Betriebe müssten ihre Beziehungen untereinander auf der Grundlage von Verträgen regeln und ihre jeweils gemeinsamen Interessen im Rahmen von entsprechenden Zusammenschlüssen nach außen vertreten. Im abschließenden dritten Teil der „Capacité" plädiert Proudhon dafür, dass „die arbeitenden Klassen", unter denen er alle von der Bourgeoisie immer abhängiger werdenden Bevölkerungsgruppen in Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe, Kultur und Bildung sowie beruflicher Ausbildung zusammenfasst, geführt von der Arbeiterschaft, den Schritt einer grundsätzlichen Trennung vom gegebenen System tun, um einen eigenen Standpunkt zu gewinnen und von hier aus, in einem zwar evolutionär, aber grundlegend zu verändernden Rahmen der Legalität, gewaltlos eine neue, klassenlose, jedoch funktional höchst ausdifferenzierte, Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu errichten unter Anwendung einer Taktik im Rahmen der eben erwähnten spezifischen, alle wirtschafts-, sozial-, kultur- und staatlich-politischen Bereiche umfassenden Strategie. Letztlich hat Proudhon eine freiheitlich-gleichheitliche Gruppengesellschaft im Auge, in der seiner Meinung nach die Freiheit des Individuums noch am besten gegen unberechtigte wirtschaftlich-finanzielle und staatlich-bürokratisch-polizeilich-militärische Macht zu verteidigen ist.
Stellenwert Proudhons innerhalb der libertären Spektrums
Proudhons geistige und politische Entwicklung ist nur unzureichend zu verstehen, wenn man sich nicht vor Augen hält, dass er sich in einer historischen Zone bewegt, innerhalb derer sich in Frankreich die Phase einer von einer sehr heterogenen manufakturiellen Arbeiterschaft getragenen Revolution mit der bereits im Übergang zu konservativer Etabliertheit befindlichen Phase bürgerlicher Revolution zu verzahnen beginnt. Die Juli-Revolution von 1830 und die Februar-Revolution von 1848 beleuchten mit der zwar zunehmend gewichtigeren, aber eben noch immer beschränkten, weil vom Bürgertum für die eigenen Ziele ausgenutzten Hilfstruppen-Stellung der Arbeiterinnen schlaglichtartig diese historische Doppelphasen-Situation. Erst als sich 1864 der mit den meisten der großen Schriften Proudhonss vertraute Ziseleur Henri-Louis Tolain (1828 -1897), einer der Mitbegründer der Ersten Internationale (1864 -1876), ausdrücklich als Kandidat der Arbeiter, unabhängig von der bürgerlichen Opposition, für Ergänzungswahlen zur Nationalversammlung aufstellen lässt, hierbei durch das „Manifest der Sechzig" unterstützt, deutet sich an, dass die Arbeiterschaft zur Hauptträgerin der Revolutionsbewegung in Frankreich zu werden beginnt. Aufgrund dieser eben angedeuteten wirtschafts- und gesellschaftsgeschichtlichen Übergangssituation sah sich Proudhon in Frankreich in die Anfangsphase einer Arbeiterbewegung gestellt, die von der Auseinandersetzung zwischen Protagonisten unterschiedlicher Varianten des Grundmodells eines zentralistischen Sozialismus (z. B. Saint-Simon, Etienne Cabet, Auguste Blanqui, Louis Blanc, K. Marx, F. Engels) untereinander und mit solchen eines föderativ-kleingruppalen Sozialismus (z. B. C. Fourier und seine damals einflussreiche Anhängerschaft) charakterisiert war. Im Zuge dieser lebhaften, oft auch polemischen Debatten erarbeitete Proudhon gegen die verschiedenen Denkschulen und auch auf die Gefahr von Verständnislosigkeit bzw. Missverständnissen auf seiten von ihm geistig Nahestehenden hin sein eigenständiges Konzept eines libertärsozialistischen Föderalismus, das letztlich auf dem Grundgedanken beruht, im wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, aber auch staatlichen Bereich die im weitesten Sinne des Wortes institutionellen - folglich nicht zuletzt auch bildungs- und ausbildungsmässigen - Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Menschen sich ihren Anlagen entsprechend zu autonomen Individuen, aber sich auch gesellschaftlich verantwortungsbewusst engagierenden Persönlichkeiten entwickeln können. Zwar ist dieser Wirtschaft, Gesellschaft, aber auch staatliche Institutionen umfassende Föderalismus von patriarchalisch-paternalistischen Wesensmerkmalen geprägt. Dennoch ist in ihm aufgrund der ihm innewohnenden politisch-emanzipatorischen Elemente prinzipiell auch die Möglichkeit seiner Erweiterung auf ein viel breiteres Spektrum von Befreiungsbewegungen hin angelegt (z. B. Frauenemanzipation, autonomistischer Regionalismus, Selbsthilfegruppen).
Proudhons ideo-realistische, d. h. insbesondere: Ideen als handlungsanleitende, aber von Handlungsfolgen gegebenenfalls auch immer neu zu korrigierende Vorstellungen begreifende und damit im Grundsatz gegen Ideologisierung immunisierende Erkenntnis- und Handlungstheorie, sein antinomisches, evolutionäres, Einsichten und Erkenntnisse immer wieder infrage stellendes analytisches Denken und seine nie endgültig zu etablierende, sondern immer situationsangemessen weiter zu entwickelnde Institutionen im weitesten Sinne des Wortes konzipierende politische Phantasie haben vielfältige Einflüsse auf die frühe Arbeiterbewegung insbesondere in Frankreich und Deutschland ausgeübt, auf viele Kämpfer/Innen der Pariser Commune von 1871, über Michail Bakunin und über nicht zuletzt auch von diesem beeinflusste französische, schweizerische, spanische und italienische Anhänger der Ersten Internationale , auf den in dieser Zeit entstehenden und sich verbreitenden europäischen Anarchismus, auf die sich in Europa entwickelnde Gewerkschaftsbewegung, auf das sich besonders im deutschsprachigen Raum ausbreitende Genossenschaftswesen und auch noch auf die sich nach dem zweiten Weltkrieg von Frankreich her entwickelnde Denkschule des Integralen Föderalismus.
Abschließend lässt sich eine Trias von eng miteinander verwobenen Wesensmerkmalen von Proudhons Leben und Werk benennen: Die in der Kindheit an sich selbst und in der Familie als unverschuldet erfahrene wirtschaftliche und gesellschaftliche Benachteiligung hat in ihm einen Gerechtigkeitssinn geweckt und geschärft, unter dessen ständigem Appell er, vor allem in empörter Auseinandersetzung mit der sich auf bloße mittelalterlich geprägte Karitativität beschränkenden katholischen Kirche seiner Zeit, wirtschafts- und sozialpolitische Verantwortung von Selbsthilfe-Einrichtungen der jeweils Betroffenen einforderte, deren Wahrnehmung für ihn gegen Ende seines Lebens durchaus in Zusammenarbeit mit lediglich entsprechende Initiativen ergreifenden staatlichen Instanzen vorstellbar war. Insofern kann Proudon als maßgeblicher Initiator einer Sozialpflichtigen politischen Moderne angesehen werden. Verbunden mit dieser ethisch-normativen Dimension seines Lebens und Werkes ist als zweites Wesensmerkmal Proudhons realistischer Pragmatismus zu nennen, als dessen Ursache wohl seine praxisverbundene Ausbildung zum Drucker sowie der fast sein ganzes Leben begleitende Zwang zu Arbeit für seinen und seiner Familie Lebensunterhalt angesehen werden kann - angefangen vom sommerlichen Hüten von Kühen als Kind auf den Wiesen der Pfarrgemeinde Burgille bei Besancon über seine Arbeit als Angestellter der Firma Gebr. Gauthier bis hin zum Abfassen von Auftragsschriften, wie dem „Handbuch des Börsenspekulanten" („Manuel du speculateur ä la bourse", 1853). Mit den zwei eben erwähnten ist schließlich als drittes Wesensmerkmal verknüpft eine aufgrund seines funktional-pluralistischen Denkens durchaus „modern" zu nennende Herangehensweise an die Analyse wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Probleme sowie an das Konzipieren von Möglichkeiten zu deren Lösung. Als beispielhaft hierfür kann der weiter oben skizzierte erste Teil seiner Schrift „Du Principé fedératif" angesehen werden, in der Proudhon nach einer historisch-genetisch und systematisch angelegten Theorie der staatlich-politisch organisierten Gesellschaft das Modell einer Gesellschaft aus vielfältigen autonomen, über vertragliche Beziehungen miteinander Güter und Dienstleistungen austauschenden Gruppen entwirft, in der staatlichen Instanzen neben Koordinations- und Informationsaufgaben höchstens eine initiierende wirtschafts- und sozialpolitische Innovationsfunktion zugewiesen wird, während die jeweils situationsangemessene Umsetzung bzw. Weiterentwicklung solcher Anstöße Aufgabe der föderalistischen Gruppengesellschaft sein soll.
Literatur und Quellen
Einen Überblick bis 1987 über die im hier vorgegebenen Rahmen nur auswahlweise zu skizzierenden Werke Proudhons und über Proudhon geben:
- J. Hilmer/L. Roemheld (Hg.): Proudhon-Bibliographie, Frankfurt/M.-Bern-New York-Paris 1989 (Europäische Hochschulschriften, Reihe XXXI: Politikwissenschaft, Bd. 131).
Aus der von dieser Bibliographie nicht mehr erfassten Primärliteratur sind, in chronologischer Reihenfolge, hervorzuheben:
- P.-J. Proudhon: De la Justice dans la Révolution et dans l'Eglise (1860), s. 1., t.I - IV, 1988-1990 (Corpus des oeuvres de philosophie en langue francaise), texte revu par R. Férenczi, G. Navet, P. Vermeren, B. Voyenne.
- P.-J. Proudhon: Von den Grundlagen und der sozialen Bestimmung der Kunst, ins dt. übertr., eingel. u. erl. v. K. Herding, Berlin 1988.
- P.-J. Proudhon: Il Principio federativo (Parte prima), traduzione a cura di Ferruccio Palatella, Frankfurt/M.-Bern-New York-Paris 1988 (Democrazia, Ecologia, Federalismo t. 5).
- P.-J. Proudhon: Über das föderative Prinzip und die Notwendigkeit, die Partei der Revolution wieder aufzubauen, Teil 1, übers. v. L. Roemheld, Frankfurt/M.-Bern-New York-Paris 1989 (Demokratie, Ökologie, Föderalismus Bd. 6); Teil 2: Einheitspolitik, übers. v. H. Bolt, ebd. 1992 (Demokratie, Ökologie, Föderalismus Bd. 9).
- P.-J. Proudhon: What is Property?, edited and translated by Donald R. Kelley and Bonnie G. Smith, Cambridge University Press 1993 (Cambridge Texts in the History of Political Thought).
Aus der von der Proudhon-Bibliographie nicht erfassten Sekundärliteratur sind in chronologischer Reihenfolge hervorzuheben:
- B. Voyenne: Histoire de l‘idée fédéraliste, t. III: Les lignées proudhoniennes, Paris - Nice 1981.
- P. Haubtmann: Pierre-Joseph Proudhon, sa vie et sa pensée 1849 - 1865, Paris, 2 vols. 1988.
- Mil neuf cent - Revue d'histoire intellectuelle (Cahiers Georges Sorel), no. 10, 1992 (Schwerpunktthema: Proudhon, l'éternel retour).
- P. Ansart: Die Soziologie Pierre-Joseph Proudhons, übers, v. L. Roemheld, Frankfurt/M.-Berlin-Bern-New York-Paris-Wien 1994 (Demokratie, Ökologie, Föderalismus Bd. 10).
Last, but not least seien erwähnt als Publikationen einer hoch spezialisierten Proudhon-Forschung:
- Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (E.H.E.S.S.): Les Travaux de l'Atelier Proudhon, Paris, fasc. 1 ss, 1986 ss; E.H.E.S.S.: Les Cahiers de la Société Proudhon, Paris, vol. 1 ss, 1993 ss.
Autor: Lutz Roemheld
Anmerkungen
- ↑ Lettre de candidature ä la Pension Suard, 31. Mai 1837, Correspondance de P.-J. Proudhon, Geneve 1971,1.1, p. 32.
- ↑ K. Marx /F. Engels: Die Heilige Familie, Werke, Berlin 1980, S. 33.
- ↑ K. Diehl: Pierre-Joseph Proudhon, Aalen 1968, Neudr., S. 115.
- ↑ Pierre-Joseph Proudhon, t. II, Paris 1988, p. 382.
Quelle: Dieser Artikel erschien erstmals in: Lexikon der Anarchie: Encyclopaedia of Anarchy. Lexique de l'anarchie. - Hrsg. von Hans Jürgen Degen. - Bösdorf: Verlag Schwarzer Nachtschatten, 1993-1996 (5 Lieferungen). - Loseblattsammlung in 2 Ringbuchordnern (alph. sortiert, jeder Beitrag mit separater Paginierung). Für die vorliegende Ausgabe wurde er überarbeitet.
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